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1019 - Das Vampirfenster

1019 - Das Vampirfenster

Titel: 1019 - Das Vampirfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geschichte. Sie war nicht in meiner Schulklasse und auch nicht später auf der Uni. Ich habe sie zwischendurch mal kennengelernt. Für sie ist es sehr wichtig gewesen, denn ich konnte ihr beistehen.«
    »Wobei?«
    »Ist das ein Verhör, Glenda?«
    Sie errötete. »Das soll es auf keinen Fall sein«, wiegelte sie ab. »Ich bin nur eben etwas besorgt um dich. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Okay, dann werde ich mir den Brief mal zu Gemüte führen. Sollte er eine schlimme Botschaft enthalten, gebe ich dir Bescheid.« Ich zwinkerte Glenda zu, dann verließ ich das Vorzimmer, um mein Büro zu betreten, das ich mir mit Suko teilte.
    Glenda murmelte noch etwas hinter mir her, aber ihre Worte waren nicht zu verstehen. Natürlich war ich gespannt. Mit dem Öffner schlitzte ich den Umschlag auf, klaubte das Schreiben hervor und faltete es auseinander.
    Es war nur auf einer Seite beschrieben.
    Lieber John, vielleicht ist es nicht der richtige Augenblick, Dich zu stören, aber Du hattest nach dem damaligen Vorfall versprochen, daß ich mich an Dich wenden kann, wenn ich Hilfe brauche. Dieser Fall ist nun eingetreten. Ich möchte Dich bitten, zu mir zu kommen, da ich mich bedroht fühle.
    Es gibt etwas, das mir Angst einjagt. Genaues kann ich Dir nicht sagen, da wäre es besser, wenn wir uns unter vier Augen unterhalten. Durch Recherchen habe ich herausbekommen, was Du von Beruf bist. Da dachte ich, daß Du der richtige Mann für mich bist, der mir zur Seite stehen kann. Zu erreichen bin ich unter folgender Telefonnummer. Sie gehört einem kleinen Hotel. Ich hoffe, daß Dich der Brief pünktlich erreicht und Du mich nicht im Stich läßt. Auf ein schnelles Wiedersehen.
    Deine Gilian Kyle
    Ich las den Brief nicht nur einmal, sondern gleich dreimal. Dann ließ ich ihn sinken, schaute ins Leere und stellte fest, daß meine Gedanken anfingen zu arbeiten. Die Erinnerung wurde hochgewühlt wie alter Schlamm vom Grund eines Sees.
    Unsere Begegnung war nur kurz, aber dafür intensiv gewesen. Ich konnte mich auch nicht daran erinnern, daß wir uns geduzt hatten, aber das war das geringste Problem. Auf der anderen Seite hatte sich Gilian Kyle mit mir beschäftigt. Sie wußte also, was ich von Beruf war, und hoffte nun, daß ich ihr aufgrund meines Berufes half.
    Glenda war neugierig. Sie betrat mein Büro auf leisen Sohlen. Ihr Gesicht war ein Fragezeichen.
    »Und?«
    Ich drehte mich mit dem Stuhl. »Gilian bittet mich um Hilfe.«
    »Was sollst du denn für sie tun?«
    »Keine Ahnung.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Komisch.«
    Ich hielt den Brief zwischen zwei Fingern und streckte ihn ihr entgegen.
    »Hier, ließ selbst, dann kannst du dir einen Reim darauf machen.«
    Zuerst zierte sie sich. Sie wollte nicht, aber ich ließ nicht locker, und Glenda war schließlich bereit, das Schreiben zu lesen.
    Ich wartete. Die Füße hatte ich auf die Schreibtischkante gelegt.
    Gedanklich beschäftigte ich mich mit Gilian Kyle. Ich versuchte, sie mir vorzustellen.
    War sie blond gewesen? Oder dunkel? Wie hatte ihr Gesicht auf mich gewirkt? Ihre gesamte Erscheinung und so weiter. Eine genaue Antwort war nicht möglich. Gilian war in meiner Erinnerung verschwunden, obwohl unsere Begegnung noch nicht lange zurücklag und nicht eben normal gewesen war.
    Glenda hatte den Brief gelesen, ließ das Blatt sinken und fragte:
    »Was willst du nun tun?«
    »Ich überlege noch.«
    »Anrufen?«
    »Kann sein.«
    Glenda runzelte die Stirn, und ihre Augenbrauen rückten dabei aufeinander zu. Damit bekam ihr Gesicht einen schon finsteren Ausdruck. »Denkst du nicht an eine Falle, John?«
    »Gute Frage.«
    »Und wie lautet die Antwort?«
    »Eher nein. Keine Falle. Gilian Kyle hatte nichts Dämonisches an sich und wohl auch nichts mit meinen besonderen Freunden zu tun. Unser Kennenlernen war zwar ungewöhnlich, andererseits auch wieder normal.«
    »Du hast aber nichts davon erzählt.«
    »Stimmt. Weder dir noch anderen.«
    »Warum?«
    »Weil ich es für richtig hielt«, erklärte ich abwinkend.
    »Wann war das denn?«
    »Lange liegt es noch nicht zurück. Zwei oder drei Wochen. Ich war allein, und es geschah auch hier in London.«
    »Genauer, John.« Glenda hatte sich auf die Schreibtischkante gesetzt.
    »Willst du es wirklich hören?«
    »Dann hätte ich nichts gesagt.«
    »Ist gut.« Ich nahm die Beine vom Schreibtisch. »Dann will ich dir die Geschichte mal erzählen.« Meine Gedanken wanderten zurück in die Vergangenheit…
    ***
    Ich war unterwegs, um etwas

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