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1001 Nacht - und die Liebe erwacht

1001 Nacht - und die Liebe erwacht

Titel: 1001 Nacht - und die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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hatte ihn einmal verhext, das durfte nie wieder passieren.
    Ra’id dankte dem Grenzschutzbeamten am anderen Ende der Telefonleitung für die Information, dass die Zielperson gelandet war, und legte den Hörer auf. Noch heute Nachmittag würde er Signorina Antonia Ruggiero bei einem Termin in seinem Amtssitz begrüßen. Antonia hatte keine Ahnung, dass er anwesend sein würde, da der für karitative Zwecke zuständige Minister sie empfing.
    War es vor drei Monaten wirklich Zufall gewesen, dass sie ausgerechnet auf seiner Jacht Zuflucht gesucht hatte? Inzwischen hielt er das für unwahrscheinlich. Er traute niemandem, in dessen Adern Helenas Blut floss, und er glaubte nicht mehr an Zufälle. Wie ihre Mutter vor ihr, so war auch Antonia nach Sinnebar gekommen, um die Lage auszukundschaften, bevor sie habgierig nach allem griff, was sie bekommen konnte. Kein Wunder, dass sie ihm ihren Namen verheimlicht hatte. Mit der Wohltätigkeitsstiftung, die sie repräsentierte, hatte alles seine Richtigkeit. Er hatte die Institution gründlich durchleuchten lassen. Aber Helenas Erbin war eine Betrügerin, die es darauf abgesehen hatte, sein Volk um Grund und Boden zu bringen. Die Eskapade mit dem Fischerboot hatte lediglich als abenteuerliches Ablenkungsmanöver eines verwöhnten Kindes gedient, dessen italienischer Vater, ein Großindustrieller, mehr Geld als Verstand gehabt hatte. Antonia Ruggiero hatte von Anfang an geplant, ihn zu hintergehen. Sie war kriminell und wollte seinem Volk Land stehlen. Diese Frau bildete sich ein, sie könnte einfach wieder hier hereinschneien und das Erbe ihrer Mutter einfordern.
    Sollte sie es doch wagen. Er würde ihr schon zeigen, was sie davon hatte.
    Mit einem grimmigen Lächeln legte Ra’id die Schärpe mit dem königlichen Emblem um.
    â€žSignorina Antonia Ruggiero.“ Ein unauffälliger Mann kündigte ihren Besuch an und schloss die Flügeltür hinter ihr.
    Sofort bemerkte Antonia die feierliche Atmosphäre, die in dem historischen Saal herrschte. Mit einem Blick erfasste sie das majestätische Interieur, die hohen stuckverzierten Decken, den Marmorboden, die erlesenen Antiquitäten, die Wandgemälde mit historischen Szenen aus Sinnebar und die überdimensionalen Goldvasen, die wie Wachtposten links und rechts neben der Tür standen. Andererseits besaß der Raum eine moderne, dem Computerzeitalter entsprechende Büroausstattung. Durch die Glasfront fiel weiches Tageslicht, und ein würziger Duft erfüllte den Saal. Sie fühlte sich sehr privilegiert, in diesem altehrwürdigen Ambiente ihr Projekt vorstellen zu dürfen.
    Als sie in dem angenehm temperierten Raum den Tisch erreichte, erhoben sich die daran sitzenden Männer – es mochten etwa zwölf sein – und entboten ihr höflich den traditionellen Gruß.
    â€žGuten Tag, meine Herren“, sagte sie, nahm den Gruß höflich entgegen und setzte sich zu ihnen. Der Gelegenheit entsprechend trug sie ein schlichtes, elegantes taubenblaues Kostüm und hatte fast ganz auf Make-up verzichtet. Das blonde Haar hatte sie im Nacken zusammengebunden. Obwohl sie bereits am Morgen ihre Pläne präsentiert hatte, fühlte sie sich frisch und ausgeruht.
    Ihre erste Konferenz in Sinnebar war sehr gut gelaufen. Die vom Scheich benannten Teilnehmer waren fast alle Familienväter und ließen sich schnell für das Konzept begeistern. Nach der zweiten Präsentation am Nachmittag würde Scheich al Maktabi das Projekt genehmigen, sofern die Abgeordneten sich dafür aussprachen. Man hatte ihr bereits versichert, dies wäre nur eine Formsache, da der Herrscher von Sinnebar stets die Interessen seines Volkes unterstützte.
    Antonia war also sicher, innerhalb der nächsten Wochen mit dem Aufbau des Zentrums für Eltern und Kinder beginnen zu können. Vorausgesetzt, der Scheich stellte ihr ein Grundstück für das Projekt zur Verfügung.
    Das wird er tun, dachte sie zuversichtlich. Schließlich war allgemein bekannt, wie sehr Ra’id al Maktabi sich für das Wohl seiner Untertanen einsetzte. Da würde er ihr diese kleine Bitte doch wohl kaum abschlagen, oder?
    Sie war bereits bei der Zusammenfassung ihrer Präsentation, als die mächtige, runde goldene Flügeltür am anderen Ende des Saals aufgestoßen wurde. Antonia lief ein ahnungsvoller Schauer über den Rücken, als sie dem Beispiel der

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