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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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mit dem Rück­sitz.
    Er grins­te mich schief an.
    Aber ich fand kei­ne Ge­le­gen­heit mehr, mich bei ihm zu ent­schul­di­gen, denn da setz­ten die Spren­gun­gen wie­der ein und ver­schluck­ten al­le an­de­ren Ge­räusche.
    Als sich schließ­lich der Lärm ge­legt hat­te, frag­te Dun­lap an­griffs­lus­tig:
    »Was soll das Gan­ze?«
    »Dar­in liegt der Grund, Dun­lap.«
    »In den Spren­gun­gen? Der Grund wo­für?«
    »Für die Kon­di­tio­nie­rung. Je­der­mann ein Gi­gant. Das ist die Ve­nus. Si­cher ha­ben Sie schon von den Sa­pro­sau­ri­ern ge­hört?«
    »Den Sa­pro­sau­ri­ern?« Er nick­te. »So ei­ne Art in­tel­li­gen­ter Ech­sen, wie? Aber nicht ge­ra­de dem Men­schen wohl­ge­sinnt. Le­ben ir­gend­wo im Hin­ter­land.«
    »Die meis­te Zeit. Nicht im­mer. Se­hen Sie!« Ich wies auf die ein­ge­bau­ten Ma­schi­nen­ge­weh­re des Wa­gens. »Sie sind not­wen­dig, Dun­lap. Oh­ne ei­ne Men­ge Waf­fen ist man auf der Ve­nus nicht si­cher. Und dann die Mit­tel! Plu­to­ni­um schuf das Loch. Die Ve­nus war ein ein­zi­ger Mo­rast. Zum Groß­teil ist sie es noch. Aber oh­ne die ato­ma­ren Spreng­mit­tel, die erst den Schlamm ab­flie­ßen las­sen, wür­den wir heu­te noch bis zum Hals im Dreck ste­cken.«
    Hei­ser sag­te er: »Im Wa­gen ha­ben wir doch nichts von den Sa­pro­sau­ri­ern zu be­fürch­ten, oder?«
    »So­lan­ge kei­ner auf­taucht …«
    »Oh!«
    Vin­ce Bor­ton sprang für mich ein; es muß­te ihm als Lab­sal er­schie­nen sein, sich wie­der mit je­man­dem un­ter­hal­ten zu kön­nen. Eif­rig sag­te er: »Drau­ßen auf den Fel­dern gibt es ei­ne gan­ze Men­ge von ih­nen. Nicht so vie­le bei Nacht. Sie kom­men in den hel­len Mo­na­ten, wenn der Ne­bel dicht ist.«
    »Warum?«
    »Sie ha­ben ei­ne Vor­lie­be für Mes­ser«, er­klär­te Bor­ton ihm. »In Wirk­lich­keit sind sie gar nicht so ge­scheit – äh­neln mehr Go­ril­las, nur ein biß­chen hel­ler im Kopf. Aber sie sind ge­scheit ge­nug, um ein­zu­se­hen, daß Stahl här­ter ist als ih­re Zäh­ne und Klau­en. Sie hat­ten nie das Feu­er und sind auch gar nicht dar­auf ver­ses­sen. Stahl ist ein an­de­res Ka­pi­tel. Sie bre­chen einen Wa­gen aus­ein­an­der, wenn sie die Mög­lich­keit da­zu ha­ben, nur um die za­cki­gen Me­tall­tei­le als Waf­fen zu ge­brau­chen.«
    Lang­sam sag­te Dun­lap: »Aber – gut, zu­ge­ge­ben, ihr müßt euch bei all dem Plu­to­ni­um ge­gen je­de Art von Ge­walt­an­wen­dung si­chern und braucht Waf­fen zum Schüt­ze ge­gen die Sa­pro­sau­ri­er … Wie aber steht es mit die­ser Sit­te, einen zu To­de zu igno­rie­ren?«
    »Zu mei­den«, be­rich­tig­te ich. »Auf Eis zu le­gen. Ir­gend­ei­ne Me­tho­de muß es ja ge­ben, Dun­lap. Die Ge­mein­schaft kann an­ti­so­zia­les Ver­hal­ten nicht dul­den! Ja, wenn je­mand mei­ne Frau be­lei­digt, kann ich ihn noch nicht ein­mal ohr­fei­gen – ich wüß­te nicht, wie. Die Ge­mein­schaft muß sich schüt­zen ge­gen – ge­gen …«
    »Ge­gen dich und mich«, sag­te Vin­ce kläg­lich.
     
    *
     
    Wir setz­ten Vin­ce am Stadt­rand ab und fuh­ren die Ser­pen­ti­nen hin­auf zum Ter­ra-Klub.
    »Gott, ist es heiß hier!« jam­mer­te Dun­lap. »Ei­ne schreck­li­che Hit­ze.«
    »Sie sind aus ei­ge­nem Wil­len hier­her­ge­kom­men.«
    »Aber die­se Hit­ze hal­te ich nicht aus!« Er war mür­risch und ge­reizt, weil ihm – und da­von war ich über­zeugt – die Aus­sicht auf das, was kom­men wür­de, ganz und gar nicht be­hag­te.
    »Ach­ten Sie auf den Weg«, wies ich ihn an. Vor uns glüh­ten Lich­ter; pas­tell­far­ben und geis­ter­haft schwank­ten sie im Ne­bel. Ein Mann rag­te aus dem Dunst­schlei­er. Er sah mich an, dann durch mich hin­durch und nick­te Dun­lap zu.
    »So weit al­so …«, mur­mel­te ich.
    »Was?«
    »Ver­ges­sen Sie es.« Aber es war ein har­ter Schlag für mich. Die Po­li­zei hat­te da an­de­re Me­tho­den als die In­nun­gen: sie be­gnüg­te sich nicht da­mit, ein Pro­test­schrei­ben auf­zu­set­zen und es un­ter ih­ren Mit­glie­dern zu ver­tei­len. Jetzt wur­de ich von al­len ge­mie­den; in ganz Gren­doon muß­te man nun mein Bild im 3-D ge­se­hen ha­ben.
    »Hier ab­bie­gen, Dun­lap«, sag­te ich trost­los.
    Das Zei­chen im Ne­bel

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