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1012 - Der programmierte Mann

Titel: 1012 - Der programmierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Agent von S-A aktiviert worden."
    Das HQ in Terrania antwortete am gleichen Tag: „Verdächtige Person ist weiter zu beobachten. Im geeigneten Moment eingreifen und weitere Aktivitäten unterbinden. Vor allem mehr über die besonderen Eigenarten dieser Agenten herausfinden. Ziel: Agenten zu verhören, die sich ihrer Tätigkeit bewußt sind. Zur Unterstützung wird ein Telepath auf J-J. eintreffen, der aktivierten Agenten belauschen soll."
     
    *
     
    Bruke Tosen kam in einem blau getäfelten Vorraum im Dreiecksturm heraus.
    Er wandte sich erst nach links, dann nach rechts und stellte aufatmend fest, daß er allein war.
    Er vernahm das Klirren von Gläsern und gedämpftes Gelächter. Es kam aus einem sich anschließenden Raum.
    Vorsichtig näherte er sich einer Schwingtür. Er drückte sie so weit auf, daß er durch einen Spalt hindurchsehen konnte. Vor ihm lag ein mit exotischen Büschen geschmückter Gang, der etwa zwanzig Meter lang war und in eine Halle mündete. In dieser waren zahlreiche Männer und Frauen versammelt. Unter ihnen bemerkte Tosen Springer, und er hörte das Gelächter von Xingar, dem Patriarchen der Sippe.
    Er ließ Primas auf den Boden herab, schob die Tür weiter auf und glitt auf den Gang hinaus. Die Zierbüsche waren teilweise bis zu zwei Metern hoch, so daß er sich mühelos hinter ihnen verstecken konnte. Zudem wurde der Gang nur matt von einigen Leuchtelementen an der Decke erhellt, so daß unter den Büschen tiefer Schatten herrschte.
    Lautlos schlich er sich näher an die Halle heran, wobei er sich stets in der Deckung der Büsche hielt. Er beobachtete die Gäste und blieb im Schatten, solange er glaubte, daß jemand in seine Richtung blickte.
    Als er das Ende des Ganges fast erreicht hatte, kauerte er sich hinter einigen Zweigen auf den Boden. Blätter, die nahezu so groß waren wie er selbst, deckten ihn vollständig zu.
    Primas begann nervös zu schnüffeln, und plötzlich entdeckte er eine faustgroße Spinne, die sich von einem Blatt herab auf ihn stürzen wollte. Fauchend griff der Halkone das Insekt an. Tosen erschauerte, als er hörte, wie der Chitinpanzer zwischen den Zähnen seines Freundes zerbrach.
    Für einen Moment vergaß er, wo er war, und blickte sich ängstlich suchend nach weiteren Tieren um, die ihm gefährlich werden konnten, doch es schien keine zu geben.
    Primas verzehrte die Spinne, streckte sich dann neben ihm aus und schlief ein. Er schnarchte leise. Tosen grub ihm die Finger ins Nackenfell.
    „Mußt du ausgerechnet jetzt schlafen?" fragte er ärgerlich. „Verdammt, Primas, ich brauche dich."
    Doch der Halkone schlief ungerührt weiter. Tosen kannte ihn lange genug, um zu wissen, daß er so bald nicht wieder aufwachen würde. Seufzend wandte er sich den Gästen des Bürgermeisters zu. Er fragte sich, warum er sich eigentlich versteckte. Er schätzte, daß mehr als zweihundert Männer und Frauen in der Halle versammelt waren, und er sagte sich, daß er unter ihnen überhaupt nicht auffallen würde.
    Er strich sich die Haare zurück und straffte seine Jacke. Dann atmete er einige Male tief durch und verließ die Deckung der Büsche. Primas blieb zurück. Er wußte, daß er ihn nicht aufwecken konnte, und daß er sofort Aufsehen erregen würde, wenn er ihn sich über die Schultern legte.
    Mit leicht gesenktem Kopf betrat er den Saal, nahm einem der Bediensteten ein Glas Wein vom Tablett und schob sich wie selbstverständlich durch die Menge. Dabei achtete er darauf, daß er möglichst weit von den Springern entfernt blieb.
    In den ersten Sekunden stand er unter einer nahezu unerträglichen Spannung, weil er fürchtete, entdeckt zu werden. Als jedoch einige Minuten verstrichen waren, ohne daß etwas geschah, fühlte er sich sicherer.
    Er bemerkte Kulgar Hars. Der Arkonide stand nicht weit von ihm und unterhielt sich angeregt mit einigen Arkoniden. Tosen sah, daß sich ihm ein Springer näherte und ihm etwas mitteilte. Der Bürgermeister nickte ihm zu und zeigte auf eine Tür im Hintergrund.
    Offenbar wollte der Springer mit ihm sprechen, und er verwies ihn auf einen Raum, in dem er ihn empfangen wollte.
    Bruke Tosen stellte sein Glas ab und schlenderte quer durch den Saal. Einige Male blieb er bei einem Kreis von Gästen stehen, die miteinander plauderten, und tat, als gehöre er dazu. Er erreichte die Tür, auf die Kulgar Hars gezeigt hatte, blickte sich flüchtig um und betrat den Raum, der dahinter lag. Er fand sich in einem kleinen Empfangszimmer wieder, das

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