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1001 Versuchung

1001 Versuchung

Titel: 1001 Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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worden war, als sie neunzehn war, etwas, das sich hinter Hass und Kummer und Verzweiflung versteckte.
    Drei Jahre waren jetzt vergangen, und plötzlich kam die andere Rosalie Winters, die, die sich nach Abenteuer und Romantik sehnte, wieder zum Vorschein.
    Vielleicht war es dumm, was sie hier tat, aber sie war auch nicht mehr so naiv wie damals. Sie hatte ihre Lektion gelernt. Sollte sie Risiken eingehen, dann nur solche, die sich zu ihren Gunsten wenden konnten.
    „Ich dachte schon, Sie würden nicht kommen.“ Arik zog an den Zügeln, die Araberstute kam vor Rosalie zu stehen. In seiner Stimme klang der Anflug eines Vorwurfs mit.
    „Fast hätte ich es mir auch überlegt.“ Es ärgerte sie, dass er um sie herumritt. Dabei boten Reiter und Pferd ein wunderschönes Bild. Und bestimmt wusste er das auch. Deshalb blieb er auch da oben sitzen – damit sie ihn bewundern konnte!
    „Sie hätten tatsächlich unsere Abmachung missachtet?“, fragte er streng, so als hätte niemand jemals eine solche Unverschämtheit besessen.
    Rosalie trat beiseite. „Es ist doch nur eine kurzfristige Vereinbarung. Es hätte Ihnen bestimmt nichts ausgemacht.“
    Er schwang die Stute herum und schritt neben ihr her. „Es hätte mir etwas ausgemacht, sehr viel sogar.“
    Und entgegen ihrem festen Vorsatz sah sie zu ihm auf und ertrank schier in seinem Blick. Spannung hing zwischen ihnen, wie das Summen unausgesprochener Worte.
    „Dann sollten Sie sich freuen, dass ich doch noch gekommen bin.“
    Für einen Augenblick hielt er ihren Blick gefangen, dann verzogen sich die Schatten auf seiner Miene, und das strahlende Lächeln erschien.
    „Das tue ich auch, Rosalie.“ Seine sinnliche Stimme drang ihr bis ins Mark und ließ jeden Nerv in ihr vibrieren.
    Oh, warum nur war sie hergekommen?, fragte sie sich.
    Weil ich mich in seiner Gegenwart lebendig fühle wie nie zuvor.
    „Sie haben doch keine Bedenken, oder?“ Er stieg vom Pferd und stand nun neben ihr. Kaum einen Meter entfernt, schien ihr der Abstand viel zu gering.
    „Sollte ich die haben?“
    Mit einem Kopfschütteln fasste er ihre Hand. „Nein.“ Er zog sie näher zu sich heran. „Ich werde Ihnen nie wehtun, ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Vertrauen Sie mir?“
    An seinem Hals konnte man den Puls pochen sehen – er fand ein Echo in dem heftigen Hämmern ihres Herzens. „Ja, ich vertraue Ihnen, Arik.“
    „Gut.“ In seinen Augen flackerte es kurz auf, er drückte ihre Hand, und Rosalie erschauerte. „Sie wissen, was ich mir wünsche. Aber die Entscheidung liegt allein bei Ihnen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich sagte Ihnen doch schon, ich bin nicht …“ Sie sog scharf die Luft ein, als er ihre Hand an seine Lippen führte.
    „Vielleicht ändern Sie Ihre Meinung ja noch.“ Sein Mund an ihrer Haut war so unglaublich erotisch. Rosalie musste sich zusammennehmen, um sich nicht hingerissen an ihn zu schmiegen.
    Sie sollte sich eine Entschuldigung einfallen lassen und gehen. Sie war weder erfahren noch gewandt genug, um bei diesem verführerischen Spiel mithalten zu können. „Ich bin mir nicht sicher, ob …“
    „Nichts im Leben ist sicher“, murmelte Arik an ihrer Hand. „Können wir nicht einfach für ein paar Tage die Gesellschaft des anderen genießen und sehen, wohin uns das führt?“
    Ins Verderben wahrscheinlich. Rosalie holte tief Luft, doch es half ihr nicht, sich zu beruhigen. Wie auch, wenn Arik seinen warmen Atem weich über ihre Haut streichen ließ und er ihr Handgelenk mit seinen Lippen berührte?
    Sie entriss ihm ihre Hand und versteckte sie hinter dem Rücken, aus Angst, sie könnte ihn anflehen, sie noch einmal dort zu küssen. „Sie werden enttäuscht sein, Arik.“
    „Das Risiko gehe ich ein.“ Sein Lächeln verriet absolut nicht, was er dachte.
    Der Vormittag verging schnell, sobald Rosalie sich auf ihre Arbeit konzentrierte, auch wenn es Momente gab, in denen sie aufschaute und auf Ariks Blick traf. Dann wurde sie sich wieder der gegenseitigen Anziehungskraft bewusst.
    Schon bald war die Sitzung vorbei, Malutensilien und Leinwand wurden zu Ariks Burg gebracht. Während des Lunchs in dem großen Zelt am Strand unterhielten sie sich über Kunst und Sehenswürdigkeiten des Landes, doch die unterschwellige Spannung während der Gesprächspausen zehrte an Rosalies Nerven.
    Sie warf ihm einen Blick zu, froh darüber, dass seine Aufmerksamkeit ausnahmsweise nicht ihr galt, sondern dem Meer und den vorgelagerten Inseln da draußen. Sein Profil war

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