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1012 - Der programmierte Mann

Titel: 1012 - Der programmierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewaltig übervorteilt hatte. Geschäfte, bei denen es um derart gigantische Beträge ging, überstiegen das Vorstellungsvermögen Tosens. Immerhin war er sich klar darüber, daß der Springer bei einer solchen Transaktion einige Millionen als Reingewinn verzeichnen konnte.
    Und unter solchen Umständen spielten Bestechungsgelder in der Höhe, wie Xingar sie ihm angeboten hatte, wahrhaftig keine Rolle.
    Der Springerpatriarch übervorteilte jedoch nicht nur den Bürgermeister Kulgar Hars, sondern die gesamte Bevölkerung von Jarvith-Jarv.
    Mag sein, daß wir auf lange Sicht sogar dabei verdienen, dachte der Importkontrolleur.
    Zunächst aber kassiert Xingar ab, und wir müssen Jahre dafür schuften, bis wir endlich - wenn überhaupt - Land sehen.
    Für ihn stand fest, daß es seine Pflicht war, dem Springerpatriarchen in die Arme zu fallen. Er mußte ihn aufhalten und ihn daran hindern, sich auf diese Weise an der Bevölkerung eines ganzen Planeten zu bereichern.
    Während Tosen noch darüber nachdachte, was er tun konnte, erlitt er einen Schwächeanfall. Die Beine gaben plötzlich unter ihm nach, und er stürzte der Länge nach auf den Boden.
    Kulgar Hars erhob sich und kam überrascht zu ihm. Tosen sah ihn kommen. Er hatte die Augen offen, und er wollte aufstehen, aber er konnte nicht. Seine Muskeln gehorchten seinen Befehlen nicht. Er glaubte, daß die eingeatmeten Schadstoffe und das Insektengift daran schuld waren, daß er so schwach war.
    „Was machst du hier?" Der Arkonide schwankte leicht, als habe er Mühe, die Balance zu halten. Er rülpste, als er sich über den Importkontrolleur beugte, und Tosen begriff, daß er betrunken war. Darin lag eine Chance für ihn.
    Vielleicht hat er morgen vergessen, daß ich hier war! dachte er und stand mit der Hilfe des Bürgermeisters auf.
    „Wer bist du?" fragte Kulgar Hars. Ein seltsamer Geruch ging von ihm aus, der nichts mit dem Alkohol zu tun hatte, den er getrunken hatte.
    Bruke Tosen nahm diesen Geruch wahr und spürte unmittelbar darauf heftige Stiche im Kopf. Es schien, als bohrten sich ihm unsichtbare Nadeln durch den Schädel.
    Bevor er sich dessen bewußt wurde, was in ihm vorging, zuckten seine Fäuste hoch. Er traf den Arkoniden am Kinn und am Hals. Aufstöhnend brach Hars zusammen. Er fiel auf den Rücken und blieb mit ausgebreiteten Armen und Beinen bewußtlos liegen.
    Tosen wälzte ihn auf die Seite, damit er frei atmen konnte, und wandte sich der Tür zu.
    Im gleichen Moment öffnete sie sich, und Gruude Vern, der dandyhaft gekleidete Terraner, trat ein. Tosen erinnerte sich daran, daß er zusammen mit Amby angekommen war, und er warf sich auf ihn.
    Vern versperrte ihm den Rückzug. Durch ihn fühlte er sich direkt bedroht.
    Er wähnte sich ihm weit überlegen, denn er konnte sich nicht vorstellen, daß ein Mann kämpfen konnte, der sich in dieser Weise mit Ringen, Ketten und Diamanten schmückte.
    Doch schon beim ersten Schlagwechsel merkte er, daß er Vern unterschätzt hatte.
    Seine Fäuste erreichten zwar die Brust des anderen, tupften sie jedoch nur leicht an, weil der Terraner blitzschnell ausgewichen war. Dann aber flogen die Hände Gruude Verns heran. Handkanten und Ellenbogen, die aus purem Stahl zu sein schienen, hämmerten auf Bruke Tosen ein. Dieser wirbelte quer durch den Raum und prallte krachend gegen einen Schrank. Die Gäste im Saal nebenan wurden nur deshalb nicht aufmerksam, weil gerade in diesen Sekunden dröhnende Musik erklang, mit der eine einheimische Tanzgruppe angekündigt wurde.
    Vern lief auf Tosen zu, um ihn mit einer weiteren Attacke vollends auszuschalten, doch der Importkontrolleur parierte den Angriff. Er wich den Händen des Terraners aus und schlug mit beiden Fäusten zu. Dieses Mal durchbrach er die Deckung des anderen. Die urwüchsige Kraft des Mannes, der auf einer Welt mit 1,24g aufgewachsen war, zeigte sich kurzfristig überlegen. Dann aber setzte Gruude Vern eine Reihe von Tricks ein, gegen die Tosen einfach machtlos war. Handkanten, Fäuste, Ellenbogen und Knie zertrümmerten seinen Widerstand, bis er halbwegs bewußtlos zu Boden stürzte.
    „Das reicht wohl", sagte Gruude Vern, dessen Atem noch nicht einmal schneller ging als gewöhnlich.
    „Irrtum", antwortete Tosen keuchend. Er konnte kaum sehen. Vor seinen Augen flimmerte es, und abermals schmerzten ihn nahezu alle Muskeln seines Körpers. Die Niederlage, die er bei den Springern bezogen hatte, war noch nicht überwunden.
    Er zog den Impulsnadler unter dem

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