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1018 - Die Spur der irren Luna

1018 - Die Spur der irren Luna

Titel: 1018 - Die Spur der irren Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Anführerin der Verbrannten.« Ich rechnete mittlerweile mit allem.
    Über das seltsame Klirren sprachen wir nicht mehr. Dafür setzten wir unseren Weg durch diese dumpfe, finstere, unterirdische Welt fort und stellten sehr bald fest, daß sich der Raum zwischen den Säulen verkleinerte.
    Ob die Decke tatsächlich niedriger wurde, war nicht zu erkennen. Das konnte mir auch so vorkommen, weil die Räume nicht mehr so breit waren.
    Dann war wieder das rätselhafte Klirren zu hören.
    Diesmal lauter, deshalb näher.
    Wir blieben stehen und hoben die Lampen an. Gelbe Lichtlanzen bewegten sich in eine bestimmte Richtung, und plötzlich hatten wir das Glück, ein Ziel zu sehen.
    Wir blieben stehen, waren beide überrascht, und mir rutschten die Worte heraus: »Das gibt es doch nicht!«
    Doch, das gab es.
    Vor uns stand eine angezogene, aber trotzdem halbnackte Frau!
    ***
    Halbnackt deshalb, weil sie eine Kleidung trug, die diesen Namen kaum verdiente, denn was da ihren Körper bedeckte, war ein zweiteiliges Hemd oder Kleid aus Ketten. Ein kurzes Oberteil, dessen Ende dicht über dem Bauchnabel schwang, jedoch die beiden Schultern bedeckte und einen runden Ausschnitt aufwies. Dort hinein schmiegten sich die Brüste mit ihrer hellen Haut, die im krassen Gegensatz zu den dunklen, langen Haaren stand. Ein hübsches, interessantes und auch ein wenig katzenhaftes Gesicht mit einem sehr vollen Mund, der zu einem kantigen Lächeln verzogen war. Lange, wohlgeformte Beine, die ebenfalls von einer Kettenhose umschlossen wurden. Sie endete in Höhe der Waden. Auch hier schimmerte die helle Haut durch die Lücken.
    Es machte der Person nichts aus, daß sie angeleuchtet wurde. Sie stand einfach nur da und wartete.
    Sie ließ es mit sich geschehen, daß wir ihren Körper Stück für Stück absuchten, denn wir wollten das finden, das wir schon zweimal gesehen hatten - verbrannte und von der Sonne Satans gezeichnete Haut.
    Da war nichts zu sehen, und das machte uns noch stutziger. Was trieb diese Frau in eine derartige Umgebung hinein? In diese Halle unter dem Friedhof, wo sie eigentlich nur durch den Geruch der Toten schreiten konnte?
    Aber sie hatte auch von der Satanssonne gesprochen. Von ihrem Reich. Also würden wir die Sonne hier finden können, in welcher Form auch immer.
    Ihr Lächeln blieb. Bestimmt hatte es nicht die Augen erreicht. Das war nicht zu sehen, weil sie zu weit entfernt stand. Das helle Licht hatte ihrer ungewöhnlichen Kleidung einen matten Glanz verliehen, und als sie sich wieder bewegte, scheuerte das Kleid über ihre Haut, und einige der Glieder klirrten gegeneinander.
    »Wir suchen die Sonne«, sagte ich.
    Die Frau nickte! »Das weiß ich!«
    Diesmal hatte ich mich sehr auf ihre Stimme konzentriert und ebenfalls den fremden Tonfall herausgehört. Sie stammte wirklich nicht von unserer Insel.
    »Haben Sie auch einen Namen?«
    »Ja, ich heiße Luna Limetti.«
    »Gut.«
    »Warum?«
    »Es hört sich italienisch an.«
    Sie nickte. Dabei klirrte ihre Kleidung wieder. »Es ist auch italienisch. Ich stamme aus dem Süden, aus Rom…« Sie hatte das letzte Wort betont, als wollte sie unsere Gedanken in eine bestimmte Richtung lenken. Wir taten ihr den Gefallen, denn in Rom lebte unser Freund Father Ignatius. Genauer gesagt, in unmittelbarer Nähe, eben im Vatikan, wo auch die Weiße Macht ihren Sitz hatte. Ich war davon überzeugt, daß Luna Limetti über unseren Freund Bescheid wußte, wunderte mich aber gleichzeitig darüber, daß Ignatius bei seinem Anruf diese Person nicht erwähnt hatte. Er war kein Mensch, der so etwas vergaß. Er mußte schon triftige Gründe gehabt haben.
    Auch wir gaben unsere Namen bekannt, damit sie wußte, mit wem sie es zu tun hatte. Dabei ließen wir sie nicht aus den Augen, aber diese Frau in der Kettenkleidung zeigte keinerlei Reaktion. Entweder hatte sie noch nichts von uns gehört, oder sie hatte sich wirklich gut in der Gewalt.
    Wir belauerten uns. Es sah nicht so aus, als stünden sich Feinde gegenüber, das allerdings konnte sich von einer Sekunde auf die andere ändern. »In Rom oder ganz in der Nähe lebt ein Freund von uns, mit dem wir vor kurzem noch telefoniert haben. Er sprach ebenfalls von der Sonne Satans und von den Verbrannten…«
    »Ich kenne ihn.« Sie lachte nach der Antwort. »Er heißt Ignatius, nicht wahr?«
    »Stimmt.«
    »Sehr gut.« Ihr Lächeln hielt sich. »Ignatius hat gedacht, uns aufreiben zu können. Wir wußten, daß er ein Feind ist. Wir haben uns danach

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