Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
Vom Netzwerk:
…«
    »Ich kann dir nicht hel­fen, Vin­ce«, sag­te ich.
    Ich ließ ihn ste­hen, und er starr­te mir nach, ein schä­bi­ger Nie­mand, mit sei­nen Platt­fü­ßen, der ge­krümm­ten Hal­tung und ei­nem Aus­druck von Ent­set­zen und Über­ra­schung.
    Zu Nie­man­ds spricht man nicht.
    Aber tat dies ei­ner den­noch, hat­ten sie ge­gen sei­ne Hil­fe nichts ein­zu­wen­den.
    Und die ein­zig mög­li­che Er­klä­rung für ei­ne Ver­hal­tens­wei­se wie mei­ne war zu­gleich die rich­ti­ge: ich selbst stand im Be­griff, ein Nie­mand zu wer­den.
    Ei­ne ho­he, zu­trau­li­che Stim­me hin­ter mir sag­te: »Was ist denn los, Kum­pel? Als ich Sie das letz­te Mal sah, schie­nen Sie mir ver­gnüg­ter.«
    Ich dreh­te mich um. Ich er­blick­te ein gol­de­nes Schild, mit dem Wort TOU­RIST dar­auf.
    Es war der Erd­ling, den ich drun­ten beim Loch ge­trof­fen hat­te.
    »Hal­lo«, sag­te ich knapp.
     
    *
     
    Ein un­ge­heu­res Dröh­nen si­cker­te durch den Ne­bel über un­se­ren Köp­fen. Mit heu­len­den Dü­sen sank ein Erd­schiff her­ab auf die Lan­de­platt­form, wo­bei es einen Fin­ger aus Feu­er ge­gen die Ve­nus rich­te­te, wie um sie zu zer­stö­ren, und hier­auf die Platt­form mit Qualm und Flam­men um­schloß.
    Und dann nah­men die Din­ge von neu­em ih­ren Lauf.
    Es hat­te sich ei­ne Men­ge ge­bil­det, wie im­mer, wenn ei­ne Ra­ke­te ein­traf. Ein großer, ha­ge­rer Kerl – mit dem gel­ben Ther­mo­an­zug vom Agrar­sek­tor – rann­te mich bei­na­he über den Hau­fen. Er nick­te ent­schul­di­gend und dreh­te sich halb um.
    »Hat­schii­ie!« nies­te ich, und zu­gleich mit mir der Erd­ling – zwei mäch­tig lau­te Nie­ser. Der Ag­gie wir­bel­te her­um. Sein Ge­sicht war vor Wut ge­rötet – oh, weit mehr, als es das Är­ger­nis recht­fer­tig­te!
    »Was ist los mit Ih­nen?« herrsch­te er uns an.
    Rasch sag­te ich: »Tut mir schreck­lich leid. Wirk­lich. Ver­zei­hen Sie mir … uns«, füg­te ich noch hin­zu, ob­gleich der Erd­ling nicht viel zu ver­lie­ren hat­te. Ich zog den Erd­ling mit mir fort.
    Er sah mich an, sei­ne Au­gen ein ein­zi­ges großes Fra­ge­zei­chen.
    »Nie­spul­ver«, er­klär­te ich ihm sanft. »Was?«
    »Um den An­schein zu er­we­cken, als schnit­ten wir hin­ter sei­nem Rücken Gri­mas­sen.«
    »Was?«
    »Tut mir leid, daß ich Sie in die Sa­che hin­ein­ge­zo­gen ha­be, aber das Schild wird Sie vor Schwie­rig­kei­ten be­wah­ren. Das Bes­te ist, Sie las­sen mich jetzt al­lein.«
    Er starr­te mich an, mit zwei­feln­dem Blick und leicht ge­schürz­ten Lip­pen. »Hö­ren Sie«, sag­te er. »Ich bin hier nur ein Frem­der, aber da kom­me ich, ehr­lich ge­stan­den, nicht mit. Warum das Nie­spul­ver?«
    »Um mir Schwie­rig­kei­ten zu ma­chen.«
    »Schwie­rig­kei­ten …« Er über­leg­te, dann ge­stand er: »Ja, ich ha­be da­von ge­hört. Ihr Ve­nu­sier habt da eu­re ei­ge­nen Me­tho­den. And­re als wir auf der Er­de.«
    »Rich­tig .«
    »Kei­ne Ge­walt, wie?«
    »Wir kön­nen es uns nicht leis­ten.«
    Er nick­te. »Ich weiß. Man er­klär­te es mir, da­mals im Rei­se­bü­ro. Soll et­was mit der Kon­di­tio­nie­rung zu tun ha­ben … Ve­nus ist ein Front­pla­net, und an der Front sieht es über­all gleich aus. Je­der ist im­stan­de, den an­de­ren um­zu­brin­gen. Be­son­ders, wo heut­zu­ta­ge die Waf­fen so mäch­tig sind.«
    »Hier müs­sen sie es sein, we­gen der Sa­pro­sau­ri­er. Aber nicht nur die Waf­fen.«
    »Nein, ich weiß. Die Spreng­stof­fe. Die rie­si­gen Ma­schi­nen, die einen zu Kon­fet­ti ma­chen kön­nen … Und dar­um kon­di­tio­niert man euch ge­gen je­de Art von Ge­walt, wie? Ganz gleich, was pas­siert, wenn man ein­mal die Kon­di­tio­nie­rung hin­ter sich hat, kann man nie­mand mehr um­brin­gen. Und wenn wirk­lich ei­ner drauf aus ist, einen an­de­ren kaltz­u­ma­chen …«
    »Wird er selbst auf Eis ge­legt.« Ich nick­te. »Ver­ste­hen Sie? Ge­nau das ist im Au­gen­blick mit mir der Fall. Und jetzt blei­ben Sie mir lie­ber vom Lei­be …«
    »Dun­lap ist mein Na­me.«
    »Wie Sie auch im­mer hei­ßen mö­gen; ich möch­te Sie nicht in Schwie­rig­kei­ten brin­gen.«
    Ich dreh­te mich um und ließ ihn ste­hen. Die Welt war heiß und leer oh­ne Dia­ne; ich woll­te sie

Weitere Kostenlose Bücher