Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
Vom Netzwerk:
An­stoß er­regt. Be­son­ders, wenn es sich um den Boß han­delt.«
    »Aber ich ken­ne die­sen Qua­y­le über­haupt nicht!« murr­te er ner­vös.
    »Jetzt schon«, sag­te ich und streck­te den Arm aus. »Da kommt er ge­ra­de.«
     
    *
     
    Qua­y­le war ei­ne Krö­te, mit dem Ge­sicht ei­ner Krö­te und mit den Zü­gen ei­ner Krö­te.
    Er war be­glei­tet von drei Män­nern – Auf­se­hern; es wa­ren dies rie­si­ge Män­ner, ro­he und ge­mei­ne Män­ner, von der Art, die sei­ne Nä­he sucht. Und da war auch ei­ne Frau, ei­ne Frau in ei­nem schar­lach­ro­ten Kleid.
    Das wür­de Dia­nes Nach­fol­ge­rin sein.
    Ty­pisch für Qua­y­le! Lan­ge pfleg­te er nicht oh­ne Frau zu sein, und im­mer ei­ne Schön­heit. Dia­ne war bei­lei­be nicht die ers­te ge­we­sen – »nur« drei von ih­nen hat­te er ge­hei­ra­tet; Dia­ne ein­ge­schlos­sen. Die an­de­ren bei­den wa­ren drau­ßen auf sei­nen Fel­dern um­ge­kom­men. Die ei­ne war ei­nem Sa­pro­sau­ri­er über den Weg ge­lau­fen, und die an­de­re ver­schwand in den Sümp­fen. Auf die­se Wei­se war Qua­y­le zu dem ge­kom­men, was er heu­te be­saß – bei­de wa­ren sie reich ge­we­sen, und er hat­te sie be­erbt.
    Sanft mus­ter­ten sei­ne ver­schlei­er­ten Krö­ten­au­gen den Raum.
    Er sah mich nicht. Es war ganz of­fen­sicht­lich, daß er mich nicht sah. Nach­dem er da­mit fer­tig war, mich nicht-zu-se­hen, flüs­ter­te er ei­nem sei­ner Män­ner et­was zu; und der Mann schnalz­te nach dem Kell­ner und flüs­ter­te die­sem et­was zu, und der Kell­ner flüs­ter­te zu­rück.
    Al­bert Qua­y­le lä­chel­te sein schmie­ri­ges krö­ten­haf­tes Lä­cheln. »Oh, nur zu, leb noch ein we­nig«, schi­en es zu sa­gen. »Leb noch ein paar Mi­nu­ten län­ger, ver­krie­che dich hin­ter dem schüt­zen­den Schild, hin­ter dem Män­tel­chen ei­nes Erd­lings. Aber ewig wird er nicht hier­blei­ben. Und dann ist Fei­er­abend.«
    Und er hat­te recht – au­ßer, ich fand ei­ne Mög­lich­keit, da­mit fer­tig­zu­wer­den.
    Das ers­te, was ich tun muß­te, war, Dun­lap auf mei­ne Sei­te zu brin­gen. Ich muß­te ihm vor Au­gen hal­ten, wo­ge­gen ich an­kämpf­te.
    »Be­stel­len Sie noch zwei Scotch«, sag­te ich zu ihm.
    In Ab­we­sen­heit des Kell­ners flüs­ter­te ich: »Hö­ren Sie mir gut zu. Sie glau­ben doch nicht, daß die­se An­ge­le­gen­heit töd­lich für mich aus­ge­hen könn­te, oder? Sie glau­ben doch nicht, al­lein die Tat­sa­che, daß ein Mensch igno­riert wird, könn­te töd­lich sein? Pas­sen Sie auf, was ge­schieht.«
    Er run­zel­te die Stirn, mach­te ein bei­na­he so krö­ten­haf­tes Ge­sicht wie Qua­y­le. »Einen Mo­ment, Oli­ver! Was ha­ben Sie vor? Wenn Sie die­sen Kerl da, die­sen Qua­y­le, um­brin­gen oder so et­was …«
    »Könn­te ich es bloß!«
    In die­sem Au­gen­blick kam der Kell­ner zu­rück. Ich nahm ihm eins der Glä­ser aus der Hand. Er starr­te nur ein­mal über­rascht auf das ihm ver­blei­ben­de Glas, dann stell­te er es ru­hig vor Dun­lap hin. »Ent­schul­di­gen Sie, mein Herr«, sag­te er. »Sie be­stell­ten zwei Scotch, nicht wahr? Ich brin­ge Ih­nen so­fort den an­de­ren.«
    »Jetzt pas­sen Sie auf, was ge­schieht!«
    Ich nahm das vol­le Glas und schritt quer über die Tanz­flä­che.
    Nie­mand stieß mich an, wie­wohl die Band spiel­te und das Par­kett ge­drängt voll war. Nie­mand be­merk­te mei­ne An­we­sen­heit. Man tanz­te ge­nau um ein sich be­we­gen­des Va­ku­um, ge­nannt Oli­ver.
    Ich er­reich­te Qua­y­les Tisch; ich blieb ste­hen und starr­te ihn einen Mo­ment lang an. Die Frau be­weg­te sich un­ru­hig, aber nie­mand sonst ließ sich das Be­wußt­sein dar­um an­mer­ken, daß nur einen hal­b­en Me­ter vom Tisch ent­fernt ein Mann stand.
    Laut brüll­te ich: »Qua­y­le!«
    Ich er­hielt kei­ne Ant­wort, nicht die ge­rings­te. Nur die Frau zuck­te mit den Wim­pern.
    »Qua­y­le«, schrie ich, »du bist ein ganz ge­mei­ner, stin­ken­der Mör­der! Du läßt mich zu To­de igno­rie­ren, nur weil ich dir dei­ne Frau weg­ge­schnappt ha­be!«
    Und ich schüt­te­te ihm das Ge­tränk ins Ge­sicht.
    Er kniff die Au­gen zu – Al­ko­hol in den Au­gen brennt –, aber das war auch al­les, was ich se­hen konn­te. Zu­ckend fiel

Weitere Kostenlose Bücher