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1002 - Höllenqualen

1002 - Höllenqualen

Titel: 1002 - Höllenqualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem herrlichen Baum vorbei, dann nahmen sie den üblichen Weg, aber sie rollten nicht mehr hinein nach Lauder, sondern bogen ab in Richtung Friedhof, von wo Mrs. Wilshire angeblich die fremden Geräusche gehört hatte.
    »Die soll in der Nacht lieber schlafen«, sagte McGanter.
    »Wen meinst du?«
    »Die Wilshire.«
    Terence Bull lachte. »Typen wie die spannen nicht nur mit den Augen, sondern auch noch mit den Ohren. Die ist Witwe – und hat sonst nichts zu tun.«
    »Leider. Man müßte ihr einen Mann besorgen.«
    »Der würde ihr schon am ersten Tag fortlaufen.«
    Beide Polizisten lachten, wurden aber wieder ernst, als sie in den Weg einbogen, der ein Stück parallel zur Friedhofsmauer führte und sich dann dem Ort entgegenschlängelte.
    McGanter sah die wieder eingepackten Fleischklopse auf der Ablage liegen. »Du hast ja nichts gegessen.«
    »Richtig.«
    »Warum das denn nicht? Sonst kannst du doch nicht genug bekommen…«
    »Ich hatte keinen Hunger.«
    »Das ist bei dir selten.«
    »Meine ich auch.« Bull nickte. »Aber ich hätte keinen Bissen runtergekriegt.«
    »Und warum nicht? Es muß einen Grund dafür geben, daß du jetzt keinen Hunger hast.«
    Bull hob die Schultern. »Es ist durchaus möglich, daß es mit meiner Ahnung zusammenhängt.«
    »Wie sieht die aus?«
    »Ungewöhnlich.« Er nahm eine Hand vom Lenkrad und deutete auf seinen Magen. »Der ist hart wie Beton.«
    »Ich merke nichts.«
    Bull seufzte. »Sei froh, Slim, daß du nicht so sensibel bist wie ich.«
    »Ja, ja, man kann es auch übertreiben.«
    Ihr Gespräch schlief ein. Langsamer fuhren sie weiter über den unebenen Boden hinweg, und sie beobachteten dabei den tanzenden Teppich aus Scheinwerferlicht.
    Die Friedhofsmauer lag rechts von ihnen, direkt an der Fahrerseite, und Bull beobachtete sie mit einem nicht sehr freundlichen Blick.
    McGanter sah es und mußte lachen. »Ist so ein Friedhof auch zu hart für dein sensibles Gemüt, Terry?«
    »Nein, im Prinzip nicht. Aber wenn ich mir vorstelle, daß ich dort mal liegen werde…«
    »Dann tut dir nichts mehr weh.«
    »Scheiße, Slim, sei doch nicht immer so schrecklich realistisch!«
    McGanter schüttelte den Kopf. »Muß ich aber sein, vor allen Dingen jetzt. Fahr mal langsamer.«
    »Soll ich kriechen?«
    »Ja, denn da vorn ist etwas.«
    Schon am Stimmenklang seines Kollegen hatte Terence Bull erkannt, daß da etwas nicht stimmte. Er reagierte sofort und schaltete augenblicklich das Fernlicht ein, während er gleichzeitig vom Gas ging und sich praktisch an den Ort herantastete.
    Das grelle, blauweiße Licht zerstörte die Dunkelheit. Es wirkte so gnadenlos wie der Anblick, der sich den beiden Männern bot.
    »Verdammt«, flüsterte McGanter, »die alte Wilshire hat recht gehabt. Da ist wirklich was passiert.«
    Erst als sie noch ein paar Meter weitergerollt waren, sahen sie, was dort wirklich abgelaufen war. Jemand warmit einem Range Rover frontal gegen die Friedhofsmauer gefahren.
    Bulls Atem zischte durch die Lippen. »Haben die Sinclairs nicht einen solchen Wagen?«
    »Ja«, bestätigte sein Kollege.
    Terence Bull stoppte den Streifenwagen. Er hatte ihn noch etwas nach rechts gedreht, damit das Licht direkt den verunglückten Wagen anleuchten konnte.
    Die beiden Männer ließen den Anblick zunächst einmal auf sich wirken und hockten wie stumme Götzen auf ihren Sitzen.
    Das Fahrzeug konnte nicht mehr gerettet werden. Es hatte Totalschaden. An der Vorderseite war es zusammengedrückt und ähnelte einer Ziehharmonika.
    »Der ist voll gegen die Mauer gefahren!« flüsterte Terence Bull und schüttelte dabei den Kopf. »Verstehst du das, Slim?«
    »Warum fragst du?«
    »Weil ich die Sinclairs kenne. Die beiden sind zwar nicht mehr die Jüngsten, aber sie sind noch in Topform für ihr Alter. Außerdem glaube ich nicht, daß Horace F. Sinclair betrunken gefahren ist. Nein, das ist nicht drin. Nicht er.«
    »Ich kann sie nicht einmal sehen«, flüsterte McGanter, ohne auf die Bemerkung seines Kollegen einzugehen.
    »Vielleicht sind sie zwischen die Sitze gerutscht.«
    McGanter reckte sich, nachdem Bull den Satz gesagt hatte. Er wollte in den Wagen hineinschauen, der durch das Licht des Streifenwagens von innen ausgeleuchtet wurde. »Nichts zu sehen.«
    »Wo können sie dann sein?«
    »Wir steigen aus!« schlug McGanter vor, »und gehen näher an den Wagen heran. Wir müssen ihn sowieso untersuchen. Ist ja ein Unfall.«
    »Okay.«
    McGanter wollte noch etwas sagen. »Draußen können sie

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