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1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

Titel: 1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Green
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Anweisungen erteilt hatte.
    Wie viele Freundinnen von Sadiq mochte Simone schon hergebracht haben? Bei Samia regte sich Eifersucht.
    Eines Tages hatte sie sich in der Mittagspause im Internet verstohlen Archivberichte über Sadiq heruntergeladen. Unter all den Damen, mit denen er in Verbindung gebracht wurde, war nur der Name einer bekannten europäischen Schönheit aus höchsten Gesellschaftskreisen in Abständen aufgetaucht. Damals war Sadiq noch sehr jung gewesen.
    Prompt hatten bei Samia Warnglocken geklingelt.
    Sie hatte miterlebt, wie radikal ihr Bruder sich als Neunzehnjähriger nach einer gescheiterten Liebesbeziehung verändert hatte, und wusste, dass Kaden und Sadiq sich verletzt abschotteten, wenn sie zurückgewiesen wurden. Auf einmal gewann die Episode in Sadiqs Palast eine neue Bedeutung.
    Ein etwas neueres Foto, das ihn mit derselben Frau zeigte, hatte Samia mehr gesagt als Worte. Die beiden betraten ein berühmtes Pariser Hotel, und Sadiq blickte der Dame tief in die Augen. Der Mann hatte sein Herz längst vergeben …
    Nach dem Abendessen wirkte Sadiq müde. Um ihn von seinen Problemen abzulenken, fragte Samia: „Wie stellst du dir unsere Ehe vor?“ Als er die Stirn runzelte, wurde sie deutlicher. „Ich meine, wirst du Geliebte haben?“ Herausfordernd warf sie den Kopf zurück. „Das werde ich nämlich nicht dulden!“
    Sie war selbst überrascht, wie heftig sie sprach, aber das Bild mit seiner Geliebten ließ sie nicht los.
    „Ich hatte nie mehrere Freundinnen gleichzeitig“, erklärte er spöttisch.
    Die bloße Vorstellung machte sie wütend. „Du weißt genau, was ich meine.“
    „Im Moment habe ich keine Geliebte. Nachdem ich mich gerade verlobt habe, wäre eine Beziehung zu einer anderen Frau einfach geschmacklos. Obwohl manche etwas anderes erwarten, wie der Klatsch zeigt, auf den du offenbar hörst, Samia, habe ich vor, ein treuer Ehemann zu sein.“
    Ihr schoss das Blut in die Wangen. „Ich höre nicht auf Klatsch“, verteidigte sie sich. „Schließlich ist es kein Geheimnis, dass du genug … Geliebte hattest.“
    Sadiqs Miene wurde abschätzig. „Mein Vater hat meiner Mutter seine Geliebten buchstäblich vorgeführt, die Folge war, dass sie sich völlig zurückgezogen hat. Ich habe mir geschworen, meiner Frau so etwas niemals anzutun.“
    Meiner Frau. Wie sachlich er das sagte! Betrachtete er sie als notwendiges Übel? Natürlich. Hatte sie das nicht von Anfang an gewusst? Wieso störte es sie auf einmal?
    Um ein Frage-und-Antwort-Spiel zu vermeiden, bemerkte Samia: „Du hast dich mit deinem Vater nicht verstanden?“
    Sadiq lächelte ironisch. „Nein. Meistens war er auf irgendjemand oder irgendetwas wütend und ließ das an meiner Mutter oder mir aus.“
    Unwillkürlich sah sie ihn als kleinen Jungen vor sich, der vernachlässigt und gedemütigt wurde, und empfand Mitleid mit ihm. War Sadiq auch geschlagen worden? Sie hatte sich daran gewöhnt, ihrer gewalttätigen Stiefmutter auszuweichen, und irgendwie spürte sie, dass auch der empfindsame junge Sadiq gelernt hatte, sich in Sicherheit zu bringen. Zu gern hätte sie ihn danach gefragt, doch sie wagte es nicht. Er schien zu bereuen, überhaupt etwas gesagt zu haben. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie wenig er bisher von sich preisgegeben hatte.
    „Lebt deine Mutter bei dir?“
    Sadiq nickte und sah sie seltsam an. „Sie bewohnt bei mir im Palast einen eigenen Flügel. Du lernst sie kennen, wenn du vor der Hochzeit nach B’harani kommst, um dich einzuleben.“
    Samia verkrampfte sich. Wieder schlug das unglaubliche Blau seiner Augen sie in ihren Bann, die bis auf den Grund ihrer Seele zu blicken schienen. Nachdenklich spielte sie mit ihrem Verlobungsring, der ihr unerwartet schwer vorkam.
    „Und was ist, wenn …?“ Sie verstummte. Was war, wenn sie Sadiq im Bett nicht genügte? Würde er sich dann eine Geliebte nehmen? Tapfer fuhr sie fort: „Wenn ich keine Kinder bekommen kann?“
    „Dann würde ich mich scheiden lassen und wieder heiraten.“
    Samia konnte ihn einen Moment lang nur schockiert ansehen. Endlich fragte sie vorsichtig: „Und wenn es … an dir liegt, Sadiq?“
    Nun lächelte er selbstsicher. „An mir kann es nicht liegen.“
    So viel Arroganz war kaum zu überbieten! „Natürlich könnte es auch an dir liegen. Nicht einmal du kannst in die Zukunft blicken …“
    „Das weiß ich“, unterbrach er sie schroff. „Ich habe ärztliche Untersuchungen vornehmen lassen. Bei mir ist alles in

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