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1012 - Der programmierte Mann

Titel: 1012 - Der programmierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammengeschlagen hatten. Er kam nicht drauf. Dabei halfen ihm auch die Zeitdurchsagen der Videostation nicht, denn er hatte Erinnerungslücken, so daß es ihm nicht gelang, sich zu orientieren.
    Wieder landete er hinter dem Haus unter der Kuppel, aber dieses Mal trat er mit angeschlagener Waffe ein, und er war darauf gefaßt, angegriffen zu werden.
    Doch niemand hielt sich in dem Haus auf.
    Sintha-Lee war nicht mehr da. Blutflecke und zertrümmertes Mobiliar zeugten von dem wilden Kampf, den er mit den Springern ausgetragen hatte.
    Auch dort, wo Sintha-Lee gelegen hatte, waren einige rote Flecken auf dem Teppich.
    Tosen zweifelte nicht daran, daß es Blutflecke waren und daß sie von Sintha-Lee stammten.
    Sie haben sie ebenso zusammengeschlagen wie mich, dachte er entsetzt. Und dann haben sie sie ebenfalls in der Wildnis ausgesetzt. Sie ist tot. Mich hat Amby gerettet, aber wer sollte sich um Sintha-Lee kümmern? Sie hat niemanden, der rechtzeitig nach ihr hätte suchen können.
    Er fühlte sich leer und ausgebrannt. Das Leben ohne Sintha-Lee erschien ihm sinnlos.
    Er konnte sich nicht vorstellen, daß er jemals wieder Erfüllung in seiner Arbeit am Raumhafen finden würde. Und er war sicher, daß er jeden Springer überhart anpacken würde, sobald sich die Möglichkeit für ihn dazu ergab.
    Er ließ sich in einen Sessel sinken und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Fast eine Stunde lang konnte er seine Gedanken nicht ordnen, zumal er einen erneuten Schwächeanfall erlitt, der ihn bis an die Grenze der Bewußtlosigkeit brachte.
    Er ließ sich schließlich auf den Fußboden sinken und streckte sich dort aus, um eine bessere Durchblutung seines Gehirns zu erreichen. Und das half tatsächlich. Er erholte sich rasch, und er wurde sich darüber klar, daß er zu Kulgar Hars, dem Bürgermeister von Jarvon, gehen mußte. Der Arkonide war nicht nur Oberhaupt der größten Stadt von Jarvith-Jarv, sondern der mächtigste und einflußreichste Mann des ganzen Planeten.
    Tosen erinnerte sich daran, daß Xingar behauptet hatte, auch Kulgar Hars stehe auf der Liste derer, die von ihm Bestechungsgelder annahmen, doch er glaubte ihm nicht. Er hielt es für ausgeschlossen, daß ein Mann wie Hars korrupt war.
    Er wollte bereits zum Video gehen und sich mit dem Bürgermeister verbinden lassen, als ihm einfiel, daß Xingar möglicherweise auf einen solchen Versuch wartete. Tosen zweifelte nicht daran, daß der Patriarch längst über den fehlgeschlagenen Mordversuch informiert war und seine Gegenmaßnahmen getroffen hatte. Eine Mordanklage hätte Xingar als Handelspartner von Jarvon erledigt. Also blieb dem Springer keine andere Wahl, als einen zweiten Anschlag gegen ihn zu verüben.
    Du hast einen Fehler gemacht, dachte Bruke Tosen, als er das Haus mit Primas auf der Schulter verließ. Du hättest das Bestechungsgeld zum Schein annehmen sollen. Dann hättest du einen greifbaren Beweis in den Händen gehabt, und du hättest genügend Zeit gewonnen gehabt, so daß du dich in aller Ruhe auf deinen Kampf gegen Xingar hättest vorbereiten können.
    Er stieg in den Gleiter und beschimpfte sich selbst, weil er diesem Fehler anhing. Vergiß es, sagte er sich. Was hinter dir liegt, ist nicht mehr zu ändern. Er flog nach Jarvith-Jarv zurück, parkte den Gleiter am Rand der Stadt und näherte sich dem dreieckigen Turm, in dem der Bürgermeister von Jarvon residierte. Als ihn nur noch etwa zweihundert Meter von seinem Ziel trennten, kam er in die Nähe eines Straßenrestaurants. Er entdeckte drei Springer, die an einem der Tische saßen und speisten. Eilig versteckte er sich hinter einem Obststand, und er zog sich einige Minuten später zurück, als er sicher zu sein glaubte, daß die Springer den Dreiecksturm abschirmten. Er schlug einen weiten Bogen ein, um sich dem Turm von Norden her zu nähern, stieß aber auch dort bald auf einige Springer, die so taten, als ob sie in ein positronisches Spiel an einem Automaten vertieft seien.
    Tosen gab es auf, weil er nicht mehr daran glaubte, daß er es auf diese Weise schaffen konnte. Für ihn blieb nur noch eine Möglichkeit. Er mußte versuchen, von einer anderen Siedlung des Planeten aus mit einem Transmitter in den Turm zu kommen.
    Er hielt sich nicht mehr lange auf, nachdem er diesen Plan gefaßt hatte, und verließ Jarvon wieder. Mit einem Gleiter flog er bis zu einem Kuppeldorf, das fünftausend Kilometer weiter im Norden lag. Er erreichte es am späten Abend, und es gelang ihm, in die Kuppel

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