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1001 - Die Jäger von Chircool

Titel: 1001 - Die Jäger von Chircool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die anderen beiden Sessel, die es in diesem Zimmer gab. Scoutie hockte sich im Schneidersitz auf den Boden, und Brether Faddon lehnte sich an den Tür-rahmen und betrachtete die alten Bücher und die seltsamen Instrumente.
    „Nun", sagte der Heiler schließlich, „diese drei Jäger haben Lerana begraben. Das Mäd-chen war, wie du und Djin, eine Schülerin von Surfo, Brether und Scoutie. Ich meine, die drei haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie und warum Lerana gestorben ist."
    Jörg zuckte zusammen und sah für einen Augenblick so aus, als wollte er aufspringen und zur Tür hinaus entwischen. Brether Faddon tat wie zufällig einen Schritt zur Seite, und Surfo Mallagan dachte ärgerlich, daß der alte Heiler sich ruhig etwas vorsichtiger hätte ausdrücken können.
    Aber dann entspannte sich der Junge. Schnell und konzentriert berichtete er, und was er sagte, war klar und verständlich, wenn er auch mitunter so leise sprach, daß selbst die Jäger sich anstrengen mußten, um ihn zu hören. Sie verständigten sich mit kurzen Bli-cken, als Jörg von dem ersten Überfall der Chircools und dem Rückzug der drei Kinder von der Lichtung berichtete - sie würden hingehen und die Kadaver der Tiere beseitigen müssen, auch wenn mittlerweile soviel Zeit verstrichen war, daß die Lichtung von den Räubern anderer Rotten längst entdeckt sein mußte.
    „Sie waren schon im Blutrausch", sagte Brether Faddon von der Tür her, „als Jörg den ersten Pfeil auf sie abschoß. Sie haben ganz sicher keinen Alarm gegeben. Wir kennen die Gewohnheiten dieser Tiere. Wenn irgendwo ein paar tote Chircools liegen, dauert es selbst an den Grenzen unseres Reviers mindestens zwei Stunden, bis die anderen zur Totenwache erscheinen. So weit ist es aber von der Lichtung bis zum Pfad nicht. Wir müssen davon ausgehen, daß mehrere jagende Rotten sich innerhalb der Grenzen aufgehalten haben, beziehungsweise immer noch aufhalten."
    „Laß ihn ausreden!" sagte Surfo Mallagan scharf, und Brether zuckte die Schultern.
    Jörg berichtete weiter, von Djin und von dem Jaguar, den sie gefunden hatten, von dem zweiten Rudel Chircools und von Djins verrücktem Versuch, sich im Bach zu ertränken. Als er schließlich schwieg, stand Surfo Mallagan schwerfällig auf, ging zu dem Jungen hinüber und stützte sich mit beiden Händen auf die Lehnen des Sessels, in dem Jörg saß.
    „Was hast du gesehen, bevor du Djin und Lerana auf der Lichtung gefunden hast?"
    frag-te er leise.
    Jörg stieß ein Fauchen aus und fuhr in die Höhe, aber die Hände des Jägers schossen blitzschnell vor und hielten den Jungen fest.
    „Ich habe im Wald ein Summen gehört", sagte Mallagan. „Ein fremdes Geräusch - aber ich bin sicher, daß ich es irgendwann schon einmal vernommen habe. Du hast dieses Summen erwähnt. Du hast behauptet, daß auch Lerana es gehört hat und darum umge-kehrt ist, anstatt zum Dorf zu gehen, wie sie es vernünftigerweise hätte tun sollen, und du hast, um das Maß vollzumachen, behauptet, das Summen stünde in irgendeinem Zu-sammenhang mit dem Alten vom Berg. Jetzt möchte ich von dir wissen, was du gesehen und gehört hast, und du wirst es mir sagen, oder ich gerbe dir das Fell!"
    Jörg sah erschrocken zu ihm auf und gab seine Gegenwehr für einen Augenblick auf.
    Mallagan ließ ihn los und lächelte beruhigend.
    „Komm schon", murmelte er. „Erzähle es uns. Ich möchte mich nicht schon wieder mit dir prügeln müssen!"
    Jörg sah schuldbewußt auf Mallagans Hand.
    „Ich wollte es nicht", sagte er zögernd.
    „Schon gut, vergiß es. Was ist passiert?"
    „Es war etwas Fremdes", sagte Jörg zögernd. „Ich habe es gespürt, als wir St. Vains Haus betraten, und es war uns irgendwie sehr nahe. Ich bin sicher, daß es sich in der Kommandozentrale aufhielt, und zwar in St. Vains Privaträumen. Ich konnte die Spur nicht aufnehmen, weil die anderen dabei waren und unsere Einweihung stattfand. Dann begann Djin, den Kapitän zu reizen, und gleichzeitig spürte ich, wie dieses Fremde sich im Haus bewegte. Ich war ungeduldig. Ich habe St. Vain herausgefordert, weil ich hoffte, daß er uns hinauswerfen würde. Je eher ich aus der Kommandozentrale wegkam, desto besser - ich spürte, daß das Fremde sich bald wieder entfernen würde. St. Vain reagierte so, wie ich es gedacht hatte. Als wir draußen waren, horchte ich ständig auf dieses fremde - We-sen... Ich war sicher, daß es lebte. Es war nicht feindlich eingestellt, das weiß ich. Aber es war irgendwie

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