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1018 - Die Spur der irren Luna

1018 - Die Spur der irren Luna

Titel: 1018 - Die Spur der irren Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sich zu ihm gesetzt und legte seine Hand auf die des Fathers.
    »Du bist wach, das ist gut.«
    Ignatius schaute in das Gesicht. Allmählich schälte es sich aus dem Nebel hervor, und er erkannte Cesare. Es war der Mann, mit dem er telefoniert hatte, bevor das Schreckliche eingetreten war, das er allerdings überlebt hatte.
    Cesare lächelte. Er war über fünfzig. Seine Haut war immer braun, und das dunkle Haar zeigte keinen grauen Faden. »Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Auch, die Schwestern des Stifts, in das wir dich gebracht haben. Was ist nur passiert?«
    Ignatius' Lippen waren so trocken, daß er kaum sprechen konnte. Mühsam brachte er seine erste Frage heraus. »Ich habe da etwas gehört«, begann er, »bin ich wirklich so lange bewußtlos gewesen? Oder habe ich mich verhört?«
    »Nein, das hast du nicht.«
    Ignatius schloß die Augen. Er wollte sich in den nächsten Sekunden zurückziehen und darüber nachdenken, was geschehen war. So lange konnte zwar ein Mensch bewußtlos sein aber dann hätte er wohl einen anderen Grund gehabt. Noch einen Schlag auf den Kopf und nicht einfach einen Zusammenbruch.
    Als wären ihm die Beine weggeschlagen worden, so kam es ihm noch im nachhinein vor.
    »He, bist du noch wach?« Cesares Stimme klang besorgt.
    »Ja, natürlich, keine Sorge.«
    »Habe ich dich geschockt?«
    Ignatius öffnete die Augen. Er schaute in das besorgte Gesicht seines Freundes. »Ja, du hast mich geschockt, Cesare. Ich komme noch immer nicht damit zurecht, daß ich so lange bewußtlos gewesen bin.«
    Cesare hob die Schultern. »Es war aber so. Wir haben dich da nicht belogen.«
    »Ja, das denke ich mir auch.« Ignatius wischte über seine Stirn. »Ich kann es nur nicht begreifen. Mir fehlt da wirklich die Basis. Warum so lange?«
    »Du mußt erschöpft gewesen sein, Ignatius. Aber ich weiß nicht, was mit dir geschehen ist.«
    »Da bin ich selbst beinahe überfragt.«
    »Hast du es vergessen?«
    Ignatius zögerte mit der Antwort. »Nein, Cesare, das habe ich nicht. Ich habe nichts vergessen, ich bin völlig klar. Ich weiß ja, daß ich die angerufen habe.«
    »Richtig. Und wir sind so rasch wie möglich gekommen. Wir haben uns wirklich beeilt.«
    »Wo habt ihr mich gefunden?«
    »Im Sessel. Du hast Glück gehabt. Du bist nicht zu Boden, sondern in den Sessel gefallen. Deshalb hast du dir auch keine Kopfverletzung zugezogen.«
    »Das hätte mir noch gefehlt.« Ignatius bewegte seine Hände unruhig über die Bettdecke hinweg.
    Daß er die Kleidung des Krankenhauses trug, nahm er nur am Rande wahr. »Was ist denn geschehen, als ihr das Haus betreten und mich gefunden habt?«
    »Nichts.«
    »Wie?«
    »Wir fanden dich.«
    »Und was oder wen noch?«
    »Tut mir leid…«
    Ignatius ließ Cesare nicht ausreden. »Da war noch jemand. Ich kann es beschwören. Ich habe auf ihn geschossen. Es war ein Mönch, dessen Haut Brandflecken zeigte. Er trug eine zu große Kutte. Er war ein verdammtes Monster, wenn du verstehst.«
    Cesare schüttelte den Kopf. »Den haben wir wirklich nicht gefunden. Nur dich.«
    »Sonst wirklich nichts?« Der zweifelnde Blick war auf Cesares Gesicht gerichtet, das eine leichte Röte bekommen hatte. »Komm, sag die Wahrheit, bitte.«
    »Ja, da war noch etwas«, gab Cesare gedehnt zu. Man sah ihm an, daß er nicht gern darüber redete.
    »Was denn?«
    »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber in diesem Zimmer, in dem wir dich fanden, gab es noch ungewöhnliche Mitbewohner. Das waren keine Menschen.«
    »Sondern?«
    »Du wirst es mir nicht glauben, Ignatius…«
    Der Father ließ Cesare nicht ausreden. »Würmer?« fragte er. »Waren es Würmer?«
    Cesare schluckte. Dann gab er seine Antwort nur durch ein Nicken.
    Wieder schloß der Mönch für einen Moment die Augen. »Ich dachte es mir«, flüsterte er. »Ich habe es mir gedacht.«
    Cesare wollte vom Thema ablenken und sprach davon, daß die Schwestern seine Brust eingerieben hatten, um die Prellungen oder den Bluterguß zu lindern, aber Ignatius hörte nicht hin und blieb beim eigentlichen Thema.
    »Würmer sind aus den Wunden gequollen, als ich ihn mit meinen Silberkugeln getroffen habe. Aus der Stirnwunde rannen sie wie ein breiter Strom. Dunkel, widerlich und zuckend.« Ignatius schüttelte sich. »Noch jetzt schaudert es mich. Aber es entspricht leider den Tatsachen!«
    »Hast du denn keine Erklärung dafür?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Und er war ein Mensch?«
    »Ja, aber im Innern mit Würmern gefüllt. Er muß

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