Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1005 - Im Bann des alten Königs

1005 - Im Bann des alten Königs

Titel: 1005 - Im Bann des alten Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich muß weiter«, sagte ich.
    »Keine Sorge, es wird alles so laufen, wie du dir es wünscht, John.«
    Seine Ruhe übertrug sich auch auf mich. Das Wasser hatte mir ebenfalls gutgetan. Ich schaute für einen Moment ins Leere und versuchte zu entspannen. Dennoch blieb ein Teil der Sorge zurück, und ich fragte mit leiser Stimme: »Wirst du tatsächlich bei mir bleiben?«
    Mikail konnte sich nicht bremsen. »Ich habe deine Sorge herausgehört. Keine Angst, ich werde an deiner Seite sein. Allein bist du sowieso verloren. Ich hatte es dir versprochen, und dabei bleibt es.«
    Es tat mir gut, dies zu hören. Mit einer normalen Bewegung stand ich auf. »Wie weit ist es bis zum Ziel?«
    Mikail schickte mir wieder sein Lachen entgegen. »Du mußt dich zügeln, John. Vergiß nicht, wo wir uns befinden. Hier ist Afrika und nicht Europa. Hier haben die Menschen Zeit, viel Zeit. Es geht nicht so schnell und hektisch zu wie bei euch. Wir brauchen eine gewisse Ruhe, und die werden wir auch einhalten müssen.« Er kam näher und löste sich somit aus dem Schatten. Allmählich sah ich sein Gesicht. »Du hast es wirklich zu eilig, mein Freund.«
    »Das mag sein. Aber ich habe schon einiges hinter mir. Es war eine wundersame Reise.« Meine Stimme hatte ein wenig spöttisch geklungen.
    »Dennoch mußt du Geduld haben.« Er holte tief Atem. Auf seinen Zügen malte sich leichte Besorgnis ab. »Wir beide müssen einfach Geduld haben. Es ist sehr, sehr schwer. Viele«, er hob die gespreizten Hände an, »zu viele haben es schon versucht.«
    »Du meinst das Auffinden der Lade?«
    »Was sonst?«
    »Und wer hat gewonnen?«
    »Niemand.«
    Das Wort enttäuschte mich. Mikail sah es mir wohl an. Er schwächte seine Antwort ab. »Zumindest kenne ich niemanden, der es geschafft hätte.«
    Das hörte sich nicht gut an. Ich wollte nicht behaupten, daß mein Optimismus verflogen war, aber er hatte schon einen Dämpfer bekommen. Klar, es half nicht, wenn ich so naiv war zu glauben, daß die Bundeslade nur auf mich gewartet hätte, um entdeckt zu werden. Nein, das auf keinen Fall. Da gab es immer wieder Fallstricke und Fallgruben, die den Weg zu ihr so beschwerlich machten. Mikail sagte nichts. Er wartete darauf, daß ich ihm die nächste Frage stellte, was ich auch tat. »Aber das Ziel liegt hier in der Stadt – oder?«
    Wieder erhielt ich keine konkrete Antwort. »Wir werden sehen. Außerdem müssen wir die Dämmerung abwarten. Hinzu kommt das Timkat-Fest. Es bringt immer wieder Fremde in die Stadt. Man muß sich dabei vorsehen. Auch die Truppen der Regierung halten die Augen offen. Es gibt zu viele Rebellen, vor denen sich die Machthaber fürchten. Natürlich wäre es ihnen am liebsten, wenn sie die Lade in ihre Hände bekämen. Auch sie wissen von der Macht dieses Palladiums.«
    »Was kommt denn jetzt schon wieder?«
    »Wundere dich nicht, wenn du mehrere Laden siehst.«
    »Alles Nachbildungen?«
    »Ja. Man wollte auf Nummer Sicher gehen. Die Laden sind nachgebildet. Du mußt auch daran denken, daß sie nicht mehr als ein Symbol ist. Ein Symbol für das Volk, für die Armen. Sie glauben an die Lade. Es ist für sie die Erlösung.«
    »Das hört sich nicht eben optimistisch an.«
    »Es ist normal. Aber du kannst mir vertrauen. Du hast auch Angares vertraut.«
    »In der Tat. Nur hätte ich von ihm gern mehr erfahren. Leider wurde er erschossen.«
    »Es ist ein Beweis meiner Worte von vorhin. Die Feinde sind uns auf der Spur. Sie besitzen Geld. Wer sie unterstützt, weiß ich nicht, aber sie beanspruchen die Lade für sich. Gefährliche Rebellen, die alles niedermachen, was sich ihnen in den Weg stellt. Aber darüber sollten wir uns nicht den Kopf zerbrechen. Wir werden das Haus verlassen und uns auf den Weg machen.«
    Er stand so nah, daß ich in seine Augen schauen konnte. Ich versuchte, in ihnen zu lesen und entdeckte in seinem Blick, daß er keine Furcht hatte. Er sah hoffnungsfroh aus. Ich konnte ihm vertrauen, aber ich wunderte mich darüber, daß er mir so viel Vertrauen entgegenbrachte. Lag es nur daran, daß ich das Schwert des Salomo trug?
    Er schien meine Gedanken erraten zu haben. Noch bevor er zur Tür ging, sprach er mich an. »Bitte«, sagte er, »es ist nicht gut, wenn du dir zu viele Gedanken machst.«
    Ich hob die Schultern. »Sicherlich hast du recht. Ich bin allerdings selten einem Menschen begegnet, der mir einen so großen Vertrauensvorschuß geschenkt hat. Liegt das nur an meinem Schwert?«
    »Auch«, sagte er.
    »Woran

Weitere Kostenlose Bücher