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1012 - Der programmierte Mann

Titel: 1012 - Der programmierte Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch einen offenen Durchgang mit einem großen Büro verbunden war. Der Importkontrolleur, der sicher war, daß dies das Arbeitszimmer des Bürgermeisters war, betrat das Büro und stellte sich an die Wand neben dem Durchgang. Hier konnte er von dem Empfangszimmer aus nicht gesehen werden. Kaum stand er in seinem Versteck, als sich die Tür öffnete und Kulgar Hars mit dem Springerpatriarchen Xingar eintrat.
    Bruke Tosen spähte vorsichtig um die Ecke. Seit langer Zeit sah er Kulgar Hars wieder einmal aus der Nähe. Er erschrak, denn der Arkonide hatte sich völlig verändert. Tosen kannte ihn als asketisch aussehenden, hochgewachsenen Mann, dessen Selbstdisziplin schon sprichwörtlich war. Der Arkonide war ein Mann, der Alkohol und andere gefährliche Genußmittel strikt ablehnte, da ihm eine Einschränkung seiner geistigen Frische und Leistungsfähigkeit zuwider war.
    Doch jetzt sah der Arkonide anders aus als sonst. Sein Gesicht war aufgedunsen. Sein Blick wirkte unstet, und seine Hände waren in ständiger Bewegung, so als suchten sie etwas.
    Es ist, als ob ich einen völlig anderen Mann vor mir hätte, dachte Tosen, während er sich in sein Versteck zurückzog und sich darauf beschränkte, das Gespräch zwischen dem Arkoniden und dem Springer zu belauschen.
    Xingar ging geradewegs auf sein Ziel los, und endlich erkannte Tosen, weshalb er sich die Mühe gemacht hatte, so viele Männer durch Bestechungsgelder an sich zu binden.
    „Ich will kurz zusammenfassen", sagte der Patriarch nach einigen Worten, deren Sinngehalt Tosen nicht erfaßte. „Auf dem Planeten Serlitt steht eine komplette Verarbeitungsanlage. Sie holt die Schwingquarze nicht nur aus dem Boden, sondern bereitet sie auch auf formt sie um und produziert positronische Bausteine daraus. Das alles ist ein höchst komplizierter Prozeß."
    „Das ist mir bekannt", erwiderte der Arkonide.
    „Nun gut. Die Schwingquarzgruben sind erschöpft. Das hat man schon vor Jahren vorausberechnet, und man hat sich darauf eingestellt. Die gesamte Fabrikationsanlage ist abgeschrieben und soll verkauft werden. Ihr ursprünglicher Wert beträgt mehr als eine Milliarde Galax. Die Anlage steht zum Verkauf. Ich kann sie dir komplett und arbeitsbereit auf einem Planeten mit hohem Vorkommen an geeigneten Schwingquarzen für 100 Millionen Galax anbieten."
    Kulgar Hars schien zu erstarren. Die Zahl, die der Springer genannt hatte, schien ihm den Atem zu verschlagen.
    „Ich habe mehrere Trümpfe in der Hand, und ich werde sie spielen", fuhr Xingar gelassen fort. „Ich weiß, wo die Anlage steht, ich habe die qualifizierten Arbeiter, die sie abbauen können, ich habe den Transportraum zur Verfügung, so daß ich sie zu dem neuen Einsatzort bringen kann, und ich weiß, wo dieser ist."
    „Warum machst du das Geschäft nicht selbst?" fragte der Arkonide. „Warum läßt du die Anlage nicht für dich arbeiten?"
    Xingar schnaubte verächtlich.
    „Ich bin Händler, kein Produzent", antwortete er. „Ich will jetzt, daß du den Vertrag aufsetzt und unterzeichnungsreif machst."
    Bruke Tosen erschrak.
    Er war überzeugt davon, daß der Bürgermeister den Springerpatriarchen hinausweisen würde. Hars war kein Mann, mit dem man so reden durfte.
    Doch der Arkonide beugte sich dem Willen des Springers.
    „Nun gut. Einverstanden", sagte er. „Ich kaufe die Anlage für die Bewohner von Jarvith-Jarv, und du wirst das Handelsrecht für die Endprodukte bekommen."
    „Die Kosmische Hanse wird leer ausgehen."
    „Das wird sie."
    „Na endlich. Es wurde Zeit, daß du zur Vernunft kommst."
    Der Springer kehrte in den Saal zu den anderen Gästen zurück, und Kulgar Hars ging an Bruke Tosen vorbei, ohne diesen zu bemerken. Er setzte sich an seinen Arbeitstisch, vergrub das Gesicht in den Händen und stöhnte leise.
    Der Importkontrolleur wechselte in den Empfangsraum über und blieb hier stehen. Er war noch nicht zufrieden. Er wollte mehr wissen. Für ihn bestand nicht mehr der geringste Zweifel daran, daß auch Bürgermeister Kulgar Hars auf der Bestechungsliste des Springerpatriarchen stand.
    Doch wie war das möglich?
    Warum hatte Kulgar Hars sich so verändert?
    Hatte der Springer ihm irgend etwas verabreicht, was seinen Willen gebrochen und seine Persönlichkeit verändert hatte?
    Er dachte nicht darüber nach, ob das geplante Geschäft sinnvoll und gut für die Bewohner von Jarvith-Jarv war. Das vermochte er nicht zu beurteilen. Er war jedoch davon überzeugt, daß Xingar den Arkoniden

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