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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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vielerlei Hinsicht. Tapfer.«
    »Ich liebe es, wie du Ginger beruhigen kannst«, sagte Annie. »Du bist ein Meister darin.«
    »Ich liebe deinen Ofen-Körper«, sagte ich. »Du bist nie kalt.«
    »Ich liebe deine Albernheit«, sagte sie.

    Und so ging es weiter. Fast eine halbe Stunde lang machten wir uns gegenseitig Komplimente. Mit jedem Lob fühlte ich mich leichter und selbstbewusster.
    »Ich muss es noch einmal sagen«, meinte Annie. »Warum haben wir vierzehn Jahre gebraucht, um das hier zu machen? Ich freue mich schon unbändig auf das nächste Mal. Ich fühle mich sagenhaft.«
    Mir ging es genauso. Nie zuvor hatte ich mich derartig ausgiebig mit der Frage beschäftigt, warum ich Annie so wunderbar fand. Je länger ich nachdachte - »o ja, ich liebe ihr spitzbübisches Lachen« oder »unvergesslich, die magischen Momente, als sie die Kinder zur Welt brachte« -, desto öfter sagte ich mir: Mann, hast du ein Glück!
    Ich ging für ein paar Minuten ins Erdgeschoss, und als ich zurückkam, trug Annie ihre hellgrüne Victoria’s-Secret-Reizwäsche. Wir umarmten und küssten uns zärtlich, schwelgend.
    »Hey, nimmst du die Patrone noch her?«, fragte ich, und ohne Zögern drehte sie sich zum Nachttisch, holte sie heraus und drückte sie an sich - alles in einer runden, eleganten Bewegung. Wir ließen uns vom Strom davontragen. Hinterher rollten wir uns dann unter den Laken ein und drifteten Richtung Schlaf.
    »Das möchte ich wieder machen«, murmelte Annie, als wir uns den Gutenachtkuss gaben. »Das mit den Komplimenten hat für mich zum Schönsten gehört, was wir je getan haben.«
     
    »Sie haben das wirklich durchgezogen, oder?«, fragte meine Ärztin ein paar Tage später bei einer Sex-Marathon-Routineuntersuchung. »Sie hatten Sex?«

    »Ja.«
    Sie stieß ein dramatisches »Respekt!« aus.
    »Ich fürchtete so sehr, Sie könnten scheitern. Ich rief sogar die Ärztin in der Notaufnahme an und sagte ihr, sie solle Ihnen alles Nötige verschreiben, um Sie möglichst schnell wieder auf die Beine zu bringen. Ich sagte ihr, Sie müssten Sex haben.«
    Das war mal eine Ärztin!
    Sie leuchtete mir ins Ohr. »Oh, Sie hatten hoffentlich nicht vor, in näherer Zukunft bergsteigen zu gehen oder zu fliegen?«
    »Nein, aber ich war nach den Schwindelanfällen mal in den Bergen.«
    »Da hatten Sie Glück«, meinte sie. »In Ihrem Innenohr staut sich Flüssigkeit. Ich sehe, wie sich das Trommelfell wölbt. Es hätte platzen können.«
    Puh! Was für einen Schaden hätte das wohl anrichten können? Wäre mein ganzer Kopf mit explodiert? Ich schlurfte aus der Praxis und ins Büro, wo ich den ganzen Tag herumwatschelte wie ein Neunzigjähriger. Alle paar Minuten gähnte ich herzhaft. Ich inspizierte die drei Arzneien, die ich einnahm, und googelte sie. Bei einer war unter den Nebenwirkungen »Müdigkeit« angegeben.
    Toll , dachte ich.
    Später zog Annie ihren orangefarbenen Hanky-Panky-Stringtanga an und ein sexy Top.
    »Weißt du, was jeden Tag passiert, wenn du in mich eindringst?«, fragte sie, als wir zusammen unter den Laken tanzten. »Die Nummer des Tages erscheint in großen Leuchtziffern vor meinem geistigen Auge, wie am Broadway.«

    »Hast du es heute auch gesehen?«
    »Ja, eine strahlende 74.«
     
    Während eines Interviews zum Thema »Manneskraft und Viagra« befragte ich einen Professor zum engen Zusammenhang zwischen sexueller Potenz und Männlichkeit. Den hatte ich während des Marathons ja am eigenen Leib erfahren. In vielerlei Hinsicht definierte meine Standhaftigkeit die neue Person, die ich geworden war. Die meisten Freunde, Verwandten und Kollegen wussten von dem Projekt und spielten in Gesprächen häufig darauf an.
    »Und, wie steht’s?«
    »Funktioniert noch alles?«
    »Findest du es hart ?«
    Ich beschloss, Annie zur Feier des 75. Tages einen Blumenstrauß zu kaufen. Auch das empfand ich als eine Leistung, wenn auch ganz anderer Art. Als ich heimkam, schuftete sie in der Küche, die Kinder wuselten zwischen ihren Beinen herum. Ich hielt die Blumen hoch, und sie strahlte über das ganze Gesicht, als ich zu ihr kam.
    »Ich liebe Blumen. Da schmilzt mein Herz dahin. Und dabei ist noch nicht mal mein Geburtstag. Noch nicht.«
    Warum hat es bei mir vierzehn Jahre gedauert, bis ich endlich kapierte, wie wichtig Blumen für Annie sind? Ihre Reaktion ließ mich aufleben. Einige Stunden später kam ich aus der Dusche und fand Annie auf dem Bauch liegend im Bett. Sie trug ihre sexy französische Wäsche und

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