Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1001 - Die Jäger von Chircool

Titel: 1001 - Die Jäger von Chircool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
für dich."
    St. Vain wich den Blicken des Heilers aus, indem er auf Mallagan zutrat.
    „Ihr habt sie auf dem Gewissen!" zischte er. „Ihr drei!"
    „Moment!" mischte Doc Ming sich ärgerlich ein und drehte den Kapitän zu sich um, indem er die mächtigen Pranken um St. Vains Schultern legte und ihn wie eine Puppe bewegte. „Was soll das heißen? Was haben die drei dort mit dem Zustand der Jungen zu tun?"
    St. Vain versuchte, die Hände des Heilers abzuschütteln, aber es gelang ihm nicht.
    „Sie erzählen überall herum, daß wir uns auf einem Planeten befinden", stieß der Kapitän hervor.
    „Das stimmt doch schließlich auch", knurrte Doc Ming. „Noch etwas?"
    „Sie haben mit Djin, Lerana und Jörg darüber gesprochen", fuhr St. Vain fort. „Lars hat sie belauscht. Das kann doch kein Zufall mehr sein! Es ist diese vom Wahnsinn geborene Idee, die die Krankheit auslöst!"
    Doc Ming ließ den Kapitän mit einem verächtlichen Grunzen los.
    „So einen Unsinn habe ich noch nie gehört", stellte er fest.
    „Es ist kein Unsinn!" schrie St. Vain wütend. „Was für ein Heiler bist du denn, daß du so offensichtliche Zusammenhänge nicht erkennst? Sieh dir die drei doch an. V/eißt du, wer in den Blättern steckt? Es ist Lerana. Und Jörg ist auch schon so gut wie tot. Vier Kinder haben diesen Verbrechern zugehört, und alle vier hat es erwischt. Was willst du noch wis-sen?"
    Doc Ming starrte den Kapitän regungslos an, dann trat er zu Scoutie heran und schlug die Blätter zur Seite, die Leranas Gesicht verdeckten. Obwohl die Chircools gründliche Arbeit geleistet hatten, war doch noch genug zu erkennen.
    „Woran ist sie gestorben?" fragte Doc Ming trotzdem.
    „Sieht man das nicht?" erwiderte Mallagan bitter. „Chircools haben sie angefallen, nicht weit vom Dorf entfernt."
    Der Heiler sah überrascht auf.
    „Chircools", wiederholte er nachdenklich. „Haben sie sich ungewöhnlich benommen?"
    „Das würde ich nicht sagen", murmelte Mallagan. „Sie sind immer angriffslustig.
    Verrück-te Bestien!"
    „Ich war lange nicht draußen im Dschungel", sagte Doc Ming. „Zu viel Arbeit... Diese drei Kinder haben die nötigen Krauter für mich geholt. Besonders Lerana kannte sich sehr gut in solchen Dingen aus. Das war natürlich eine Erleichterung für mich, aber andererseits - ich hätte mich mehr darum kümmern sollen. Gab es schon im vorigen Jahr mehr Chir-cools als üblich in dieser Gegend?"
    „Nein", sagte Mallagan knapp.
    „Hier geht es nicht um irgendwelches Ungeziefer", mischte St. Vain sich haßerfüllt ein, „sondern um vier junge Betschiden."
    „Achtet nicht auf ihn", empfahl Doc Ming wegwerfend. „Er versteht es nicht besser.
    Wie viele von den Bestien habt ihr gesichtet?"
    Sie berichteten in knappen Worten, was sich zugetragen hatte, und der Heiler nickte nachdenklich.
    „Ich verlange von dir, daß du jetzt endlich ...", begann St. Vain, als für einige Sekunden tiefes Schweigen herrschte.
    Doc Ming drehte sich nach ihm um, und er verstummte erschrocken, denn er hatte den Heiler nie zuvor so wütend gesehen.
    „Wenn du jetzt nicht endlich den Mund hältst", sagte der Heiler leise, „dann drehe ich dir eigenhändig den Hals um. Was du vorhin als Ungeziefer bezeichnet hast, ist in Wirklich-keit die größte Gefahr, die uns auf diesem Planeten droht. Du bist ein gutes Stück jünger als ich, aber du müßtest dich eigentlich noch daran erinnern, wie sehr uns die Chircools vor etwa hundert Jahren zu schaffen gemacht haben. Ich war damals noch ein junger Jä-ger, du dagegen hast dich von Anfang an lieber in den Hütten verkrochen.
    Daran mag es auch liegen, daß dein Gedächtnis dich in bezug auf die Chircools im Stich läßt."
    Er wandte sich wieder an die Jäger.
    „Sie tauchten damals von einem Tag zum anderen in Scharen hier auf", erklärte er.
    „Es war ebenfalls direkt nach einer Regenzeit. Kein Jäger konnte sich noch nach draußen wagen, und die Betschiden litten bitteren Hunger. Wir Jäger bildeten uns ein, allein für den Schutz des Dorfes zuständig zu sein. Als wir erkannten, daß die Gefahr zu groß war und wir es nicht schaffen würden, haben wir uns mit großer Mühe dazu durchgerungen, in den Hütten um Hilfe zu bitten. Wir stießen auf taube Ohren, bis plötzlich eines Morgens, der südliche Dschungel nur noch aus Chircools zu bestehen schien. Sie stürzten sich auf al-les, was überhaupt nur eßbar war. Alles Getier fiel ihnen zum Opfer, und als nach kürzes-ter Zeit nichts mehr

Weitere Kostenlose Bücher