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1018 - Die Spur der irren Luna

1018 - Die Spur der irren Luna

Titel: 1018 - Die Spur der irren Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aller Gestalten.«
    »Denkst du an Ghouls?«
    »Ist das so verkehrt? Wir haben den Geruch wahrgenommen. Danach können wir uns richten.«
    »Ja, kann sein. Mönche, die durch die Sonne Satans zu Ghouls wurden.« Er schüttelte sich. »Obwohl mir das einfach nicht in den Kopf will, verdammt.«
    Ich war schon vorgegangen. »Los, pack mit an. Vielleicht kriegen wir die Platte hoch, sonst müssen wir warten, bis sich wieder einer zeigt.«
    Es würde eine verflucht schwere Arbeit werden, das stand fest, denn die graue Grabplatte schloß praktisch an ihren Rändern mit der normalen Erdhöhle ab.
    Es gab nichts, das wir hätten anfassen können. Wir hätten uns zuerst einen Spalt graben müssen.
    Dafür fehlte uns das Werkzeug. Nichts war auf dem flachen Grabstein zu sehen. Kein Name, kein Hinweis auf den Verstorbenen, und so standen wir auch weiterhin vor einem Rätsel.
    »Dann müssen wir eben warten, bis sich wieder jemand zeigt«, sagte Suko. »Das ist beinahe wie bei den Maulwürfen.«
    »Nein!« erklärte ich entschieden. »Es muß einfach einen normalen Zugang geben.«
    »Wo willst du den suchen?«
    »Im Kloster.«
    Sukos Mund zuckte, als er knapp lächelte. »Verdammt, daß ich nicht darauf gekommen bin.«
    »Das ist eben der Unterschied zwischen uns«, frotzelte ich. »Der eine hat's, der andere nicht.«
    »Los, laß uns zurückgehen.«
    Das taten wir auch. An der Rückseite sah der Bau, den ich mir beim besten Willen nicht als Kloster vorstellen konnte, ebenso aus wie an der Vorderseite. Graues Gestein, bewachsen durch rankenartige Pflanzen und mit kleinen Fenstern bestückt.
    Daß die Gestalten auch in dem Bau gewesen waren, war für uns zu riechen, kaum daß wir ihn betreten hatten. Da war die frische Luft verschwunden, und sie hatte dieser alten, feuchten und auch leicht modrigen Platz geschaffen.
    Zu hören war nichts. Aber wir konnten uns nicht geräuschlos bewegen und durchsuchten jetzt einen anderen Gang. Die Strahlen der Lampen rissen die Dunkelheit auf und wiesen uns den Weg durch das schmucklose Innere ohne Bilder und Zeichnungen. Da verbreitete ein Gefängnis noch mehr Charme als dieser Bau.
    Wir ließen die Lichtfinger auch über den Boden gleiten, wo helle Spuren im Staub zurückblieben, aber irgendwelche Hinweise auf einen Zugang zum Keller fanden wir zunächst nicht.
    Aber es gab ihn, und zwar versteckt in einer schmalen Nische, in die Suko hineingeleuchtet hatte, obwohl ich bereits an ihr vorbeigegangen war.
    Die Nische war größer, als es der Eingang vermuten ließ. Der Lichtkegel fiel auf eine Tür, und ich hörte Suko leise lachen. »Das könnte es sein«, sagte er über die Schulter.
    »Ist sie offen?«
    »Mal sehen. Zumindest gibt es hier einen Riegel und einen Griff.« Er schob den Riegel zurück.
    Dann umfaßte er den Griff und drückte gegen die Tür.
    Sie schwang nach außen - und hinein ins Leere. Natürlich war die Dunkelheit tief und schwarz und wurde erst durch das Licht der Lampen zerstört.
    Ein feuchter Gang nahm uns auf. Er war nicht lang. Er endete nicht vor einer weiteren Tür, sondern mündete in eine Treppe aus mit Lehm beschmierten Steinstufen hinein, die nach unten in die nächste Finsternis glitten und uns vorkam, als würde sie direkt in die Hölle führen.
    Am Rand blieben wir stehen. Geduckt, denn zumindest ich wäre sonst mit dem Kopf gegen die Decke gestoßen. Es gab kein Geländer, es war einfach nur die Treppe mit den ungleichmäßigen Stufen vorhanden. Wir mußten verdammt achtgeben, wenn wir sie hinabstiegen.
    Zuerst einmal leuchteten wir nach unten. Der Schimmer rann über die Stufen hinweg. Uns fiel auch die Feuchtigkeit auf, die wie leicht angeschmolzenes Eis auf den Stufen glänzte. Irgendwo war die Treppe zu Ende, das aber sahen wir nicht.
    »Wer geht zuerst, John?«
    »Ich.«
    »Gut, ich halte dir den Rücken frei.«
    »Meinst du, es käme jemand?«
    »Man kann nie wissen. Ich rechne hier mit allen möglichen Überraschungen.«
    »Und ich könnte mir vorstellen, daß wir dort unten sogar die Sonne Satans finden. Passend zur Dunkelheit. Möglich ist alles, damit habe ich mich inzwischen abgefunden.«
    Nach dieser Antwort machte ich mich auf den Weg. Ich ging wie ein kleines Kind oder ein alter Mann. Die Arme hielt ich etwas vom Körper abgestreckt, um das Gleichgewicht so gut wie möglich zu bewahren. Nach den ersten Versuchen klappte es besser. Ich hatte mich auch damit abgefunden, daß es kein Geländer gab.
    Suko blieb zwei Stufen hinter mir, und wir gingen

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