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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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näherte sich rasch. Sie mußten über Bord sein, bevor sie in den Bannkreis der Lichter gerieten. Die dunklen Silhouetten vieler Boote schaukelten am Westrand der Insel auf dem sanft bewegten Wasser.
    Surfos Blick suchte den Verfolger. Er war ein wenig zurückgefallen und hielt auf die südliche Passage zu, während Clazzences Boot nördlich an der Insel vorbeizog.
    Scoutie stieg als erste über Bord. Sie ließ sich vorsichtig hinab, so daß kein Geräusch entstand. Brether und Surfo folgten ihr. Sie tauchten in das brackige, warme Wasser hinab und brachen erst wieder durch die Oberfläche, als sie die Ansammlung von Booten am Westufer der Insel unmittelbar vor sich hatten.
    Surfo sah sich um. Clazzences Fahrzeug, mit blauen und gelben Positionslichtern, hatte sich inzwischen zweihundert Meter kanalabwärts bewegt. Der Verfolger hielt um die Insel herum und hatte einen Kurs eingeschlagen, der ihn in Clazzences Kielwasser bringen würde, sobald er die Insel hinter sich hatte. Es war alles in Ordnung. Selbst wenn man den Kranen anhielt, drohte ihm keine Gefahr.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf das Haus, das vor ihnen aufragte. Sie waren inzwischen durch das Gewirr der Boote hindurch an Land gewatet. Das Gebäude besaß einen rechteckigen Grundriß und war beeindruckend groß. Eine von hölzernen Säulen getragene Veranda lief rings um das Obergeschoß. In der Arkade unter den Säulen waren Bänke, Tische und Sitzmatten aufgestellt und ausgebreitet worden. Dort, ebenso wie im Innern des Erdgeschosses, hielten sich die Kunden der Kneipe auf. Im Augenblick gab es jedoch in der Arkade wenig Betrieb. Der Regenguß hatte die Zecher verscheucht. Laute, mißtönende Musik aus mindestens drei verschiedenen Quellen drang durch die offenen Fenster. Drinnen sah man eine buntgemischte Menge sich bewegen. Sämtliche Völker des Herzogtums von Krandhor schienen hier vertreten.
    Für Surfos Vorhaben hätten die Gegebenheiten nicht günstiger sein können. Zwar gab es keinen Aufstieg, der von außen her zum Obergeschoß hinaufführte, dafür boten aber die Säulen eine ausgezeichnete Kletterhilfe. Um Geräusche, die er bei der Kletterei verursachte, brauchte er sich nicht zu sorgen. Der Lärm, der aus der Kneipe drang, war ohrenbetäubend.
    Sie gingen zum südlichen Ufer der Insel. Dort war der Boden sandig und senkte sich mit sanfter Neigung ins Wasser hinab. Das Gelände war ungünstig für das Verankern von Booten. Die Gefahr einer Entdeckung war hier geringer als am Westufer. Scoutie und Brether verkrochen sich in einem Gebüsch. Surfo trug ihnen auf, sich auf keinen Fall von der Stelle zu rühren - es sei denn, er rief nach ihnen oder es gab eindeutige Anzeichen dafür, daß er sich in Gefahr befand.
    Dann machte er sich an den Aufstieg.
     
    8.
     
    Bis auf die Veranda hinauf drangen die Lichter der Kneipe nicht. Es war finster dort droben, und bis Surfos Augen sich wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten, fiel es ihm sogar schwer, Fenster und Türen von der verwitterten, alten Holzwand des Obergeschosses zu unterscheiden. Der Gestank, der aus dem Kanal aufstieg, schien sich unter dem weit nach vorne springenden Dach zu konzentrieren. Die Luft war unerträglich schwül.
    Surfo betastete den Rahmen eines Fensters und fand, daß es nur durch einen Vorhang verschlossen war. Er schob den schweren Stoff beiseite in der Hoffnung, drinnen irgendwo Licht zu sehen. Aber die Finsternis war allgegenwärtig. Was, wenn Neriduur nicht zu Hause war?
    Er kletterte über den niedrigen Fenstersims. Als er den Vorhang hinter sich fallen ließ, war der Lärm, der von unten herauf drang, nur noch gedämpft zu hören. Er wünschte sich, er hätte eine Lampe mitgebracht.
    „Neriduur", sagte er laut, „ich komme im Auftrag eines Freundes."
    Aber die Finsternis antwortete ihm nicht. Er strengte das Gehör an, um irgendein Geräusch zu entdecken, das nicht von unten aus der Kneipe kam. Aber vor ihm war nur Stille. Stille und Dunkelheit. Er tat ein paar vorsichtige Schritte, stieß gegen etwas, identifizierte es als einen niedrigen Tisch, wich zur Seite hin aus und drang weiter vor. Er hatte inzwischen den Schocker aus dem Gürtel gezogen und entsichert.
    Dann kam er an eine Stelle, an der er auf beiden Seiten Wand berührte, wenn er die Arme ausstreckte. Er befand sich in einem Korridor. Behutsam tastete er sich weiter. In regelmäßigen Abständen wiederholte er die Worte: „Neriduur, ich komme im Auftrag eines Freundes." Sie klangen wie ein

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