1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen
hatte.
„Ich schicke dir am Wochenende eine persönliche Einkaufsberaterin, Samia. Du brauchst eine Brautausstattung. Und eine umfangreiche Hochzeitsgarderobe. Schon allein die Festlichkeiten in Al-Omar werden drei Tage dauern.“
Samia war matt auf einen Stuhl gesunken. Wie ein gähnender Abgrund lag die Zukunft vor ihr. „Muss die Hochzeit wirklich drei Tage dauern? Warum können wir uns nicht einfach hier standesamtlich trauen lassen?“
Daraufhin hatte Sadiq nur amüsiert gelacht. „Weil ich ein Sultan bin und du eine Prinzessin, die Königin wird. Deshalb brauchst du jetzt auch Personenschutz“, hatte er entschieden. „Ab heute begleiten dich zwei Leibwächter. Die Nachricht mag sich noch nicht herumgesprochen haben, aber genug Leute vermuten oder wissen etwas.“
Samia hatte das Gefühl, schon jetzt in einem goldenen Käfig gefangen zu sein. Als sie aufbegehren wollte, hatte Sadiq sie nicht zu Wort kommen lassen. „Keine Diskussion. Ab sofort stehst du unter meinem Schutz. Es wäre zu gefährlich für dich, weiterzuleben wie bisher. Du heiratest einen der vermögendsten Männer der Welt und vertrittst eines der wenigen Länder, das weiterhin über unermessliche Ölvorkommen verfügt.“
Wenigstens muss ich nicht befürchten, dass er mich meines Geldes wegen heiratet, dachte Samia verbittert.
Fünf Tage später …
Sadiq saß im Vorführsaal eines exklusiven Londoner Modehauses und wartete geduldig. Nachdem Samia durch ein Labyrinth von Räumen zur Auswahl ihrer neuen Garderobe entführt worden war, wurde er von einer Armee schöner Frauen bedient, die aus ihrer Faszination für ihn kein Hehl machten.
Eine neue Blondine brachte ihm Zeitungen. Als sie etwas zu lange um ihn herumschwirrte, schickte Sadiq sie mit einem knappen Danke fort. Vor nicht allzu langer Zeit hätte er mindestens einen zweiten Blick riskiert, doch heute nicht. Damit war jetzt Schluss.
Komisch, dass die Vorstellung, treu zu sein, ihn nicht schreckte. Er war einfach nicht mehr interessiert an Affären.
Am Morgen hatte er Samia abgeholt, um mit ihr einkaufen zu fahren. Obwohl eine erfahrene Stilistin sie beriet, wollte er bei der Auswahl ihrer Garderobe mit dabei sein.
Blass, das Haar streng zurückgebunden, hatte Samia in Jeans und Jacke vor ihrem Apartmentgebäude auf ihn gewartet. Selbst seine Angestellten im Hussein-Palast in B’harani waren eleganter gekleidet als seine Braut. Bei ihrem Anblick hatte er gereizt geschwiegen –, bis ihm aufgefallen war, dass die Jeans ihre aufregend schlanken Beine und den knackigen Po perfekt betonten.
Na ja, vermutlich begehrte er seine Verlobte einfach deshalb, weil er ja irgendetwas für die Frau empfinden musste, an die er sich fürs Leben band. Komisch, aber die Vorstellung erregte ihn.
Rascheln verriet ihm, dass seine Verlobte zurückkehrte, um ihm das erste Modell ihrer neuen Garderobe vorzuführen.
Am liebsten hätte Samia das hauchzarte Etwas von Silberkleid so nach unten gezogen, dass es wenigstens ihre Brüste und die Knie richtig bedeckte. Doch die persönliche Einkaufsberaterin hatte sie in ihrer praktischen Unterwäsche betrachtet und etwas gebrummelt wie: „Tja, da können wir nicht viel tun. Für Kleider dieser Art sind Sie einfach zu klein.“
Tapfer kämpfte Samia gegen ihre Schüchternheit an. Sie kam sich wie eine Sklavin vor, die auf einer Auktion paradieren sollte, und blickte starr nach vorn, um die enttäuschte Miene ihres Zukünftigen nicht sehen zu müssen.
Doch als sie den Vorführsaal betrat, fiel ihr Blick prompt auf Sadiq, der gelöst auf einem cremefarbenen Sofa saß. Ihr Herz schlug schneller, und ihr wurde heiß. In den High Heels fühlte sie sich hilflos und bewegte sich so unsicher wie ein neugeborenes Fohlen.
Sadiq sah sie hinter dem Samtvorhang hervortreten und musterte sie mit Kennerblick.
Noch nie hatte der Anblick einer Frau ihn so erregt.
Samia trug das Haar immer noch im Nacken zusammengebunden, und wieder wünschte er, sie würde es offen tragen. Sie wich seinem Blick aus, rote Flecken an Brust und Hals verrieten, dass sie unsicher war.
Etwas in ihm regte sich.
Sie war die erotischste Frau, die ihm je begegnet war. Er konnte den Blick nicht von ihr lösen. Ihre Haut war zart und rosig, er versuchte sich vorzustellen, wie sie sich anfühlen würde, wenn sie sich aneinanderschmiegten …
„Lassen Sie uns bitte kurz allein“, wies er die Ankleidedamen an.
Diskret zogen die Frauen sich zurück.
Ihm war heiß, er konnte es kaum
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