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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so, daß man auf Schritt und Tritt einer Begegnung gewärtig sein mußte.
    Surfo warf seinem Spiegelbild einen letzten Blick zu; dann wandte er sich ab. Was sie vorhatten, war kein leichtes Unternehmen. Aber es ließ sich bewältigen.
     
    *
     
    „Hier verläuft der Kanal, dort stößt die Seitenstraße auf ihn, und zwar von Norden her."
    Surfo legte ein paar Sitzmatten auf dem Boden zurecht, um die Topographie des Geländes zu verdeutlichen. „Westlich der Seitenstraße befindet sich das Amüsierviertel mit einer unglaublichen Menge von Betrunkenen, Glücksrittern, Liebeskranken und was weiß ich noch allem. Das ist unser Fluchtweg. Niemand wird das Feuer eröffnen, wenn wir im Gedränge verschwinden."
    „Sie werden das Viertel von allen Seiten abriegeln", gab Scoutie zu bedenken.
    „Nicht rasch genug, um uns zu fangen", widersprach Surfo. „Sobald wir die Verfolger nur ein paar Schritte weit abgeschlagen haben, legen wir die Masken an. Die Masken bieten uns keine völlige Sicherheit; wir müssen uns weiterhin so rasch wie möglich bewegen.
    Aber wenigstens zeigen die, denen wir unterwegs begegnen, nicht mehr mit den Fingern auf uns. Wir trennen uns vorläufig und treffen an einem sicheren Ort wieder zusammen."
    „Und welches ist der sichere Ort?" fragte Scoutie.
    „Clazzences Haus. Es liegt eine Strecke westlich vom Ende des Kanals. Hier verläuft eine Hauptverkehrsader ...", er rückte die Matten zurecht, „... über die eine Brücke führt.
    Vom Ende der Brücke aus sind es nur noch ein paar hundert Schritte." Er lächelte. „Ich nehme an, daß Clazzence dort nicht schon die nächste Generation von Flüchtlingen einquartiert hat. Das Haus steht leer, und wir sind dort für ein paar Stunden sicher."
    Er sah sie nacheinander an, erst Brether, der übers ganze breite Gesicht strahlte, als freue er sich auf ein phantastisches Abenteuer, von dem er später seinen Kindern und Enkeln erzählen würde. Er ahnte wenig von der Größe der Gefahr, der sie entgegengingen. Surfo fragte sich, ob er ihn warnen solle. Aber Worte der Warnung schienen in der Stimmung des Augenblicks wenig am Platz. Außerdem würde Scoutie dafür sorgen, daß Brether keine Kapriolen schlug.
    Scoutie ... Sein Blick wanderte zu ihr. Er liebte sie, das wußte er in diesem Augenblick deutlicher als je zuvor. Die Sonne ging unter. Er würde noch ein paar Stunden lang mit ihr Zusammensein.
    Und dann? Würden sie einander je wiedersehen?
    Scoutie erwiderte seinen Blick, sah die Traurigkeit in seinen Augen und zog fragend die Brauen in die Höhe. Surfo schüttelte den Kopf. Nein, nur nicht jetzt schon darüber sprechen müssen!
     
    *
     
    Surfo hatte sich zwei Stunden lang in der Handhabung des Bootes geübt. Er beherrschte sie, als habe er das Fahrzeug sein ganzes Leben lang bedient.
    Das träge Wasser des Torstyl gurgelte an der Bordwand entlang. Die Fenster standen offen und ließen die warme, feuchte Nachtluft herein. Sie trug den Duft von Blüten, der von den Berghängen herabwehte, aber als kurze Zeit später der Wind wechselte, brachte er den Geruch der Stadt mit sich: Brackwasser, Abfälle, Unrat und einen unbeschreiblichen Dunst, der sich aus den Aromen Tausender von Speisen zusammensetzte, die in dieser zweiten Nachtstunde für Hunderte verschiedener Geschmäcker bereitet wurden.
    Eine Karte der Stadt Gruda leuchtete düster über dem Armaturenbrett. Surfo hatte den Autopiloten eingeschaltet und zählte die Kanalmündungen, an denen sie vorbeikamen.
    Brether und Scoutie kauerten in seiner Nähe. Das Paket lag auf dem Boden. Ihre aus metallischer Substanz bestehenden Uniformstiefel hatten sie mit Sand gefüllt und im Fluß versenkt. Sie trugen Schnürsandalen zur dunkelbraunen Montur der kranischen Flotte.
    Den Mantel hatten sie um die Masken gewickelt und hinter den Gürtel geschoben. Er gab dort ein recht unauffälliges Päckchen ab, das hoffentlich niemand bemerken würde.
    Surfo trat zu der leuchtenden Karte und fuhr mit den Fingern den Weg entlang, den sie einschlagen würden, wenn sie sich von den Verfolgern absetzten. Scoutie und Brether folgten seinen Bewegungen aufmerksam, wenn nicht sogar andächtig. Sie hatten diese Übung schon ein Dutzend Mal durchexerziert. Das Muster der Straßen begann sich dem Bewußtsein einzuprägen.
    Die Nacht war dreieinhalb Stunden alt, als Surfo das Boot in einen breiten Kanal steuerte, der vom Torstyl hinweg nach Nordwesten führte. Auf dem Kanal herrschte dichter Bootsverkehr. Positionslichter

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