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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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»Schau­en Sie. Wir ha­ben mit dem Stu­ben­mäd­chen nicht ein­mal ge­spro­chen. Ver­ste­hen Sie? Wir sind kurz vor der Hoch­zeit. Wir ka­men her­ein, stell­ten das Ge­päck ab; nah­men rasch einen Im­biß ein hier un­ten im Spei­se­saal, und fer­tig. Da­von ab­ge­se­hen, wa­ren wir über­haupt nicht im Ho­tel.«
    »Oh, rich­tig. Der Spei­se­saal.«
    Ich er­starr­te. »Was ist mit dem Spei­se­saal?«
    Er zuck­te un­merk­lich die Ach­seln. »Wis­sen Sie, Herr Sa­wyer … Es ist mir sehr pein­lich, es Ih­nen sa­gen zu müs­sen, aber im Spei­se­saal war eben­falls ei­ne Be­schwer­de.«
    »Un­mög­lich!«
    Der Por­tier flüs­ter­te ge­dan­ken­schwer: »Herr Sa­wyer, wol­len Sie mich der Lü­ge be­zich­ti­gen?«
    Schnell sag­te ich: »Ich mei­ne, es ist be­stimmt ein Irr­tum. Ich kann mich noch ge­nau er­in­nern. Die Ser­vie­re­rin war ein­fach groß­ar­tig. Ja, wir un­ter­hiel­ten uns so­gar mit ihr! Und ich gab ihr ein dickes Trink­geld! Und …«
    »Sie ent­schul­di­gen, Herr Sa­wyer. Ich bin ziem­lich be­schäf­tigt.«
    Ich ver­stand die War­nung.
    Es schi­en mir nur noch ei­ne Mög­lich­keit zu blei­ben.
    Ich durch­quer­te das Foy­er des Ho­tels. Es war, als wa­te ich in breii­gem Dai­qui­ri­cock­tail – Eis auf al­len Sei­ten. Die At­mo­sphä­re war fros­tig; sie schi­en er­starrt. Die Pa­gen schau­ten zwar, sa­hen mich aber nicht; der Lift­boy blick­te durch mich hin­durch, als be­mer­ke er mei­ne Exis­tenz über­haupt nicht. Beim Ein­gang des Spei­se­saals saug­te die Emp­fangs­da­me an ei­nem Zahn, starr­te zur ge­gen­über­lie­gen­den Wand und summ­te lei­se vor sich hin.
    Ich schritt di­rekt an ihr vor­bei. Sie zuck­te nicht mit der Wim­per.
    Ich fand einen Tisch und setz­te mich.
    In et­wa ei­ner Vier­tel­stun­de kam ei­ne Ser­vie­re­rin an mei­nen Tisch. »Fräu­lein«, sag­te ich be­gie­rig, »ich …«
    Sie aber prüf­te das Ge­deck mit ei­nem Rou­ti­ne­blick und ent­fern­te sich wie­der. Ich starr­te ihr nach. Es ver­stri­chen wei­te­re Mi­nu­ten.
    Ich räus­per­te mich. »Fräu­lein«, sag­te ich aber­mals zur Ser­vie­re­rin, als sie an mei­nen Nach­bar­tisch kam, um ei­ne Be­stel­lung auf­zu­neh­men. »Fräu­lein!«
    Aber sie rea­gier­te nicht, eben­so­we­nig wie der Gast am an­de­ren Tisch.
    Es war die Tief­kühl­me­tho­de, kein Zwei­fel; man leg­te mich auf Eis.
    Ich wand­te mich zu­rück zum Tisch, und da er­hasch­te ich einen flüch­ti­gen Blick auf den Rücken ei­ner an­de­ren Ser­vie­re­rin. Einen Mo­ment lang hat­te ich das ver­rück­te Ge­fühl, sie wä­re in der Ab­sicht hier­her­ge­kom­men, mich zu be­die­nen. Aber die­ses Ge­fühl trog. Sie war an mei­nem Tisch ge­we­sen, rich­tig; der Be­weis da­für lag vor mir auf dem Tisch, ein hell­grü­nes Blatt Pa­pier.
    Ich las es.
    Es war arg …
    Der ro­sa Zet­tel vom Stu­ben­mäd­chen war schon schlimm ge­nug ge­we­sen. Er be­deu­te­te, daß kein hier an­säs­si­ges Mit­glied die­ses Be­rufs­zwei­ges je wie­der im Ho­tel einen Raum für mich säu­bern wür­de, je­den­falls nicht, so­lan­ge die Be­schwer­de­mel­dung wirk­sam war. Das hieß aber nur, daß ich nicht mehr in ei­nem Ho­tel woh­nen konn­te, und es gab schließ­lich noch an­de­re Un­ter­künf­te, wenn ich mich auf die Su­che mach­te. Ein­schnei­dend war es nicht.
    Der grü­ne Zet­tel aber hat­te erns­te­re Fol­gen. Er be­rief sich auf die In­nung der Kö­che, Kell­ner und Re­stau­rant­be­diens­te­ten :
     
    BE­SCHWER­DE
    In Sa­chen: Oli­ver Sa­wyer
    Grund des Är­ger­nis­ses: Pro­vo­zie­ren­des Trink­geld
    Fräu­lein Gi­na Sor­ti­ni, An­ge­stell­te die­ses Re­stau­rants, ser­vier­te ge­nann­tem Gast einen Im­biß. Gast schi­en mit Ser­vice durch­aus zu­frie­den und mach­te kei­ner­lei Re­kla­ma­ti­on. Wie auch Gast, laut ei­des­statt­li­cher Er­klä­rung von Ober­kell­ner, Ser­vie­re­rin und Zahl­kell­ner, kei­nen Grund zur Re­kla­ma­ti­on hat­te.
    Ser­vie­re­rin fand nach Ab­gang des Gas­tes zwei Pfen­ni­ge un­ter Plat­te. Es war nicht auf Geis­tes­ab­we­sen­heit zu­rück­zu­füh­ren. Ser­vie­re­rin er­in­nert sich deut­lich, ge­se­hen zu ha­ben, wie Gast Mün­zen un­ter Plat­te leg­te,

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