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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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muß Clazzence sein", sagte Neriduur. „Bin gespannt, was er zu berichten hat."
     
    *
     
    „Die Nachrichtendienste melden den Tod des allseits bekannten Bildhauers Neriduur", sagte Clazzence. „Er starb, als sein Haus niederbrannte. Das Feuer brach in einer Kneipe aus, die unter der Wohnung und Werkstatt des Künstlers lag."
    Neriduurs Augen leuchteten. „Ja, so muß es sein", antwortete er. „Ohne Zweifel haben sie nicht an Bemerkungen darüber gespart, was für ein sonderbarer Kauz dieser Neriduur gewesen sein muß, daß er sich über einem der verrufensten Wirtshäuser niederließ."
    „Man hat sich in der Tat darüber geäußert", bestätigte Clazzence.
    „Gut. Das ist die Version, die die Informationsdienste verbreiten. Die Frage ist, wieviel die Schutzgarde davon glaubt. Und vor allen Dingen Barkhaden. Wenn der Jäger sich hat täuschen lassen, haben wir gewonnenes Spiel. Wenn nicht..." Er beendete den Satz mit einer Ungewissen Geste.
    „Dich wird es nicht mehr kümmern", sagte der Krane. „Bis dahin bist du schon weit weg."
    Neriduur lächelte auf eigenartige Weise. „Auch du brauchst dir keine Sorgen zu machen, mein Freund Clazzence. Dir kann niemand etwas nachweisen. Du hast von uns allen die sauberste Weste. Im übrigen habe ich es mit dem Abschied von Keryan nicht besonders eilig. Zuerst muß ich noch zwei Botengänge erledigen. Dann allerdings brennt mir der Boden unter den Füßen."
    „Zwei Botengänge?" erkundigte sich der Krane.
    Neriduur winkte ab und beantwortete die Frage nicht. „Wir wollen lieber unser Geschäft zu Ende abwickeln", schlug er vor.
    „Ja, das ist eine gute Idee", reagierte Clazzence, der auf Surfo einen etwas unruhigen, nervösen Eindruck machte. „Ihr habt die Masken erhalten? Sie stellen euch zufrieden?"
    Die Frage war an Surfo gerichtet. „Wir haben die Masken. Wir haben sie noch nicht ausprobiert, aber ich vertraue Neriduurs Kunst."
    „Gut denn. Du schuldest uns sechstausend Tali."
    Surfo zählte die Münzen auf den Tisch. „Wie schön sie sind", sagte Neriduur andächtig und steckte drei der blutroten Eintausend-Tali-Scheiben in die Tasche. Clazzence ließ seinen Teil des Lohns ebenfalls verschwinden.
    „Ich mache mich jetzt auf den Weg", sagte er. „Der Tag wird anstrengend werden. Es hält sich in gewissen Kreisen das hartnäckige Gerücht, daß die reiche Carderhör in der vergangenen Nacht um eine erkleckliche Summe erleichtert wurde." Er streifte Surfo Mallagan mit einem mißtrauischen Blick. „Ausgerechnet Carderhör. Kaum zu glauben.
    Kann ich dir in irgendeiner Weise behilflich sein?"
    Neriduur verneinte. „Ich habe noch ein paar Minuten mit unseren Freunden zu reden; dann verschwinde ich ebenfalls."
    Clazzences Ungeduld war unverkennbar. „Ich wünsche euch allen Glück", stieß er hastig hervor. „Dir, Neriduur, und euch, ihr drei. Möget ihr die Bruderschaft finden, und möge sie halten, was ihr euch von ihr versprecht."
    Die zweite Warnung, dachte Surfo betroffen. Sie helfen den Flüchtlingen, aber ihr Vertrauen in die Bruderschaft ist begrenzt. Er erhielt keine Gelegenheit, Clazzence eine Frage zu stellen. Der Krane war verschwunden.
    „Von jetzt an", sagte Neriduur, „seid ihr auf euch selbst gestellt. Bleibt den Tag über in diesem Haus. Es gehört, soweit ich weiß, niemand. Und niemand hat Anlaß, euch hier zu vermuten. In den angrenzenden Räumen gibt es Nachrichtengeräte. Haltet euch auf dem laufenden und versucht von den Bibliotheksdiensten soviel Informationen wie möglich über Forgan VI zu erhalten. Ihr werdet sie brauchen, wenn ihr euch als mutierte Ai ausgeben wollt."
    Er hielt eine Weile inne, als müsse er nachdenken. „Euer Ziel liegt im Süden", fuhr er schließlich fort. „Wenn ich an eurer Stelle wäre, würde ich mich nicht direkt dorthin auf den Weg machen. Versetzt euch in Barkhadens Lage. Der Krane ist schlau. Wenn mein Trick wirkt, wird er meinen, ihr hättet keine Masken beschaffen können. Ohne Masken habt ihr keine Hoffnung, Unadern zu erreichen. Welche Auswege bleiben euch? Nun, ihr könntet euch irgendwo in Gruda verstecken - oder versuchen, als blinde Passagiere an Bord eines Raumschiffs zu gehen und Keryan ganz zu verlassen. Barkhaden wird alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Wenn ihr ihm vormachen könnt, daß ihr nach Norden unterwegs seid, gewinnt ihr ein paar Tage Spielraum."
    Surfo betrachtete die zwei Päckchen, die auf dem Boden lagen. Er wußte plötzlich, wozu das schwerere der beiden gut

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