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102 - Borro, der Zombie

102 - Borro, der Zombie

Titel: 102 - Borro, der Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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konsultieren und erpressen zu können, wenn sich ihm Schwierigkeiten in
den Weg stellten, und zweitens als Opfer – denn Garry Herman war ein Kannibale.
     
    ●
     
    Larry Brent bemühte sich, die Benommenheit so schnell
wie möglich abzuschütteln. Er wußte nicht, ob Minuten oder Stunden vergangen
waren, als er die Augen aufschlug. Ein übler Geschmack war in seinem Mund, und
er stellte fest, daß er sich nicht rühren konnte. Die Füße hatte man ihm
zusammengebunden und die Hände auf dem Rücken gefesselt.
    Wo befand er sich?
    Soweit es seine Bewegungsunfähigkeit zuließ, sah sich
Larry um.
    Er befand sich in einer Eingeborenenbehausung und war
nicht allein. Als er den Kopf wandte sah er, daß neben ihm ein zweites
verschnürtes Bündel am Boden lag.
    Der Captain!
    Die Hütte war geräumig, sie bot noch drei weiteren
Menschen Platz.
    Kumu, dem Medizinmann, und seinen beiden
Helfershelfern.
    Was bereiteten sie vor?
    X-RAY-3 konnte von der Stelle aus, an der er lag,
recht gut die Dinge überblicken, die sich im Schein der Fackeln abspielten.
    Kumu hantierte mit einer Holzschale, in die er
getrocknete Kräuter und Pflanzen warf und zerstampfte.
    Larrys Schädel dröhnte, doch er achtete weder auf
Unwohlsein noch Schmerzen. Die Nachwirkung des Giftes machte sich noch bemerkbar.
Sein Körper baute es nicht so schnell ab.
    Der Captain litt noch ärger darunter als der
PSA-Agent, aber auch er kam langsam zu sich, stöhnte leise, warf den Kopf hin
und her und brabbelte unverständliche Laute.
    Kumu drehte sich herum.
    Mit der Schale in der Hand und dem langen Federfetisch
unter dem Arm kam er auf sie zu und warf einen schnellen Blick auf sie.
    Larry sah, daß in einem hölzernen Käfig in der Ecke
ein Papagei hockte und unmittelbar neben dem Käfig ein geflochtener Korb stand,
in dem es leise raschelte.
    »Gleich«, sagte Kumu und fletschte sein Gebiß, »gleich
es sein soweit. Ihr werdet sein wie Zombies.« Er wandte sich ab und rief seinen
beiden Helfern etwas zu.
    Larry lauschte nach draußen. Leise spielte der Wind im
Blattwerk der Bäume. X-RAY-3 konnte sich nicht vorstellen, daß sie sich noch im
Dorf Mrundoko aufhielten, und konnte keine Geräusche ausmachen.
    Der Medizinmann rührte mit einem Stab in der breiigen
Brühe herum und nahm dann den Papagei,
einen prachtvoll gefärbten gelb-blauen Ararauna, heraus. Er tunkte den Schnabel
des Vogels in die Schale. Der Papagei flatterte einmal kurz und heftig mit den
Flügeln, dann sanken sie herab. Sein Kopf fiel schlaff nach vorn – der Vogel
war tot.
    Der Medizinmann warf ihn achtlos auf die Erde.
    X-RAY-3 heftete seinen Blick auf das Tier. Es gab
keinen Zweifel, es war nicht nur betäubt. Steif streckte es die dunklen Beine
von sich.
    Kumu und seine beiden Helfer achteten in diesem Moment
weniger auf die beiden Gefangenen.
    Das machte sich Larry zunutze.
    Als er merkte, daß seine Muskeln nicht mehr durch das
Gift gelähmt waren, zog er die Beine an, so weit es ihm die Fesseln erlaubten.
Man hatte sich mit der Fessel keine besondere Mühe gegeben.
    Während der Medizinmann eine Schlange aus dem Korb
holte, zog der PSA-Agent seine Beine so weit nach oben, daß die Absätze seiner
Schuhe in die Nähe seiner Hände kamen. Lautlos klappte die darin befestigte
rasiermesserscharfe Klinge nach außen.
    Larry Brent ließ den Medizinmann und die beiden
anderen Männer nicht aus den Augen.
    Kumu Lombgo tat etwas Eigenartiges. Er bestrich die
Schlange mit seinem Federfetisch und ließ sie dann ebenfalls achtlos auf den
Boden fallen.
    Mit glühenden Augen beobachtete er die Bewegung des
Tieres.
    Es glitt über den Boden der Hütte.
    Der Captain und Larry hielten den Atem an.
    Doch dann erkannten sie, daß das Interesse des Reptils
dem toten Papagei galt. Die Augen der Schlange funkelten. Ihr kleiner, kantiger
Kopf ruckte herum, die gespaltene Zunge stieß hervor. Die Schlange war über dem
Vogel und glitt über dessen Bauch hinweg. Sie schien die Körperwärme noch zu
spüren, doch sie biß nicht zu. Plötzlich riß sie den Kopf hoch, ihr Körper
spannte sich und sie kam zuckend zu liegen. Ihre Bewegungen erlahmten, als ob
jemand ihren Kopf zerschmettert hätte.
    Die Schlange veränderte sich.
    Ihre Haut wurde runzlig. In Bruchteilen von Sekunden
schienen ihr alle Körpersäfte entzogen zu werden, und sie schmolz regelrecht
zusammen.
    Der Papagei aber warf den Kopf herum, sein geöffneter
Schnabel schloß sich und mit einem schrillen Schimpfen rollte er unter der
Schlange

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