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1018 - Die Spur der irren Luna

1018 - Die Spur der irren Luna

Titel: 1018 - Die Spur der irren Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fauliger Geruch nach Verwesung entgegenschlug. Der Spalt war breit genug für einen Kopf.
    Ich hatte den Gedanken kaum beendet, als ich es schon bestätigt bekam. Aus der dunklen Tiefe schob sich ein Schatten hoch, der sehr bald Gestalt annahm.
    Ein Gesicht.
    Kein normales, sondern ein verbranntes.
    Wir hatten das zweite Opfer der Sonne Satans gefunden…
    ***
    Father Ignatius spürte die Schmerzen doppelt so stark in seiner Brust, als wollten sie ihn zwingen, auf seinem Sessel sitzenzubleiben, um sich das Grauen nahe und genau ansehen zu können. Er hatte die Schritte gehört. Er wußte, daß jemand kam, und genau dieses Wissen hatte bei ihm eine Lähmung verursacht. Im Sessel zusammengesunken wartete er auf sein Schicksal. Es mußte einfach so etwas wie Schicksal sein, das ihn in diese verdammte Enge hineingeführt hatte.
    Der andere kam.
    Aber er war noch nicht sichtbar, sondern noch immer auf dem Weg zum Ziel. Stufe für Stufe ließ er zurück. Es würde nur noch Sekunden dauern, bis er im Blickfeld des Mönches erschien.
    Ignatius spürte den Riß! Es war tatsächlich wie ein Schmerz, der seine Lähmung vernichtete. Er konnte sich wieder bewegen. Er schaute nach vorn, er zitterte nicht mehr so stark. Seine Angst war verflogen, und ohne es zu merken, knöpfte er das Hemd so weit auf, daß sein Lebensretter frei lag.
    Das Kreuz war deformiert. Eine Kugel hatte es abwehren können. Beim Blick nach unten sah Ignatius seine Brust. Rund um das Kreuz herum war sie blau angelaufen. Dort breitete sich ein Bluterguß aus, von dem die Schmerzen abstrahlten.
    In diesem Augenblick dachte er an seine Waffe, an die Beretta, an das mit geweihten Silberkugeln gefüllte Magazin. Er hatte es seinem Freund John Sinclair gleichgetan und nahm jetzt des öfteren die Pistole mit. Nur für die Fahrt zur alten Ruine hatte er sie leider nicht eingesteckt. Wäre es anders gewesen, hätte er sicherlich nicht diese großen Probleme bekommen.
    Dann erschien die Gestalt.
    Ignatius sah sie intervallweise. Sie tauchte Stück für Stück auf. Zuerst ihr Gesicht. Nicht mehr als ein dunkler Klumpen und teilweise von der Stirn her bedeckt von einem Stück Stoff, dem Rand der Kapuze eben. Ignatius hatte eine derartige Gestalt zunächst nur im Dunkel der Nacht gesehen, nun aber erschien sie im Licht, und sie hatte nichts von ihrem Schrecken verloren. Er fragte sich nicht, woher der Veränderte gekommen war und wo er sich bisher versteckt gehalten hatte. Für ihn zählte einzig und allein, daß er da war, die letzten Stufen hinter sich ließ, so daß immer mehr von seiner Gestalt zu sehen war. Die viel zu weite Kutte hüllte ihn ein. Sie war schmutzig, sie roch feucht und faulig zugleich. Ein Wunder, daß der Stoff noch hielt.
    Viel schlimmer war der Inhalt. Ein von der Sonne Satans gezeichneter Körper. Ein Wesen, das auch von Luna Limetti akzeptiert worden war und das sie möglicherweise geschickt hatte, um die in ihrer Werkstatt liegende Leiche zu beseitigen.
    Aber wie hätte sie es geschafft? Wegtragen, womöglich noch auffallen? Der Mönch dachte darüber nach und ließ das verbrannte Gesicht nicht aus den Augen.
    Es war, als hätte die Gestalt seine Gedanken erraten, denn sie öffnete plötzlich ihren Mund. Sehr langsam ging dabei die Klappe auf, wie bei einem Froschmaul. Ein anderer Vergleich fiel Ignatius nicht ein. Wer ihn so anstarrte und dabei eine bestimmte Gestik demonstrierte, der hatte auch etwas vor.
    Das war kein Mund mehr, das war schon ein Maul und der Beginn eines Rachens, der später in einem Schlund endete. Ein hungriges Maul. Eines, das Nahrung brauchte.
    Auch menschliche…
    Ignatius brach der Schweiß aus, als er daran dachte. Er wollte zu keinem Fraß für dieses Monstrum werden. Es sollte sich seine Beute woanders holen.
    Die Beretta hielt Ignatius inzwischen in der rechten Hand. Er war aufgeregt, das gehörte zu einem Menschen, aber er würde auch die wichtige Schwelle überschreiten müssen, um das Monstrum zu stoppen. Einfach war es nicht, das wußte er, und er hoffte zugleich, daß die Kraft des geweihten Silbers ausreichte.
    Der andere Mönch war stehengeblieben und auch einen Schritt vom Ende der Treppe weg nach vorn gegangen. Er konzentrierte sich auf sein Opfer. Wieder öffnete er sein Maul und spielte dabei mit der langen Zunge, als schmeckte er bereits das Fleisch des Menschen, das sich fast in seiner Reichweite befand.
    Father Ignatius hob die Waffe an. Er wünschte sich, so cool wie möglich zu sein, aber er war

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