Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

Titel: 100 Clevere Tipps - Digitalfotografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom! Striewisch
Vom Netzwerk:
Wiedergabemöglichkeiten sind alle auf Querformate ausgerichtet, ein Hochformat wird da einfach zu klein.
    Hochformatige Bilder sind bei der digitalen Wiedergabe wegen der querformatigen Monitore im Nachteil.
    64. Hintergrund beachten
    Hauptmotiv und Fototechnik lenken beim Fotografieren schnell vom Rest des Bildes ab. Speziell der Hintergrund wird dann nicht ausreichend beachtet. Das kann auch an der Fototechnik selber liegen. Bei digitalen Spiegelreflexkameras wird das Sucherbild mit voll geöffneter Blende angezeigt, die Schärfentiefe ist dann minimal, und der Hintergrund versinkt in gnädiger Unschärfe. Erst im Moment des Auslösens schließt sich die Blende auf den vorgewählten Wert, die Schärfentiefe wächst, und der Hintergrund wird scharf und erkennbar.
    Sie müssen zum einen darauf achten, dass der Hintergrund nicht in Konkurrenz zum Hauptmotiv steht und diesem Aufmerksamkeit raubt. Wenn Sie ein Porträt oder eine Sachaufnahme fotografieren, wäre es unklug, einen unruhigen Hintergrund einzusetzen, der dann vom Gesicht der abgebildeten Person oder vom abgebildeten Gegenstand ablenkt. Schauen Sie sich Werbeaufnahmen an: Die abgebildeten Gegenstände sind oft entweder isoliert („freigestellt“) oder mit wenigen, die Stimmung oder die Aussage unterstützenden Accessoires fotografiert. Einen unruhigen Hintergrund werden Sie da normalerweise nicht finden.
    Aber auch ein eigentlich im Sinne der Bildgestaltung guter Hintergrund kann stören, wenn einzelne Details sich ungünstig mit dem Hauptmotiv überschneiden. Aus dem Kopf wachsende Äste oder Lampen, die dem Hauptmotiv ein Geweih oder eine Mütze verpassen, sollten Sie vermeiden.
    Eine Ausnahme kann die versteckte oder offene Meinungsäußerung sein. Ein Beispiel: In der Lobby des alten Bonner Bundestagesgab es große, kreisförmige Lampen. Wenn man nun einen Politiker aus der richtigen Position von etwas unterhalb fotografierte, konnte man ihm mit den Lampen hervorragend einen Heiligenschein verleihen.
    Ist eine Änderung der Aufnahmeposition zum Wechsel des Hintergrundes nicht möglich, können Sie versuchen, durch eine geringe Schärfentiefe (Blende auf, längere Brennweite, kürzerer Aufnahmeabstand) den Hintergrund gleichsam verschwinden zu lassen. Diese Methode wird gerne bei Porträts benutzt: Man wählt ein leichtes Teleobjektiv, das eine hohe Lichtstärke hat, dessen Blende man also weit öffnen kann. Während man für Kameras mit Vollformatsensoren zum teuren leichten Teleobjektiv (85 mm) mit größten Öffnungen unterhalb der Blende 4 greifen muss, kann man an digitalen Spiegelreflexkameras mit kleinerem „APS“-Sensor (also an der überwiegenden Mehrzahl) wegen des Cropfaktors auf ein preiswertes 50-mm-Objektiv ausweichen.
    Mit einer Lichtstärke (der größten Blendenöffnung) von 1: 1.8 ist es schon für etwa 130 Euro zu haben und gibt Ihnen eine gute Möglichkeit, Porträts vor unscharfem Hintergrund zu machen.
    An den kompakten Digitalkameras sind auch oft hohe Lichtstärken eingebaut, aber dort wird das Freistellen auch mit längeren Brennweiten schwierig, da die Schärfentiefe durch das kleine Aufnahmeformat bedingt von Haus aus sehr groß ist.
    65. Vordergrund beachten
    Nun ja, der Titel ist etwas irreführend, bietet sich aber nach dem letzten einfach an. Es geht darum, Ihren Bildern Tiefe, also den Eindruck von Räumlichkeit, zu geben. Neben der weiter vorne erwähnten Lage des Horizontes ist dafür eine Staffelung der Entfernungen im Bild durch Objekte im Vordergrund, im Mittelgrund und im Hintergrund hilfreich.
    Das ist seit vielen Jahrzehnten der klassische Aufbau für ein Foto und kann deshalb schnell etwas langweilig werden, wenn er ausschließlich angewandt wird. Andererseits kann damit gestalterisch nicht viel schiefgehen.
    Eine andere Möglichkeit, einem Bild Tiefe zu geben, ist die „Luftperspektive“. Motive, die sehr weit entfernt sind, unterscheiden sich von näher liegenden Details durch einen Verschiebung von Kontrast und Farbigkeit. Solche entfernteren Bereiche eines Bildes wirken in der Regel flau und ins Hellblaue verschoben.
    Das ist auf den Einfluss der Atmosphäre zurückzuführen. Das Licht muss von diesen entfernten Details bis zur Kamera eine viel längere Strecke durch die Luft zurücklegen und wird deshalb durch die Feuchtigkeit und den Staub in der Luft stärker beeinflusst. Man kann diese Verschiebungen von Tonwerten zwar nachträglich aus dem Bild herausrechnen, doch läuft man dabei Gefahr, die

Weitere Kostenlose Bücher