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100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

Titel: 100 Clevere Tipps - Digitalfotografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom! Striewisch
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rechts unten geführt wird und somit zu schnell mit dem Bild fertig ist, kann man ihn durch Spiegeln dazu bewegen, der nun von links unten nach rechts oben laufenden Linie zu folgen und länger im Bild zu bleiben. Früher ging das nur mit einem echten Spiegel oder seitenverkehrtem Vergrößern des Negativs. Heutzutage kann man die Bilder auch in der Bildbearbeitung ruck, zuck spiegeln.

    Das gleiche Bild wie beim vorherigen Tipp, diesmal aber gespiegelt. Nun verläuft die Linie des Hangs so, dass sie den Betrachter wieder nach oben in den rechten Teil des Bildes zur Hütte führt. Obwohl sich am Inhalt nichts geändert hat, ist diese Version für den Betrachter viel interessanter.
    Gerade wenn Sie beginnen, sich mit den gestalterischen Grundlagen auseinanderzusetzen, kann Spiegeln ihnen helfen, Probleme im Bild zu erkennen. Sie können dann die so überprüften Bilder gespiegelt lassen und so präsentieren. Der Lerneffekt kommt aber hoffentlich auch zum Tragen, wenn Sie mit dem erworbenen Wissen neue Bilder mit der Kamera gestalten.
    61. Drittelregel
    Auf Bildern gibt es, unabhängig vom konkreten Inhalt, interessante und uninteressante Bereiche. Oft fährt man gut, wenn man bildwichtige Elemente an diese Stellen legt.
    Ein sehr wichtiger, in seiner Wichtigkeit aber auch völlig überfrachteter Punkt ist die Bildmitte. Hierhin, an den Kreuzungspunkt der Diagonalen, legen die meisten (unerfahrenen) Bildermacher ihr Hauptmotiv. Hier sitzt bei Porträts die Nase, hier liegt der Apfel auf der Wiese. Bei Gruppenaufnahmen befinden sich die Köpfe auf der Linie, die horizontal durch diesen Bildmittelpunkt läuft (über den Köpfen ist dann meist ein ganzes Bilddrittel uninteressant leer, unten sind dafür die Füße abgeschnitten).
    Dass die Bildmitte so oft auf diese Weise verwendet wird, hat wohl nicht nur gestalterische, sondern vermutlich auch ganz praktische Gründe, denen man unbewusst folgt. Hier in der Bildmitte liegen die besten Autofokussensoren, und ein Motivdetail braucht von hier aus am längsten, um aus dem Bild zu flüchten. Die vermeintliche Ähnlichkeit zwischen dem Fotografieren und dem Zielen beim Schießen tut ein Übriges zur Betonung der Mitte. Doch die Mitte ist langweilig! Andere Stellen im Bild sind viel spannender.
    Teilen Sie Ihr Bild im Geiste sowohl senkrecht als auch waagerecht mit je zwei Linien in Drittel. Nach der Drittelregel (Rule of thirds) werden bildwichtige Elemente am besten auf die vier Kreuzungspunkte der Linien platziert.
    Probieren Sie es einmal aus, das Motiv spielt dabei keine Rolle: Legen Sie einen Apfel auf die Wiese und fotografieren Sie ihn einmal mittig und einmal nach der Drittelregel platziert.
    62. Horizontlinie
    Auf vielen Bildern ist der Horizont eine wichtige Linie. Je nach Kameraausrichtung befindet er sich in der Bildmitte bzw. über- oder unterhalb der Mitte. Bei Landschaftsbildern erzeugt ein niedriger Horizont (untere Drittellinie) das Gefühl von Weite und Größe. Früher war diese Blickrichtung problematisch, weil hier die bei Gebäudefotos als „stürzende Linien“ bekannten Verzerrungen auftraten. Die Spitzen von Bäumen oder Bergen wirken dadurch im Foto kleiner, als sie eigentlich sind. Heutzutage kann man das mit den gleichen Mitteln, mit denen man stürzende Linien bei Gebäuden entfernt, auch bei Bergen und Bäumen beheben (siehe Tipp 97).

    Durch den Horizont, der noch unterhalb der nach der Drittelregel zu erwartenden Position angeordnet ist, gewinnt das Bild rechts deutlich an Spannung.
    Platzieren Sie den Horizont nicht in der Bildmitte, sondern suchen Sie sich passendere Bereiche (evtl. nach der Drittelregel).
    Wenn Sie einer Straße oder einem Weg Tiefe geben wollen, kann es sinnvoll sein, den Horizont hoch zu setzen, damit die Strecke im Bild bis in die „Unendlichkeit“ des Horizonts möglichst lang ist. Falls Sie vom Berg ins Tal, also von oben nach unten, fotografieren wollen, verschwindet der Horizont oft ganz aus dem Bild. In diesem Fall sollten Sie ein Vordergrunddetail mit ins Bild nehmen und die klassische Dreiteilung Vordergrund-Mittelgrund-Hintergrund nutzen, um dem Bild Tiefe zu geben.
    63. Querformat/Hochformat
    Sind Ihre Bilder überwiegend für den Ausdruck und die Vergrößerung bestimmt? Oder wollen Sie die Bilder überwiegend digital wiedergeben: am Monitor, am Fernseher oder per Beamer? In diesem Fall sollten Sie auf Hochformate möglichst verzichten. Ich bin zwar ein großer Fan von Hochformaten, doch die digitalen

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