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102 - Die Gottesanbeterin

102 - Die Gottesanbeterin

Titel: 102 - Die Gottesanbeterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zwei Meter groß, schwarzhaarig, blauäugig und auf männliche Weise schön. Er trug einfache Wollkleidung, wie sie die isländischen Bauern anhatten, und hielt eine Axt in der Hand.
    „Was willst du?" fragte er.
    Er sprach englisch, wie der späte Besucher.
    Es war schon nach neun Uhr abends. Im Mond- und Sternenlicht leuchteten die schneebedeckten Gipfel des Skjaldbreidur und des Hlodufell, zwischen denen das Gehöft lag. Es hatte einmal Magnus Gunnarsson gehört, der bei dem Versuch, das Vermächtnis des Hermes Trismegistos für sich allein zu beanspruchen, ums Lehen gekommen war. Jetzt bewirtschaftete es Unga im Auftrag des neuen Dreimalgrößten. Dorian Hunter.
    Der Riese mit dem Bärenfell sah eine Bewegung hinter Unga auf dem Boden. Da stand ein weißhaariger Mann, nur dreißig Zentimeter groß, der eine kleine Pistole und ein paar Dämonenbanner in der Hand hielt. Er trug einen Anzug, der tadellos geschnitten war, und wirkte wie maßstabsgerecht verkleinert.
    Das war Donald Chapman, der Zwergenmann, ein weiterer Kampfgefährte des Dämonenkillers. „Komm heraus, du Wichtelzüchter!" dröhnte der Riese mit dem Bärenfell. „Ich bin ein Diener des Magnus Gunnarsson und war eine Zeit in seinem Auftrag abwesend. Jetzt bin ich zurück. Mein Herr ist zwar verschollen, aber ich kann nicht dulden, daß du dich auf seinem Hof breitgemacht hast. Von dir habe ich überhaupt allerhand gehört. Du bildest dir ein, groß und stark zu sein. Ich werde dir zeigen, wie groß und stark du bist."
    Unga war argwöhnisch. „Wer hat dir etwas über mich erzählt?"
    „Spielt das eine Rolle? Kommst du jetzt, oder muß ich dich holen? Wir wollen ringen. Wer gewinnt, der kann auf dem Hof bleiben. Nun mach dir nicht in die Hose, Kleiner! Ich bin allein."
    Der Cro Magnon schaute sich mißtrauisch um.
    „Gib acht, Unga, vielleicht ist es eine Falle der Dämonen!" rief Don Chapman.
    „Wir sind mit Dämonenbannern gesichert", erklärte Unga. „Außerdem ist der Tempel des Hermes Trismegistos in der Nähe. Hierher wagt sich kein Dämon."
    Er trat aus der Haustür.
    „Du willst mit mir ringen, du langer Lulatsch? Leg deine Keule und den Zahnstocher weg, dann werde ich es dir zeigen. Dir bringe ich Manieren bei. Nächstens wirst du nicht mehr bei Nacht und Dunkelheit daherkommen, Türen einzuschlagen versuchen und die Leute erschrecken."
    Der Riese warf Keule und Schwert weg.
    Ungas Axt flog trotz Don Chapmans Warnruf an die Hauswand.
    Der Cro Magnon und der grobschlächtige Riese umkreisten sich. Gegen den Riesen wirkte der zwei Meter große Cro Magnon schmächtig und klein.
    Unga stürzte vor. Der Riese warf die Arme um ihn und drückte zu.
    Der Cro Magnon keuchte. Er versuchte, den Griff zu sprengen, aber es gelang ihm nicht. Der Druck auf die Rippen trieb ihm die Luft, aus den Lungen.
    „Er zerquetscht ihm den Brustkorb!" rief Dula vom Fenster her. „Du mußt etwas tun, Don."
    Aber da stieß der Riese Unga von sich und lachte dröhnend. Dula hielt sich die Ohren zu, und die Fensterscheiben klirrten.
    Der Cro Magnon saß auf dem Boden und wußte weder aus noch ein.
    „Erkennst du mich nicht, Unga?" rief der Riese.
    „Du bist doch nicht - Dorian Hunter?"
    „Doch, eben der, in einer neuen Verkleidung. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr erschreckt, Don und Dula. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, Unga einmal mit einem noch Größeren und Stärkeren zu konfrontieren."
    Unga erhob sich und klopfte den Staub von den Kleidern. ,.Du hast einen Sinn für Humor, Dorian! Ich muß schon sagen. Bist du nur hergekommen, um mich durch die Gegend zu schleudern?"
    „Nein, Unga, mein Kommen hat andere - ernstere Gründe. Dieses Aussehen habe ich hauptsächlich gewählt, weil ich eine schwere körperliche Arbeit zu vollbringen hatte. Außerdem immer nur todernst zu sein und ständig Würde zu zeigen, brächte ich nicht fertig."
    Donald Chapman kam näher und schaute an dem grobschlächtigen Hünen hinauf, der sein Freund Dorian Hunter war. Nur Dula konnte ihre Scheu vor dem Riesen noch nicht überwinden.
    „Wir müssen uns nach Japan begeben, Unga", sagte Dorian. „In den Hakone-Nationalpark. Ich habe ein magisches Samuraischwert für dich geschmiedet, denn es ist möglich, daß du dich mit Tomotada, dem Schwarzen Samurai, im Kampf messen mußt. Du kannst mit einem Schwert umgehen?" „Ich denke doch. In der langen Zeit als Wächter der Mumie des Hermes Trismegistos auf der Teufelsinsel habe ich mit allen möglichen Waffen

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