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1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

Titel: 1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Green
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in die Augen siehst, Samia, aber du sollst dich betrachten.“
    Seufzend tat sie es. Was blieb ihr anderes übrig? Irgendwann hatte ihr Haar sich gelöst, und da sie den Clip verloren hatte, floss es ihr in welligen Locken über den Rücken. Seit der Kindheit hatte sie es nicht mehr so häufig offen getragen wie in dieser Woche. Ihr Gesicht war blass, ihre Augen glänzten unnatürlich, und die Wangen zeigten rote Flecken. Typisch! Sie sah unmöglich aus, als käme sie geradewegs vom Apfelpflücken.
    Und der weiche Kaschmirpullover saß so eng, dass ihre Brüste so voll wirkten und die harten Spitzen sich deutlich abzeichneten. Jetzt hätte sie sich wegdrehen, eine flapsige Bemerkung machen und den Bann brechen müssen, doch irgendwie schaffte sie es nicht.
    Auch Sadiq konnte den Blick nicht abwenden, er drückte Samias Schultern leicht und sagte heiser: „Es wird Zeit, dass du dich selbst findest. Das Spiegelbild zeigt eine Frau, die Königin wird, und je eher du dich so siehst, umso besser. Ich sehe es, und du solltest es jetzt auch tun.“
    Unvermittelt gab er sie frei, und seltsamerweise war Samia enttäuscht, als er davonging. Über die Schulter hinweg bemerkte er locker: „Helene zeigt dir dein Zimmer. In einer Stunde essen wir.“
    Im Arbeitszimmer stieß Sadiq die Tür hinter sich zu, lehnte sich daran und schloss die Augen. Es nützte nichts. Er hatte Samias Brüste vor sich, die sich so aufregend unter der weichen Wolle abzeichneten. Dabei trug sie doch einen ganz normalen Pullover. Was würde sein, wenn sie in dem langen trägerlosen Abendkleid erschien, das gefährlich viel von ihrer samtigen Haut freigab?
    Als Samia erneut zum Umziehen verschwunden war, hatte er Simone gefragt, ob so viel nackte Haut für offizielle Anlässe nicht doch etwas zu gewagt sei. Amüsiert hatte sie gelächelt. „ Chéri , in diesem Kleid steckt hundertmal so viel Stoff wie in dem süßen Nichts, das Sie letztes Mal hier gekauft haben. Das Kleid ist genau richtig.“
    Sadiq öffnete die Augen, doch Samias Bild mit dem hoch geschlitzten Rock, der ein schlankes Bein großzügig freigab, den nackten Schultern und der zarten Mulde zwischen den Brüsten, ließ ihn nicht mehr los. Erregt schenkte er sich einen Whisky ein, ging zum Fenster und blickte auf die in stimmungsvolles Licht getauchte Gartenanlagen hinaus.
    Wie lange hatte Samia diesen aufregenden Körper unter unförmigen Sachen versteckt? Wohl schon immer. Dennoch spürte er, dass sich hinter ihrer scheuen, zurückhaltenden Art etwas Kühnes, Draufgängerisches verbarg.
    Heute hatte er Qualen ausgestanden, während Samia in immer neuen Modellen vor ihm auf und ab ging. Was war nur mit ihm los? Seit Jahren hatten seine Freundinnen ihm alles Mögliche und Unmögliche vorgeführt, doch so hatte ihn nichts aus der Fassung gebracht.
    Von Anprobe zu Anprobe war er unruhiger geworden, bis er, der solche Darbietungen eher gelangweilt zur Kenntnis nahm, es nicht mehr ausgehalten hatte und kurzerhand gegangen war. Ohne die Vorführung des Brautkleids und der Dessous abzuwarten, hatte er fluchtartig den Salon verlassen. Und jetzt stand er hier, umklammerte sein Glas und fragte sich, warum er es als bedrohlich empfand, seine Braut zu begehren. Eigentlich war das doch gut so. Die Hochzeitsnacht würde bestens verlaufen.
    Bei der bloßen Vorstellung wurde er hart.
    Er trank einen großen Schluck Whisky und sagte sich, dass er sich idiotisch aufführte. Es war ganz einfach: Er ging eine Vernunftehe ein und versuchte, seine zukünftige Frau zu begehren. Rein biologisch natürlich. Weil er Erben brauchte.
    Doch als er sich setzte, um wichtige Unterlagen durchzugehen, bebten seine Finger.
    Nach dem Abendessen lehnte Sadiq sich zurück und drehte das Weinglas in den Händen. Fasziniert verfolgte Samia das Spiel seiner Finger und musste sich zwingen, auf seine Frage einzugehen.
    „Mein Vater heiratete erneut, als ich zwei war. Alesha war eine entfernte Cousine aus dem Norden von Burquat.“
    „So?“ Sadiq beobachtete sie scharf.
    Schulterzuckend fuhr Samia fort: „Sie war … alles andere als mütterlich. Ich glaube, sie empfand meinen Bruder und mich eher als Bedrohung.“ Sie schluckte. „Mein Vater hat meine Mutter abgöttisch geliebt, obwohl es eine arrangierte Ehe war. Als sie starb“, Samia dachte an die unermessliche Trauer ihres Vaters, „war er am Boden zerstört.“
    Sadiq runzelte die Stirn. „Sie starb bei deiner Geburt, sagst du?“
    Bedrückt nickte Samia und kämpfte

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