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1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer

1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer

Titel: 1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Kern
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Schwestern würden nächste Woche aus Istanbul hierher kommen, um im Lokal zu arbeiten. Auch er selbst, würde nicht mehr nach Deutschland gehen, schließlich war er jetzt der Sohn des Chefs und werde eines Tages das Lokal übernehmen.
    Dann nahm er meine Hand und sagte mir, dass er und sein Vater sich für all die Freundschaft, die wir ihnen entgegengebracht hatten, bedankten und dass wir hier immer herzlich willkommen seien und vielleicht, wenn das Geschäft gut gehen würde, würde er mir auch das Geld zurückgeben, obwohl ich aber lieber nicht damit rechnen sollte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Schließlich erinnerte ich Ömar daran, dass ich in Deutschland alles aufgegeben hatte und mir doch die Hälfte des Lokals gehören würde. Er schüttelte nur mit dem Kopf. Ich sprang auf, lief ins Schlafzimmer und wollte den Kaufvertrag holen.
    Er war nicht mehr da. Mir wurde ganz plötzlich bewusst, dass ich betrogen worden war. Mein Geld war weg, ich hatte weder Wohnung noch Arbeit in Deutschland. Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass dieser Mann, der so viele Jahre mein Freund war und mir nur Gutes getan hatte, so hinterhältig sein konnte. Ich ging wieder hinaus und direkt auf Ömar zu. Ich wollte jetzt ganz genau wissen, warum er das getan hatte und bat ihn mich dabei anzusehen, wenn er mir das sagte. Er sagte, seine Frau habe ihn dazu gezwungen und ohne meine 30.000 Mark hätte er es nicht geschafft. Aber er sah mich nicht an. Noch vor zwei Wochen log er, dass er auf unsere Söhne warten wollte. Dieser Betrug tat so weh, nicht nur, weil er mich um das Geld betrogen hatte, sondern weil er mir jahrelange Freundschaft und schließlich auch Liebe vorgeheuchelt hatte.
    Dann warf er mir noch vor, dass ich ihn ja schließlich mit meiner freizügigen Art (was immer er damit meinte) dazu animiert hätte und außerdem hätten das „die“ Deutschen nicht anders verdient.
    Mein Sohn und ich reisten ab. Bitter enttäuscht. Er von seinem Freund, dem er seit der Schulzeit vertraut hatte, ich von dem Mann, der Freundschaft und Liebe heuchelte, um an mein Erspartes zu kommen. Ich zog zunächst in die Studentenbude meines Sohnes und suchte einen Anwalt auf. Er riet mir von einer Klage ab, denn schließlich hatte ich nichts in der Hand, das beweisen konnte, wo ich das Geld gelassen hatte.
    Gott sei Dank hatte mein alter Chef Verständnis und ich bekam meinen Job zurück, da er bis jetzt noch keinen passenden Ersatz gefunden hatte und meine Kolleginnen alles mitmachen mussten. Mal abgesehen von den schiefen Blicken der Leute, die mich vorher gewarnt hatten, verkraftete ich das alles relativ schnell. Nur bis ich wieder eine einigermaßen eingerichtete Wohnung hatte und wieder Vertrauen zu anderen Menschen haben konnte, das dauerte sehr, sehr lange.
    *
    Diese Geschichten werfen nicht gerade ein gutes Licht auf das jeweilige Land. Vor allem deshalb, weil der/die Betrogene keinerlei Gerechtigkeit erfährt oder gar Hilfe erhält, selbst dann nicht, wenn er/sie alles belegen kann. Weder von der dortigen Polizei, noch von der Justiz ist Hilfe zu erwarten. Ich weiß das aus eigener Erfahrung und aus den Berichten der vielen Betrogenen. Ich kenne keinen einzigen Fall, wo eine Klage vor einem arabischen oder türkischen Gericht zum Erfolg geführt hätte. Man muss sich damit abfinden, dass einmal investiertes Geld in diesen Ländern für immer verloren ist. Wir sind froh, dass wir durch unsere Arbeit diesbezüglich viel Prävention schaffen und somit zahlreiche Menschen vor dem größten Schaden bewahren konnten und weiterhin können.
    *

Das AMIGA-Syndrom
    Immer wieder begegnet man bei 1001Geschichte und in anderen Foren zum Thema, Mädchen und Frauen, die vehement darauf bestehen, dass ihrer ja ganz anders ist und sie quasi die Nadel im Heuhaufen gefunden haben. Frisch verliebt kommen sie in die Foren, um allen anderen, bereits hereingefallenen Opfern, gut gelaunt und oft „schaden“-frohen Mutes zu berichten, wie toll, großzügig, lieb und „modern“ ihr Habibi (arabisch für Liebling) oder Askim (türkisch für Liebling) doch sei.
    Schon vor Jahren ergab sich bei 1001Geschichte.de aus diesen Geschichten, die allerdings fast alle im gleichen Desaster endeten wie hunderte andere Geschichten auch, die Bezeichnung „Amiga-Syndrom“, die inzwischen gang und gäbe auf vielen Internetseiten und bei Behörden ist. Amiga = A ber m einer i st g anz a nders, ist aus zahlreichen Forenbeiträgen,

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