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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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euch."
    „Die Schutzgarde - das sind die Blauuniformierten?" erkundigte sich Surfo.
    „Ja. Ich habe es aus sicherer Quelle, daß der Kommandant der TRISTOM einen Tobsuchtsanfall bekam, als er das Geständnis des Rekruten Killsoffer hörte. Killsoffer selbst wird vor Gericht gestellt werden, und Kerlighan hat geschworen, Keryan erst wieder zu verlassen, nachdem man euch eingefangen hat."
    Surfo lächelte. „Ich hoffe, die Zeit wird ihm nicht lang", sagte er.
    Clazzence sah ihn mißbilligend an.
    „Es scheint mir, daß du die Lage viel zu leicht nimmst. Ich warne dich. Ich sagte dir schon, ich bin Geschäftsmann. Ich kann es mir nicht leisten, mein Unternehmen durch Leichtfertigkeit in Gefahr bringen zu lassen. Es wird am besten sein, wenn wir unser Vorhaben so rasch wie möglich abwickeln. Für welchen Plan hast du dich entschieden?"
    „Für noch gar keinen", antwortete Surfo schroff. „Ich brauche ein paar Stunden Bedenkzeit und will mich mit meinen Freunden besprechen. Außerdem bitte ich dich, mir zu sagen, was du über die Zunft der Bußbrüder weißt."
     
    *
     
    Clazzence war so überrascht, daß er einen Augenblick lang schielte, die typische Reaktion eines Kranen, den die Verblüffung aus dem Gleichgewicht brachte.
    „Das ist eine ganz schlechte Idee!" sprudelte er hervor. „Du willst doch nicht etwa als Bußbruder ..."
    „Ich sagte dir schon, ich weiß noch nicht, was ich will", fiel ihm Surfo ins Wort.
    „Vorderhand wäre ich dir dankbar, wenn du mir ein wenig über die Bußbrüder erzählen wolltest."
    Der Krane entspannte sich ein wenig. „Ich dachte schon, dir wäre da ein ganz und gar verrückter Gedanke gekommen", seufzte er. „In der vergangenen Nacht hat man einen Bußbruder überfallen und beraubt. Der Räuber hat das Gewand und die Identifizierungsplakette des Bußbruders an sich genommen. Seitdem ist die Schutzgarde besonders hinter den Bußbrüdern her. Das Verbrechen ist abscheulich und verwerflich.
    An einem Büßer vergreift man sich nicht."
    Die Zunft der Bußbrüder, erzählte er, war vor wenigen Jahren entstanden. Die Ai, die sich auf Keryan niederließen, brachten ihre Religion mit sich, eine Mischung aus Animismus und Götterglaube. Entsprechend ausgebildete Ai wurden von den Behörden vorzugsweise als Psychologen eingesetzt. Sie hatten eine besondere Weise, Wesen mit seelischen Problemen zu helfen. Ihre Gabe rührte nicht von der Ausbildung her, sondern war ihnen angeboren. Als der Rest der Ai-Gemeinde dies erkannte, gingen auch unausgebildete Ai als sogenannte Wanderpsychologen auf den Straßen hausieren. Sie hatten ebensoviel Erfolg wie ihre geschulten Artgenossen. Allmählich legte sich das seltsame Handwerk eine religiöse Verbrämung zu, und es entstand der Orden der Bußbrüder mit seiner charakteristischen Kleidung. Die Kranen besaßen ihre eigene Religion, die sich von der der Ai unterschied. Aber die Wanderpsychologen, und später die Bußbrüder, waren ohne Zweifel wirksam. Also ließen die Kranen sie gewähren, denn zu den Geboten ihrer Religion gehörte auch das der Toleranz.
    Surfo wurde bei Clazzences Worten nicht wohler zumute, denn es ging daraus hervor, daß er in der vergangenen Nacht eine Tat begangen hatte, die von jedermann auf diesem Planeten als verabscheuungswürdig betrachtet wurde. Noch einmal nahm er sich vor, dem ausgeraubten Bußbruder seinen Schaden in vollem Umfang zu ersetzen und ihm obendrein noch ein Schmerzensgeld zu zahlen.
    Fürs erste allerdings kam es darauf an, dem Kranen auszureden, daß er sich als Bußbruder betätigen wollte. Die Vorstellung schien Clazzence erhebliches Unbehagen zu bereiten. Surfo unterhielt sich eine Zeitlang mit ihm und zerstreute seine Bedenken. Im Verlauf der Unterhaltung erhielt er nebenbei noch einige wichtige Informationen, die er für sein Vorhaben brauchte.
    Es wurde vereinbart, daß Clazzence spät am Abend wieder zurückkehren und sich die Entscheidung der drei Betschiden abholen solle.
     
    *
     
    „Ich sehe nicht ein, warum wir uns auf solch waghalsige Dinge einlassen sollen", schimpfte Brether Faddon. „Warum verkaufen wir nicht einfach unsere Waffen?"
    „Wie viel würden wir dafür bekommen?" hielt Surfo ihm entgegen. „Außerdem können wir sie nicht alle hergeben, sonst sind wir schutzlos. Vier- bis fünfhundert Tali vielleicht.
    Das bringt uns nicht weiter."
    Scoutie lächelte. „Ich bin froh, daß noch keiner von euch auf den Gedanken gekommen ist, Clazzence als Geisel zu nehmen. Das wäre

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