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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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In Kristallmünzen zu zehn, fünfundzwanzig und fünfzig Tali. Zu liefern an einen meiner Vertrauten, damit ich sicher bin, daß das Geld noch da ist, wenn Carderhör mich wieder aus ihren - Diensten entläßt."
    „Wird sich einrichten lassen", antwortete Menthelep. „Es muß dafür gesorgt sein, daß du bei der Geldlieferung zugegen bist, damit man dich gleich zu Carderhör bringen kann."
    „Ich habe einen Plan entwickelt", sagte Surfo. „Ich will ihn dir erläutern. Hör gut zu und unterbrich mich nicht mit Fragen; denn du weißt, in zehn Minuten muß ich wieder draußen sein."
    Er trug vor, was er sich während des Morgens ausgedacht hatte. Menthelep fand nichts daran auszusetzen. Zwei Minuten bevor die Frist abgelaufen war, verabschiedete er sich von Surfo, wobei er ihn - zur Verblüffung des alten Kranen im Vorzimmer - persönlich zur Tür begleitete. Sie schieden wie Freunde voneinander, obwohl Surfo so gut wie sicher war, daß Menthelep im Hintergrund seines Bewußtseins düstere Gedanken wälzte.
     
    *
     
    Durch leere, hitzeflimmernde Straßen bewegte Surfo sich vorsichtig heimwärts.
    Niemand schenkte dem einsamen Bußbruder Beachtung. Dafür waren Surfos Augen ständig in Bewegung. Er mußte damit rechnen, daß Menthelep ihn verfolgen ließ. Er wußte zweierlei über Carderhör: daß sie eine treue Untertanin der Herzöge von Krandhor war und daß sie ausgefallenen Zeitvertreiben huldigte. Sein Plan fußte darauf, daß die junge, reiche Kranin der Lust am Vergnügen den Vorzug vor der Loyalität gegenüber den Herzögen gab. Schließlich brachte sie ja niemand in Gefahr. Im Gegenteil, wenn sie des Betschiden überdrüssig würde, konnte sie ihn der Schutzgarde übergeben. Das Übereinkommen war schließlich mit Menthelep, nicht mit ihr selbst abgeschlossen worden.
    Was aber, wenn er sich täuschte? Wenn Carderhör die Treue über alles ging? Jedes Mal, wenn er einen einsamen Straßenzug hinter sich gelassen hatte, drückte Surfo sich in eine Deckung und spähte den Weg zurück, den er gekommen war. Kein Verfolger ließ sich sehen.
    Es war schon etliche Stunden nach Mittag, als er sich schließlich der Gegend näherte, in der das kleine, sechseckige Haus lag. Er war inzwischen sicher, daß Menthelep ihn nicht verfolgte. Als die Sonne zu sinken begann, wagten sich die Bewohner der Stadt wieder aus ihren Häusern. Die Straßen begannen sich zu füllen. Surfo beschleunigte seine Schritte. Clazzences Warnung lag ihm im Sinn: Die Schutzgarde suchte nach dem Räuber, der in der vergangenen Nacht einen Bußbruder überfallen hatte. Wenn man ihn anhielt, würde er entweder die Identifizierungsmarke des Überfallenen vorzeigen oder zugeben müssen, daß er keine Marke besaß. In beiden Fällen erging es ihm schlecht.
    Warum tat er das alles? Warum waren sie nicht an Bord der TRISTOM geblieben und hatten sich von Kerlighan an einen Ort seiner Wahl bringen lassen? Warum verlief ihr Leben seit jüngstem so, als legten sie es darauf an, bei jeder Gelegenheit mit dem kranischen Gesetz in Konflikt zu geraten? War es wirklich die selbstgerechte Entrüstung darüber, daß man sie gegen ihren Willen zum Dienst in der kranischen Flotte gezwungen hatte, die ihre Handlungen bestimmte?
    Nein, der Grund war ein anderer. Sie waren Fremde in diesem Universum der Kranen.
    Sie fühlten sich nicht zugehörig. Ob die Kranen sie nun zum Dienst in der Flotte gepreßt hatten oder nicht - Surfo selbst hätte diesen Vorwurf nur zögernd erhoben; denn er erinnerte sich der Begeisterung, mit der er selbst, Scoutie und Brether die Gelegenheit ergriffen hatten, nach dem sagenhaften Schiff der Ahnen zu suchen - sie fühlten keine Verpflichtung, den Herzögen zu dienen. Sie waren die einzigen Betschiden in einem Reich voller fremder Wesen. Ihre Suche hatte dem Geisterschiff gegolten und seitdem sie dessen Wrack gefunden hatten, dem geheimnisvollen Orakel der Herzöge von Krandhor.
    Sie verfolgten ihre eigenen Ziele, und wo diese sich nicht mit den Absichten der kranischen Flotte deckten, da mußten sie ihren eigenen Weg gehen.
    Das war der Grund, warum er sich in einem drückend schweren, schwarzen Gewand durch die kochendheißen Straßen von Gruda schleppte, die Augen unter der Kapuze in unablässiger Bewegung, ob nicht irgendwo ein blauuniformierter Schutzgardist sich ihm nähere. Das war der Grund, warum er vorgab, er wolle sich an die reiche Kranin Carderhör vermieten, damit sie ihre perversen Spiele mit ihm treiben könne.
    Er redete

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