1001 Versuchung
kosten mochte.
Arik war alles, was Rosalie sich je erträumt hatte. Und mehr. Der erotische Tanz der Zungen, der Geschmack seiner festen Lippen, der Duft seiner warmen Haut waren eine berauschende Mischung, die jeden klaren Gedanken aus ihrem Kopf vertrieb. Dieser Ansturm auf all ihre Sinne ließ Rosalie schwindeln. Sie fragte sich, was für ein Gefühl es wohl sein mochte, in seinen Armen gehalten zu werden, das Gewicht seines Oberkörpers auf ihrem zu spüren. Sie wollte es wissen.
Rosalie wand sich ein wenig, erfüllt von einer schmerzenden Sehnsucht, die nur von ihm gestillt werden konnte. Sie wollte mehr von dieser Magie erfahren, mehr von ihm.
Wenn er sie doch nur anfassen, seine Hand an ihre Wange legen würde …
Doch er tat es nicht, obwohl ihre Münder in diesem leidenschaftlichen Kuss vereint waren.
Das Verlangen in ihr steigerte sich, bis sie es nicht länger aushielt. Zögernd hob sie ihre Hände und legte sie ihm auf die Schultern. Ein raues Stöhnen entfuhr seiner Kehle, und sie spürte den Schauer, der ihn durchlief. Ohne nachzudenken, reagierte sie auf seine Männlichkeit, schob die Finger in sein Haar und zog seinen Kopf näher zu sich heran.
Und noch immer war es ihr nicht genug. Das rhythmische Pochen in der Mitte ihres Leibes trieb sie an. Sie brauchte mehr.
Dann bewegte er sich. Jedoch nicht, um ihr näher zu kommen, sondern um sich von ihr zu lösen. So abrupt, dass sie verständnislos die Augen aufriss.
Was war denn? Verzweifelt bemühte sie sich, den Kopf klar zu bekommen.
Sein Atem ging schwer. Und auch sie rang um Luft, als hätte sie soeben einen Marathonlauf absolviert. Noch immer hatte sie die Hände in seinem Haar vergraben, es war ein köstliches Gefühl. Ihr kam der Gedanke, dass sie ihn wohl loslassen sollte, aber ihre Muskeln wollten ihr nicht gehorchen.
Und während sie in sein Gesicht schaute und dort nichts als sinnlichen Hunger entdeckte, folgte jäh die Erkenntnis ihrer eigenen Gefühle. Das Wissen, dass sie, ganz gleich, wie falsch oder gefährlich es auch sein mochte, das hier wollte. Sie wollte diesen Mann.
Entgegen aller Vorsicht, entgegen ihrem Beschluss, ihr Leben sicher und ereignislos zu leben, konnte sie sich der Wahrheit nicht verschließen.
Sie wollte Arik – auf die elementarste Weise, in der eine Frau einen Mann wollen konnte.
Sie sollte verlegen sein, dass sie sich ihm so willig ergeben hatte. Mit einem einzigen Kuss hatte er sie dazu gebracht, dass sie sich in einladender Pose auf den großen Kissen rekelte. Ohne sie weiter zu berühren, nur mit seinem Kuss hatte er sie in eine Welt gelockt, in der nichts anderes zählte als brennende, alles verzehrende Lust.
Wäre er weniger ehrenwert, hätte er sich genommen, was er so leicht hätte haben können. Dann läge sie jetzt nicht komplett angezogen hier. Für die Konsequenzen hätte dann sie allein die Verantwortung tragen müssen, denn sie war es, die die Kontrolle verloren hatte.
Sie konnte kaum fassen, dass sie so weit gegangen war. Es hätte nur eines winzigen Anstoßes von seiner Seite bedurft, und sie wäre noch weiter gegangen.
Doch er hatte nichts dergleichen getan. Er war ein Ehrenmann. Er hatte sein Wort gegeben, und er hielt sich daran.
Entgegen allen Hoffnungen hatte sie einen Mann gefunden, dem man vertrauen konnte, obwohl er offensichtlich selbst von der Lust überwältigt worden war.
Ihren Erfahrungen in der Vergangenheit nach hätte das unmöglich sein müssen. Aber es gab einen Mann, dem sie vertrauen konnte.
Ein Druck wie ein eiserner Ring legte sich um ihre Brust und schnürte ihr die Luft ab. Sie war in Sicherheit. Unverletzt. Unberührt, außer durch seinen leidenschaftlichen Mund.
Doch statt sich zu entspannen, entbrannte ein Gefühlstumult in Rosalie. Sie schluckte schwer und blinzelte die Tränen fort.
„Rosalie?“ Ariks Stimme klang heiser und rau. „Was ist denn?“
Sie schüttelte stumm den Kopf und brachte kein Wort über die Lippen. Wie sollte sie auch die vielen verschiedenen Emotionen erklären können? Die unendliche Erleichterung, die Fassungslosigkeit, den Abscheu vor sich selbst und die Erinnerung an den Schmerz. Dieser Kuss hatte so vieles aufgewühlt, das sie bisher resolut unter Verschluss gehalten hatte.
Sie biss sich auf die Lippen und wandte den Kopf ab. Er musste sie ja für verrückt halten. Wegen eines Kusses in Tränen auszubrechen! Sicher, es war ein absoluter Spitzenkuss gewesen, trotzdem war es eben nur ein Kuss.
Rosalie lehnte sich nun auf
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