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1010 - Der Computermensch

Titel: 1010 - Der Computermensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Winzlinge in dem Behälter gefangen hatten. Den Verlust würde man wahrscheinlich gar nicht feststellen, denn es waren eine Vielzahl von Zellen der zweiten Generation in dem Labor gewesen.
    Nun konnte er in aller Ruhe daran gehen, die Maschinchen zu untersuchen.
    Der Verdacht, daß sich die Terraner ein Kuckucksei ins eigene Nest gelegt hatten, kam nicht von ihm los.
     
    *
     
    Sie trat von hinten unbemerkt an ihn heran.
    „Guten Abend, Marcel."
    Der Wissenschaftler drehte sich langsam um. Er begrüßte Adelaie und Mortimer in einem völlig normalen Tonfall.
    „Es freut mich, Mortimer", fügte er dann hinzu, „daß du doch noch mitgekommen bist.
    Weiter hinten soll es sogar eine Münzausstellung aus dem 20. und 21. Jahrhundert geben. Vielleicht kann ich ein Stück erwerben."
    Adelaie stieß Mortimer in die Seite und bedeutete ihm damit zu schweigen.
    „Ja, natürlich", plauderte sie harmlos. „Zeig uns den Weg."
    Marcel Boulmeester schritt voran. Er machte im Gegensatz zu den letzten 24 Stunden einen frischen und aufgeweckten Eindruck. Am Morgen war er Adelaie noch völlig erschöpft vorgekommen. Auch diese Veränderung machte die Frau stutzig.
    Sie ließ Boulmeester absichtlich mehrere Schritte vorgehen. Als sie sicher war, daß er sie nicht hören konnte, flüsterte sie Mortimer zu: „Laß dir nichts anmerken. Wir sprechen später darüber. Aber beobachte ihn genau."
    Die Vitrine mit den uralten Münzen war wirklich etwas Einzigartiges. Der Glasschrank war dicht von Menschen umlagert, und die drei kamen nur langsam durch die Massen.
    Die alten Münzen waren spezialversiegelt. Neben Adelaie unterhielten sich zwei Männer über diese Methode, die jegliche Korrosion verhinderte und die Ende des 20. Jahrhunderts der alten Zeitrechnung entwickelt worden war.
    Das am meisten bestaunte Objekt war eine Gedenkmünze vom Juli 1971, auf deren einen Seite die STARDUST abgebildet war. Auf der anderen Seite waren die Köpfe von vier Männern zu sehen.
    „Perry Rhodan und Reginald Bull", erklärte Mortimer. „Die beiden erkenne ich. Aber wer sind die anderen zwei?"
    Marcel Boulmeester drehte sich ihm zu und sagte: „Speicherbank 17D noch nicht betriebsbereit. Ersatzschaltung auf Hy-Tri224. Das ist Clark G. Flipper, der zweite Unbekannte hieß Doktor Eric Manoli. Er war der Schiffsarzt der STARDUST."
    Seine Stimme klang anfangs wie die eines Automaten. Erst gegen Ende kam wieder ein menschlicher Beiklang hinzu.
    „Welche Speicherbank?" fragte Adelaie und runzelte die Stirn.
    „Ach, nichts", wehrte Boulmeester ab. „Das stammt aus einem kleinen Scherz, den mir vorhin ein Bekannter erzählt hat. Tut nichts zur Sache."
    Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sich Boulmeester ab. Adelaie blickte Mortimer vielsagend an. Ihr Freund zuckte mit den Schultern und schwieg.
    Sie folgten Boulmeester, der einen kleinen Stand ansteuerte, an dem Getränke gereicht wurden. Boulmeester trank hastig ein Glas Sodawasser, während Mortimer in aller Ruhe zwei von den Longdrinks bestellte, die er und Adelaie während des Venusurlaubs oft getrunken hatten. Das Zeug schmeckte sehr lieblich, obwohl es mit dem seltsamen Namen Venusisches Sumpffieber bezeichnet worden war.
    „Solltest du auch einmal probieren, Marcel", meinte Adelaie mit etwas übertriebener Freundlichkeit. Irgendwie kam ihr Boulmeester fremd vor.
    „Es ist wirkungslos für positronische Systeme", antwortete der Wissenschaftler. Dann lachte er gekünstelt und meinte verlegen: „Aber für mich. Ich brauche einen klaren Kopf.
    Ich werde in den nächsten Tagen viel zu tun haben, denn ..."
    Er brach mitten im Satz ab.
    Adelaie trat auf ihn zu.
    „Marcel, ich kenne dich zwar erst seit kurzem, aber mir fällt etwas Eigenartiges an dir auf. Du bist seit heute Nachmittag irgendwie verändert. Fühlst du dich nicht wohl, oder hast du zuviel gearbeitet?"
    Der Wissenschaftler blickte sie für einen Moment sehr ernst an. Dann entkrampften sich seine Gesichtszüge.
    „Du siehst Gespenster", sagte er leichthin. „Mit mir ist nichts. Ich fühle mich ganz normal. Wie kommst du auf solche Gedanken?"
    Adelaie schüttelte den Kopf. „Erst lädst du uns auf diese Ausstellung ein. Dann wolltest du nichts mehr davon wissen. Im Institut sagst du, du wärst in deinem Jagdklub, und dann gehst du doch hierher und tust so, als ob das etwas ganz Normales wäre. Von Mortimer behauptest du, er hätte erst nicht zur Ausstellung kommen wollen, obwohl du gar nicht mit ihm gesprochen hattest. Das reimt

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