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1007 - Totenwache

1007 - Totenwache

Titel: 1007 - Totenwache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwamm.
    Er atmete tief ein. Die Luft war würzig. Auch hier roch sie nach Erde und dem alten Mauerwerk. Er hatte das Gefühl, als würde sie in seinem Gesicht kleben. Von der Leichenhalle her hörte er auch nichts, und er fragte sich, wie es John Sinclair wohl ergehen mochte, der jetzt vor seinen toten Eltern stand.
    War alles ein Irrtum? Hatte er sich von irgendwelchen Vermutungen verrückt machen lassen?
    Suko wußte es nicht. Er ging wieder zurück. Innerlich stand er unter Spannung. Er dämpfte auch seine Schritte. Vom Ort her waren kaum Geräusche zu hören.
    An der linken Seite ragten zwei mächtige Bäume in die Höhe, die ihr kahles Geäst ausbreiteten. Der Himmel wurde dunkler. Die Dämmerung brach herein. Suko fragte sich, ob dann eine Veränderung stattfinden würde.
    Der Inspektor befand sich in der Höhe des normalen Eingangs, als er das Geräusch hörte. Es klang von der Tür her auf. Jemand öffnete sie von innen.
    Suko blieb stehen. Die Zeit, in Deckung zu gehen, hatte er nicht.
    Von innen her war die Tür aufgezogen worden, und auf der Schwelle malte sich eine männliche Gestalt ab.
    Suko entspannte sich wieder, denn er kannte den Mann. Es war der Pfarrer von Lauder. Also hatte er im Dunkeln seines Hauses gesessen und auf etwas gewartet.
    Suko kannte ihn und lächelte ihm entgegen. Ob der Pfarrer es gesehen hatte, wußte Suko nicht zu sagen, jedenfalls nickte er dem Besucher zu.
    Der Inspektor trat näher an die Treppe heran. Er spürte trotzdem, daß dies hier nicht die Normalität war. In der Luft lag eine seltsame Spannung. Er ging auch nicht auf die Tür zu, sondern blieb vor der Treppe stehen.
    »Guten Abend«, sagte er und fragte sofort: »Sie kennen mich?«
    »Ja, ich weiß, wer Sie sind. Es muß furchtbar für Ihren Freund John Sinclair sein.«
    »Ja, da haben Sie wohl recht.«
    »Ist er schon eingetroffen?«
    Suko nickte.
    »Und wo…?«
    Er ließ den Mann nicht ausreden. »In der Leichenhalle. John ist in die Leichenhalle gegangen, um von seinen Eltern Abschied zu nehmen.«
    »Wie lange wird er bleiben?«
    »Das steht noch nicht fest. Da mische ich mich nicht ein, es ist ja seine persönliche Angelegenheit.«
    »Ja, das schon, aber…«
    In Suko keimte Mißtrauen hoch. »Warum haben Sie danach gefragt, Herr Pfarrer?«
    Der Mann winkte ab. »Ach, vergessen Sie es.«
    Seine Stimme hatte etwas unsicher geklungen, und Suko war mißtrauisch geworden. Er wollte auch nicht mehr am Fuß der Treppe stehenbleiben, ging hoch und blieb dicht vor dem Pfarrer stehen.
    »Was ist geschehen? Was soll ich vergessen?«
    »Nichts, wirklich nichts.«
    »Doch, Herr Pfarrer.«
    Die Unsicherheit des Mannes verstärkte sich, und Suko glaubte sogar, eine gewisse Angst zu erkennen. Der Pfarrer wußte nicht, wohin er schauen sollte, und als Suko einen Schritt vorging, lief er zurück, so daß er den Weg ins Haus freigab. Suko nutzte die Gelegenheit und betrat das Pfarrhaus. Der Geistliche ging noch weiter zurück, als wollte er im schattigen Flur verschwinden.
    Suko fand sich in einer fremden Umgebung wieder und zudem noch in einer ziemlich düsteren. Seine Augen mußten sich erst an die Verhältnisse gewöhnen, was eine gewisse Zeit dauerte.
    Es war sein Pech.
    Als plötzlich die vermummten Gestalten auftauchten, wußte Suko, daß der Pfarrer als Lockmittel mißbraucht worden war. Die andere Seite hatte sich schon ihren Platz gesichert, und bevor sich der Inspektor versah, waren sie über ihm.
    Selbst ein durchtrainierter Mann wie er war zu einer Gegenwehr nicht fähig. Er konnte gerade noch die Arme in die Höhe reißen und so einen ersten Schlag mit dem Knüppel abwehren. Den zweiten und dritten Treffer schaffte er nicht mehr.
    Etwas traf ihn hart an der Schulter. Er sackte nach rechts. Dann pfiff etwas schräg auf seinen Kopf zu. Suko hörte das Geräusch und auch den schweren Atemzug.
    Der Treffer erwischte ihn voll.
    Das Gesicht schien zu zerplatzen. Suko hörte sich noch stöhnen, dann sah und hörte er nichts mehr, denn er sackte auf der Stelle zusammen.
    ***
    Ich stand in der Leichenhalle, in der es nicht völlig dunkel war, denn es brannten die Flammen einiger Kerzen, die sich an der gegenüberliegenden Wand verteilten.
    Vor mir malten sich die Bänke ab. Sie waren aus dunklem Holz gezimmert worden und schimmerten etwas feucht, als hätten sie die Tränen der Trauernden aufgesaugt.
    Die Tür war hinter mir zugefallen. Ich stand einfach da und konnte an nichts denken. Ich war innerlich

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