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1001 Nacht - und die Liebe erwacht

1001 Nacht - und die Liebe erwacht

Titel: 1001 Nacht - und die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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Delegierten folgte und sich von ihrem Stuhl erhob.
    Erwartungsvoll und beklommen zugleich sah sie ihrer ersten Begegnung mit dem „Schwert der Vergeltung“ entgegen. Als sie sich jedoch umdrehte, um einen ersten Blick auf den Scheich zu erhaschen, blendete die Sonne sie und raubte ihr die Sicht. Doch seine ungeheure Präsenz spürte sie auch so.
    Hochgewachsen und geschmeidig näherte sich der Herrscher über Sinnebar wie eine Raubkatze. Das Rascheln des tiefblauen Gewands begleitete seine Schritte. Um die Taille trug er eine mit Juwelen besetzte Schärpe.
    Ein angstvoller Schauer lief Antonia über den Rücken. Sie hatte sich den berüchtigten Herrscher wesentlich älter vorgestellt. Scheich Ra’id al Maktabis Ruf lag in seinem unbeirrbaren Einsatz zum Wohle seines Landes begründet. Aber der Mann befand sich in der Blüte seiner Jahre! Und er schien ganz eindeutig etwas gegen sie zu haben.
    â€žSignorina Ruggiero.“
    â€žSaif …“
    Als Seine Königliche Hoheit, Scheich Ra’id al Maktabi ihr kühl die Hand schüttelte, schnappte Antonia nach Luft. Diesen Händedruck hätte sie überall wiedererkannt, und der Name Saif entschlüpfte ihr automatisch, bevor sie noch einen klaren Gedanken fassen konnte.
    Und nun …
    Plötzlich begann sie vor Angst am ganzen Körper zu zittern.
    â€žWasser!“, kommandierte eine Männerstimme. Jemand schob ihr einen Stuhl zurecht, auf den sie sank, weil ihre Beine den Dienst versagten. Derselbe Mann sorgte dafür, dass sie nicht vom Stuhl rutschte. Als sie aufsah, blickte sie direkt in die Augen des Mannes, der gleichzeitig ein Fremdling und ihr Geliebter war.
    Und der Vater ihres ungeborenen Kindes.
    Die Erkenntnis, dass der Vater ihres Babys kein Geringerer als das Schwert der Vergeltung war, zog ihr den Boden unter den Füßen weg. Das war einfach zu viel für sie.
    Von einer Sekunde auf die andere waren alle Hoffnungen, sie würde Saif finden und ein glückliches Leben mit ihm und ihrem gemeinsamen Kind führen können, zunichte gemacht. Wie konnte sie diesem Mann – dem Herrscher über Sinnebar – sagen, dass sie seinen Thronfolger unterm Herzen trug? Sowie das Kind auf der Welt war, würde er es ihr wegnehmen!
    Er ist geheimnisvoller als die Nacht und doppelt so gefährlich, dachte sie, als Ra’id al Maktabi sie abweisend musterte. Wenn ich ihm von dem Baby erzähle, denkt er bestimmt, ich wäre nur hinter seinem Geld her. Und mit Sicherheit würde er von ihr verlangen, das Kind in Sinnebar aufzuziehen, wenn er es ihr nicht sogar wegnähme.
    â€žLassen Sie sich von mir nicht aus dem Konzept bringen, Signorina Ruggiero“, sagte der Mann, der sich ihr als Saif vorgestellt hatte und in Wirklichkeit Herrscher über Sinnebar war. „Bitte fahren Sie fort.“
    Eine höflich-auffordernde Geste begleitete seine Worte. Antonia riss sich zusammen. Dieser Mann war es gewohnt, dass man seinen Befehlen Folge leistete. Sie mochte gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn sie sich seiner Aufforderung widersetzte.
    Also trank sie einen Schluck Wasser und versuchte verzweifelt, sich zu sammeln. Der Gedanke an das Kind, das sie unterm Herzen trug, half ihr. Allein schon ihrem Kind zuliebe durfte sie jetzt nicht die Fassung verlieren. Außerdem musste sie auch an die Kinder hier in Sinnebar denken, die von ihrem Projekt profitieren würden. Auch sie durften nicht enttäuscht werden. Energisch richtete sie sich auf. „Gentlemen“, sagte sie mit brüchiger Stimme, räusperte sich und setzte noch einmal an. „Gentlemen, ich habe noch einige Vorschläge zu dem Projekt.“ Bevor sie fortfuhr, wandte sie sich einem Bediensteten zu und bat: „Würden Sie Seiner Majestät bitte eine Mappe reichen?“ Sie drückte dem Mann eine Mappe mit dem Exposé in die Hand.
    â€žDas war sehr überzeugend, Signorina Ruggiero“, befand Ra’id am Ende der Konferenz. „Ich werde mich mit meinem Kronrat beraten, bin aber bereits entschieden, Ihrem Ersuch stattzugeben und in Sinnebar eine Zweigstelle Ihrer Wohltätigkeitsstiftung aufzubauen.“
    â€žIch würde gern noch einen anderen Punkt mit Ihnen besprechen“, erwiderte sie darauf.
    Die Delegierten hielten entsetzt die Luft an. Niemand unterbricht den Herrscher, vermutete Antonia. Doch sie hatte keine Wahl, denn die Zustimmung des Königs zu diesem

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