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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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bedeutete, sondern auch als »erregen« verstanden werden konnte. Doch ich hielt mich zurück, weil mir schwante, dass Annie auf eine solche Bemerkung vermutlich ziemlich gereizt reagieren würde.
    »Warte kurz eine Sekunde, Schatz«, bat sie. Sie schloss die Augen. »Ich glaube, es wird besser. Warte noch.« Weitere dreißig Sekunden. »Aaaaaah, gut!«, sagte sie. »Der Schmerz ist weg. Ich zweifle, ob sie stimuliert ist, aber zumindest tut sie nicht mehr weh.«
    »Schund«, murmelte ich, während ich meinen Körper an ihren kuschelte. Wir lagen seitlich ineinandergeschmiegt da, meine Kniescheiben in ihren warmen Kniekehlen. Meine Hand ruhte auf ihrer Hüfte, mein Bauch drückte gegen ihren Hintern. Ich streichelte ihre Hüfte, den Oberschenkel hinab und dann wieder hinauf zum Brustkorb. Ich presste mich an Annie und sie erwiderte den Druck, was ich als Aufforderung loszulegen verstand. Ich zögerte allerdings noch kurz, denn »Löffelchen« gefällt vielen Frauen, nicht nur als Vorspiel.
    Im Lauf der Jahre hatten Annie und ich ein paarmal über die unterschiedlichen Vorlieben von Männern und Frauen geredet, wenn es um Löffelchenmachen, Kuscheln und Ähnliches geht. Ich glaube, die meisten Männer haben überhaupt nichts gegen diese Art Zärtlichkeit, andererseits
gibt sie ihnen auch nicht viel. Zumindest mir geht es so. Annie hingegen liebt es, wenn wir uns lange aneinanderschmiegen, ohne einen Hauch von Sex. Wenn Männer unter sich sind, reden sie abschätzig über Dinge wie »Kuscheln«, vermutlich weil sie fürchten, sonst von den anderen aufgezogen zu werden. Wenn sich zwei Kumpel in einer Bar treffen, sagt der eine schließlich nicht »Hey, tolles Hemd!«, sondern »Hey, Alter, ein rosa Hemd? Bist du noch ganz dicht? Versuchst du, wie eine Ballerina auszusehen?«.
    In einer solchen Atmosphäre betonter Männlichkeit versucht jeder, seine zärtliche, weiche Seite nach Möglichkeit zu verstecken. Vermutlich verhalten Männer sich anders, wenn sie mit ihren Partnerinnen allein sind. Wie ich ja auch: Ich habe mich zwar nie öffentlich über Kuscheln lustig gemacht, aber seine Vorzüge habe ich auch nie gepriesen.
    An diesem Morgen in der Aschram-Hütte wollte ich mich nicht dem Vorwurf aussetzen, von einer sanften emotionalen Massage (wie Annie das Kuscheln vielleicht sah) rüde zu purem Sex überzugehen. Wir waren zwar schon öfter vom Löffelchenmachen zum Sex übergegangen, und Annie hatte sich nie beschwert (»He, was machst du? Ich dachte, wir kuscheln nur!«). Allerdings hatte ich vorher auch ausgiebig gelöffelt. Obwohl ich also glaubte, dass Annie mich eingeladen hatte, meinen Löffel einzuführen, kuschelte ich noch ein paar Minuten weiter. Und plötzlich hatten wir Sex miteinander.
    Und was für welchen! Wir steckten beide bis zum Hals unter den Decken, als es losging. Verspielt und vergnügt erkundeten wir den Körper des anderen, zusätzlich erregt
von der Einsamkeit um uns und der Atmosphäre der Hütte. Schließlich wurde uns so heiß, dass wir die Decke abwarfen, trotz der Kälte im Raum.
    Mittendrin fragte ich Annie, ob sie sich auf mich setzen wollte, von mir abgewandt. Ich schätzte diese Stellung wegen der Aussicht, aber Annie schien nie besonders begeistert davon und ergriff nie selbst Initiative dafür. Im Lauf unserer Beziehung hatten wir massenhaft Sex, wahrscheinlich mehr als tausendmal. Doch trotz dieses gesunden Sexuallebens sprachen wir nur sehr wenig über unsere sexuellen Vorlieben. Wir trieben es, wir genossen es, redeten aber nicht groß darüber. Nach einem Monat täglichen Geschlechtsverkehrs war Sex zu einem so selbstverständlichen Teil unseres Lebens geworden, dass meine Hemmungen, darüber zu sprechen, wegfielen. Ich ahnte, dass die Stellung bei Annie nicht zur ersten Wahl gehörte, aber ich war mir nicht ganz sicher. Also fragte ich nach.
    »Andere sind mir lieber«, antwortete sie. »Bei der Stellung fühle ich mich so entblößt. Wahrscheinlich, weil mein Hintern dann so sichtbar ist.«
    »Aber ich liebe deinen Hintern!«, sagte ich.
    »Ich nicht.«
    Das kannte ich schon von Annie. Immer wieder mal klagte sie: »Ich bin zu stämmig.« Das stimmte überhaupt nicht. Sie war keineswegs stämmig oder pummelig. Sie war weder eine Rubensfrau noch ein Skelett - einfach perfekt. Aber sie selbst fand sich … stämmig.
    »Willst du etwa aussehen wie diese ausgezehrten Models?«, fragte ich. »Nur Haut und Knochen? Mir gefällt das gar nicht.«

    »Nein, so will ich auch nicht

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