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1001 Versuchung

1001 Versuchung

Titel: 1001 Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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Sicht kam. „Sie können mich hier absetzen.“
    „Ich bringe Sie bis zur Tür.“
    Rosalie holte tief Luft. „Besser nicht.“ Als er abbremste und sie scharf musterte, fuhr sie fort: „Sie sind schließlich kein Unbekannter.“ Sie hatte doch gesehen, wie man ihn überall ehrerbietig grüßte, und sie hatte keine Lust, diese Art von Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    „Nun gut.“ Er deutete eine leichte Verbeugung an. „Wir wollen keine Gerüchte in die Welt setzen.“ Er stieg aus und zog ihre Leinentasche vom Rücksitz, dann half er Rosalie beim Aussteigen.
    Seine Hand war warm und fest, und sie verspürte bei der Berührung ein Prickeln. Es raubte ihr jegliche Hoffnung, sie könne doch unempfänglich für ihn sein.
    „Danke, dass Sie mir Gesellschaft geleistet haben.“ Damit führte er ihre Hand an seinen Mund.
    Sie zog ihre Finger zurück, als hätte sie sich verbrannt. Die jähe Sehnsucht war zu viel, um sie ertragen zu können.
    „Bis morgen dann.“ Ein undurchdringlicher Blick aus diesen dunklen Augen ruhte auf ihrem Gesicht, und Rosalie drehte sich um.
    Wenn sie auch nur einen Funken Verstand besaß, würde sie dieses Land mit dem nächsten Flug verlassen, den sie bekommen konnte.
    Sie kam zu spät.
    Arik kniff die Augen wegen des Morgenlichts zusammen und schaute am Strand entlang. Hatte er sich gestern geirrt? Hätte er seinen Vorteil nutzen sollen, als er die Anzeichen in Rosalies Augen gelesen hatte?
    Nein, er hatte sein Wort gegeben. Er würde ihre Wünsche respektieren. Sie war nervös, kämpfte gegen das, was zwischen ihnen bestand. Als könnte sie diese Flutwelle aufhalten.
    Ihre Naivität verwunderte ihn. Sie hatten sich vom ersten Augenblick an zueinander hingezogen gefühlt, so intensiv, dass sogar er mit seiner Erfahrung es nicht ignorieren konnte. Es saß wie ein loderndes Feuer in seinem Blut. Er fühlte sich ruhelos und angespannt, hatte in der Nacht keinen Schlaf gefunden, sondern sich Fantasien hingegeben, wie sie in seinem Bett lag.
    Es gab nur einen Ausweg: Dieser Hunger aufeinander musste gestillt werden. Arik lächelte leise in sich hinein. Und zwar gründlich gestillt. Rosalie musste noch eine Menge lernen. Es würde ihm erlesenes Vergnügen bereiten, ihr Lehrmeister zu sein.
    Er hatte die Landspitze erreicht und zog die Zügel an. Da war sie, kam vom entgegengesetzten Ende der nächsten Bucht. Dann blieb sie plötzlich stehen, so als wolle sie umkehren und sich in die Sicherheit ihres Hotels flüchten. Irgendwann lief sie jedoch weiter.
    Natürlich, was blieb ihr auch anderes übrig? Er sollte jetzt äußerst zufrieden sein, sollte Triumphgefühl verspüren. Er hatte sie da, wo er sie haben wollte.
    Und doch war es Wut, die in ihm aufwallte. Über sich selbst. Über die Erleichterung, die er empfand, so stark, dass ihm davon schwindelte.
    Seit wann war er von einer Frau abhängig? Vergnügen, angenehme Gesellschaft, sich gegenseitig Freuden schenken, das war es, was er von der jeweiligen Frau in seinem Leben erwartete. Aber dieses zügellose Verlangen, war das nicht völlig übertrieben?
    Es war einfach nicht gut, dass eine Frau ihn so aufwühlte! Lust und Verlangen hatten sich noch nie so für ihn angefühlt. So sollte es auch nicht sein. Lust war ein angenehmes Vergnügen, nicht dieser tiefe Hunger, der ihm im Blut saß, der ihm vorgaukelte, es könne mehr geben als körperliche Freuden …
    Mit zusammengebissenen Zähnen verscheuchte Arik diesen absurden Gedanken und trieb seine Stute an.
    Rosalie wünschte, sie wäre nicht hergekommen. Was machte es schon, wenn sie das Bild nicht vollendete? Oder wenn sie Arik nie wieder sah? Irgendwann würde sie schon wieder zu malen beginnen, und was ihre Reaktion auf ihn anbelangte … auf die sollte sie besser gar nicht achten.
    Und doch zog es sie wie eine Motte zum Licht über den Strand, hin zu ihm, wohl wissend, wie gefährlich es war.
    Aber sieh dir nur an, wohin deine ganze Vorsicht dich geführt hat, spöttelte eine kleine innere Stimme. Denn sie war immer vorsichtig bei Männern gewesen.
    Sie umklammerte ihre Tasche fester, während sie sich fragte, wie schwerwiegend der Fehler wohl sein mochte, den sie jetzt machte.
    Dann erblickte sie ihn, groß und beeindruckend auf dem edlen Pferd. Und sie fand sofort die Antwort. Ob Fehler oder nicht, sie könnte gar nicht fortbleiben. Sie war es sich schuldig, herauszufinden, was an diesem Mann war, das sie so bis in ihr Innerstes anrührte. Etwas, das brutal zum Schweigen gebracht

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