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102 - Die Gottesanbeterin

102 - Die Gottesanbeterin

Titel: 102 - Die Gottesanbeterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Drachenmann ritten in entgegengesetzten Richtungen davon.
    Tomotada stieg von seinem Schlachtroß Dujikage, zog das Schwert und erwartete den Sumotori. Es war Ashikaga Daigo, der neue Yokozuna, der größte und stärkste Sumotori, den Tomotada je gesehen hatte.
    Hoch über den beiden Gegnern schwebte der Kopf der Rokuro-Kubi.
    Bascho Yosuke und andere Einwohner von Matsue beobachteten das Geschehen hinter den Fenstern ihrer Häuser. Sie fragten sich, was das alles zu bedeuten hatte, wer dieser prächtig gekleidete Fremde war, der ein Heer herbeigeführt hatte, und weshalb es nicht endlich zum Kampf kam. Die merkwürdige Frisur des Tai Pan sah man an diesem Tag nicht, da er einen Helm trug.
    Ashikaga baute sich vor Tomotada auf. Der Samurai mit der Maske warf das zweite Schwert und den Dolch in seiner Schärpe zur Seite. Er hielt die Klinge des Tomokirimaru so, daß sie eine Linie mit der Nase seines auf die Eisenmaske gemalten Gesichts bildete.
    Ashikaga Daigos Augen waren starr und blutunterlaufen. Der fast nackte Zweihundertzwanzig-KiloKoloß stampfte mit den Beinen wuchtig auf, wie es die Sumokämpfer vor dem Kampf taten, und klatschte dazu laut in die Hände.
    „Komm her, du fettes Schwein", sagte Tomotada. „damit ich dich schlachten kann!"
    Auch er rechnete mit einer magischen List, machte sich aber keine Sorgen. Vor der scharfen Klinge des Tomokirimaru würde sie zunichte werden.
    Ashikaga stieß einen gellenden Schrei aus und raste auf den Samurai los.
    Tomotada wollte den mächtigen Körper mit dem Kami-tate-wari, dem Spalthieb, von oben teilen. Das Tomokirimaru zischte durch die Luft. Aber der Schlag wurde abgelenkt. Die Klinge verfehlte den Sumotori. Eine magische Kraft schützte ihn. Der Samurai mit der Eisenmaske konnte gerade noch ausweichen.
    Tomotada stieß einen Kampfschrei aus und wandte alle Schwerttechniken an, die er kannte, aber seine Klinge, das gefürchtete Tomokirimaru, konnte Ashikaga nicht verwunden. Immer wieder stieß der Samurai ins Leere.
    Die Zuschauer, die Kämpfer der in Schlachtordnung aufgestellten Heere, schrien wild durcheinander, feuerten an, schimpften und fluchten.
    Der Sumotori bekam Tomotada nun zu fassen, hob ihn hoch und schleuderte ihn auf den Boden.
    Aber der Samurai war hart im Nehmen. Geschmeidig kam er wieder auf die Beine.
    Tomotada war nicht nur ein furchtbarer Kämpfer, sondern er war auch schlau. Er sah, daß einer seiner Schwerthiebe die Sumotorifrisur, das aufgesteckte Haar mit dem Zopf, beschädigt hatte. Die Haare waren also nicht durch den magischen Zauber geschützt. Wieder kam Ashikaga näher, um Tomotada zu packen, aber der gepanzerte Samurai wich geschmeidig aus. Sein Schwert zischte durch die Luft, und der Zopf des Sumotori fiel mitsamt dem aufgesteckten Haar.
    Ashikaga schrie wild auf.
    Der Samurai stieß mit dem Schwert zu, und der gewaltige Sumotori konnte gerade noch ausweichen. Aber die Schwertklinge streifte ihn und hinterließ eine blutige Wunde an seiner Seite. Tomotada schrie triumphierend auf. Mit seinem Haarschopf hatte Ashikaga auch seine Unverwundbarkeit verloren. Es mußte eine starke Magie gewesen sein, die ihn geschützt hatte.
    Der Schwarze Samurai griff an. Es sah aus, als wäre es nun um Ashikaga geschehen. Tomotada würde ihn todsicher erschlagen. Da stieß der Kopf der Rokuro-Kubi auf den Samurai herunter. Er attackierte ihn mit gefletschten Zähnen.
    Eine Rokuro-Kubi konnte auch durch ein Panzerhemd beißen. Tomotada mußte den Kopf abwehren, sonst durchbiß er ihm die Kehle oder das Genick und beendete damit sein dämonisches Dasein. Das Tomokirimaru wirbelte durch die Luft, aber die Rokuro-Kubi war auf der Hut.
    Ashikaga nutzte seine Chance. Als der Schwarze Samurai durch den Rokuro-Kubi-Kopf abgelenkt wurde, sprang er ihn mit einem Satz an. Er schlug Tomotadas Schwerthand zur Seite, packte ihn und zwang ihn auf den Boden nieder.
    Tomotada wehrte sich, ohne sein Schwert loszulassen. Der Samurai war stark und geschmeidig, aber gegen die Kräfte des zweihundertzwanzig Kilo schweren Sumotori kam er nicht an. Wenigstens gelang es ihm, so etwas wie ein Unentschieden zu erreichen.
    Ashikaga hatte den Samurai mit einem Griff auf den Boden gepreßt. Der Sumotori vermochte aber nicht, Tomotada zu töten, indem er ihm das Genick brach oder ihm Schädel oder Brustkorb zerstampfte. Tomotada wiederum konnte sein Schwert nicht einsetzen.
    Die Rokuro-Kubi stieß auf Tomotada nieder und wollte ihm den Hals durchbeißen. Da erschien ein Adler

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