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1013 - Der Blut-Abt

1013 - Der Blut-Abt

Titel: 1013 - Der Blut-Abt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weggeschwemmt worden. Es blieb etwas zurück, das aber erinnerte mich mehr an gläserne Kugeln.
    Ansonsten war das Tier tot.
    Erst jetzt kümmerte ich mich um den Mönch, der wimmernd am Boden hockte und aus einigen Wunden blutete. Seine Kutte hatte große, dunkle Flecken abbekommen.
    Auch Marek und Basil eilten herbei. Der Mönch wollte Fragen stellen oder auch nur einen Kommentar abgeben, doch Marek wies ihn schon vorher zurecht.
    »Nicht jetzt«, sagte er. »Das können wir später besser klären.« Er lief zu mir.
    Ich kniete neben dem Verletzten. Er schaute mich an mit einem Blick, in dem sich Dankbarkeit und Schmerz vereinigten. Ich bemerkte, daß er etwas sagen wollte, dagegen hatte ich etwas einzuwenden. »Nein, bitte nicht jetzt.«
    Suko schaute mich ebenso an wie Marek. »Gibt es hier eine Krankenstation?« fragte ich.
    »Sicher.« Marek nickte.
    »Okay, dann muß sich jemand um ihn kümmern.«
    »Ich werde ihn wegschaffen«, bot sich Suko und wandte sich an Basil. »Sie kennen den Weg und begleiten mich.«
    Der Mönch war totenbleich und nickte. »Geht in Ordnung.«
    Suko zog den vor sich hinwimmernden Mann langsam und vorsichtig in die Höhe, um ihm nur nicht weh zu tun. Dann nahm er ihn auf seine Arme wie ein kleines Kind. Und so trug er ihn auch durch die Kirche, dem Ausgang entgegen. Basil blieb bei ihm. Marek und ich warteten, bis die beiden verschwunden waren.
    Der Pfähler ballte die Hände zu Fäusten. »Das war seine Vorhut«, flüsterte er. »Das weiß ich genau. Er hat den Wolf geschickt. Der Wolf und der Vampir, John. Denke nur an die zahlreichen Parallelen, die es dabei gibt.«
    »Ich weiß.«
    »Jedenfalls wissen wir jetzt, daß wir es nicht mit ihm allein zu tun haben. Ich rechne damit, daß noch mehr Wölfe unter seiner Kontrolle stehen.«
    »Davon kann man ausgehen.« Ich hatte meine Wanderung wieder aufgenommen, die mich um den toten Körper herumführte. Er zerfiel allmählich. »Es ist später noch Zeit genug, ihn aus der Kirche zu schaffen, Marek. Ich denke noch an etwas anderes.«
    »Und an was?«
    »Ich will nicht abstreiten, daß Josh, der Hexenmeister, sich Wölfe als Leibwächter gesucht hat, aber mir will auch etwas anderes nicht aus dem Kopf. Es ist das Verschwinden von Bruder Titus. Wenn ich an ihn denke, überkommt mich ein wirklich saudummes Gefühl.«
    Der Pfähler nickte mir zu. »Ich weiß genau, was du denkst.«
    »So, was denn?«
    »Daß Bruder Titus von Josh erwischt worden ist, und nicht mehr als Mensch herumläuft.«
    »Genau daran habe ich gedacht.«
    Marek überlegte. Er konnte ebenfalls nicht auf einer Stelle bleiben und nahm eine Wanderung auf. Den Kopf hielt er gesenkt, mit dem Blick suchte er den Boden ab, auf dem das Blut des Verletzten ein rotes Muster hinterlassen hatte. »Wir sind hier, John, wir wissen nicht, wo sich Titus aufhält, und wir können nichts tun, verdammt!«
    »Zunächst nicht.«
    Der Pfähler grinste verbissen. Dann fragte er: »Und wie sieht die nahe Zukunft deiner Meinung nach aus?«
    »Nicht gut.«
    »Das weiß ich selbst. Aber ist das nicht zuwenig als Antwort?«
    »Kann sein, nur möchte ich kein Chaos veranstalten.«
    »Mir kannst du es sagen.«
    Marek war vor mir stehengeblieben und schaute mich an. Ich nickte. »Sicher sage ich es dir. Wahrscheinlich denken wir beide sogar gleich. Ich rechne in der nahen Zukunft mit einem Angriff auf das Kloster, wenn ich ehrlich sein will. Wie du darüber denkst, weiß ich nicht, aber die Anzeichen deuten darauf hin.«
    »Ein Angriff der Vampire, John?«
    »Auch. Sie werden vielleicht zusammen mit den Wölfen hier erscheinen, denn sie können ihnen den Weg freimachen. Aber das wird sich alles noch zeigen, denke ich.«
    »Klar, der Meinung bin ich auch.« Marek schaute gegen eines der Fenster. »Draußen ist es zwar düster, aber nicht dunkel genug. Ich denke, daß wir uns bei Anbruch der Dämmerung auf ihr Erscheinen vorbereiten können.« Er lachte und schüttelte dabei den Kopf.
    »Vampire und Wölfe, welch eine verfluchte Mischung!«
    »Bis jetzt wissen wir nur von einem Vampir«, schränkte ich ein.
    Er lachte mich scharf an. »Und Titus?«
    »Da können wir nur hoffen, daß wir uns beide irren.«
    »Haben wir das schon mal?«
    »Leider nicht«, sagte ich und hob die Schultern. »Komm, hier haben wir nichts mehr zu suchen.«
    Marek stimmte mir zu. Er war ebenso bedrückt wie ich, als wir die Kirche verließen.
    Draußen empfing uns ein schon unheilvolles Wetter, denn am Himmel spielten sich

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