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1003 - Die Templer-Säule

1003 - Die Templer-Säule

Titel: 1003 - Die Templer-Säule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geworden, und das hatte sich auch auf die Waffe übertragen. Die Mündung schwankte, zielte mal hierhin und mal dorthin.
    Suko ging kein Risiko ein.
    Der Tisch stand zwar weit von ihm entfernt, aber nicht zu weit. Er riß sein Bein hoch, sein Fuß traf den Tisch unter der Kante. Gleichzeitig warf er sich von seinem Stuhl. Er hörte einen schrillen Schrei und auch den Schuß…
    ***
    Vorbei – diese Reise war vorbei. Verschwunden die Schatten, weggerissen die Nebel, und ich stand mit beiden Beinen auf der Erde, als hätte mich das Rad kurzerhand ausgespien.
    Es dauerte eine Weile, bis ich mich orientiert hatte und auch wieder mit mir zurechtkam.
    Noch immer befanden sich die Bilder der Stadt Jerusalem in meinem Kopf, aber die Umgebung, in der ich mich jetzt aufhielt, hatte mit dem alten Jerusalem nichts zu tun. Zwar brannte auch hier die Sonne, aber eine Stadt sah ich nicht in der Nähe. Dafür eine sehr unwirtliche Gegend aus Bergen und tiefen Tälern, die irgendwann in grauer Vorzeit entstanden waren.
    Als Erinnerung hatte ich das Schwert des Salomo mitgebracht und noch den Umhang. Ihn streifte ich zuerst ab und warf ihn zu Boden.
    Ich vermißte die Sonnenbrille. So fiel es mir nicht leicht, in den Himmel zu schauen, denn von dort oben hatte ich ein bekanntes Geräusch gehört. Sehr leise nur, aber ich wußte Bescheid. Bei genauerem Hinsehen, wobei ich meine Augen mit der Hand beschattete, entdeckte ich nämlich einen glitzernden Punkt in der unendlichen Weite des Himmel, der noch einen hellen Streifen hinter sich herzog.
    Ein Flugzeug, ein Jet!
    Nach dieser Entdeckung fiel die Spannung von mir ab, denn jetzt wußte ich, daß die Reise durch die Zeit hinter mir lag. Ich befand mich wieder in der Gegenwart, aber ich konnte beim besten Willen nicht herausfinden, in welch einem Land und in welcher sonnendurchglühten Umgebung. Natürlich dachte ich darüber nach und verglich dabei auch meine Informationen. Es drehte sich dabei alles um die Bundeslade, die von Azarius geraubt worden war, ohne daß Menelik etwas hatte dagegen unternehmen können. Der Sage nach war sie in den Süden geschafft worden. Äthiopien liegt nun mal südlich von Israel. So fand ich mich mit dem Gedanken ab, in diesem Land zu sein.
    Allerdings ohne das Rad der Zeit!
    Zweimal drehte ich mich um die eigene Achse. Die Bewegung hätte ich mir sparen können. Es war nicht mehr da, es hatte mich abgeworfen, um danach zu verschwinden.
    Ich ging davon aus, daß es geholt worden war, dachte für einen Moment an den Roten Ryan und hörte zugleich ein leises Flötenspiel an meine Ohren dringen.
    Also doch.
    Er hatte es zurückgeholt. Es befand sich wieder an seinem alten Platz in Aibon. Durch sein Spiel hatte mich der Rote Ryan noch einmal darauf aufmerksam machen wollen.
    Es war auch bald verklungen, und ich kam mir wieder allein vor, doch nicht so ganz. Das Gefühl, das mich überkommen hatte, sprach dagegen. Irgend etwas war hier anders. Zwar sah ich keinen Menschen, aber in der Umgebung gab es genug Schluchten und Seitentäler, in denen sich jemand verstecken konnte. Zudem entdeckte ich nicht weit von mir eine unbefestigte Piste, die tiefer in dieses felsige Land hineinführte.
    Als einsamer Wanderer machte ich mich auf den Weg. Meine Füße wirbelten den hellen Staub auf, der mich in kleinen Wolken umfing.
    Die Sonne brannte auf mich nieder, und ich suchte, wenn eben möglich, den Schatten. Der Weg, auf dem sich sogar verwaschen wirkende Reifenspuren abzeichneten, führte mich nicht in die Höhe, hin zu den großen Felsen, sondern fiel ab.
    Das wiederum wunderte mich. Wer verlor sich schon in einem Wirrwarr von Schluchten, Canyons oder irgendwelchen geheimnisvollen Öffnungen und Nischen, die immer wieder in den staubigen, braungrauen Felswänden zu sehen waren?
    Es gab eine Antwort.
    Jemand, der etwas zu verbergen hatte.
    Der es schon lange vor den Augen anderer verstecken wollte und deshalb diesen Irrgarten hier erschaffen hatte.
    Nachdem der Weg eine weitere Linkskurve hinter sich gelassen hatte, blieb ich stehen, denn ebenfalls an der linken Seite lag ein breiter Graben. Die Piste führte unbefestigt daran entlang und verschwand in der Ferne, wo sie auch wieder leicht anstieg.
    Diesmal hörte ich auf mein Gefühl oder auf meine innere Stimme.
    Ich blickte ebenfalls nach links in den Graben hinein, der wirklich sehr tief war. Zudem auch düster. Es gelang mir nicht, den Grund zu erkennen. Er schwamm einfach in der grauen

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