Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1021 - Der unsichtbare Gegner

Titel: 1021 - Der unsichtbare Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und eindringlich auf sich ein. Er befahl sich, zumindest vorübergehend gerade zu gehen und sich diszipliniert zu verhalten.
    Als er meinte, genügend sicher auf den Beinen zu stehen, hob er den Container an und trug ihn in die Ausstellungshalle. Er fiel kaum auf, da sich fast alle Besucher um die Kritiker scharten, die sich mit einem der Werke von Addison Uptigrove beschäftigten.
    Aglent vernahm einige Bemerkungen, die alles andere als schmeichelhaft für seinen jungen Freund waren. Er war versucht, direkt darauf zu antworten, zog es dann jedoch vor, sich mit dem Container an den Besuchern vorbeizuschleichen. Er stellte den Behälter auf den Boden und beförderte die Haluterplastik hinein. Diese Arbeit war allerdings so schwierig für ihn, daß er Minuten dazu benötigte und anschließend einen solchen Durst verspürte, daß er die letzte Flasche, die er noch besaß, restlos leerte. Dann zog er sich zurück. Er schwankte so stark, daß ihn einer der Besucher mitfühlend stützte und ins Freie führte.
     
    *
     
    Addison Uptigrove und Merlin Sanders ertrugen es nicht, sich die Werke anderer Kunstschaffender anzusehen, während sie wußten, daß eine wichtige Entscheidung über die eigene Arbeit fiel.
    Das Mädchen spürte, daß er genauso empfand wie sie.
    „Komm", sagte sie daher. „Wir gehen zurück. Und wenn sie uns in die Pfanne hauen, wollen wir uns das wenigstens anhören."
    Er war froh, daß sie die Initiative ergriff, und er ließ sich willig in die Halle führen, in der seine Bilder und Plastiken ausgestellt waren.
    „Sieh dir Garret an", sagte sie, als sie sich seinem Stand näherten. „Er ist völlig betrunken."
    Er verfolgte gerade noch, wie der Alte durch eine Tür hinausschwankte. Dann fiel sein Blick auf die Haluterstatue, die von der hochkant aufgestellten Metallkiste umrahmt wurde.
    Ihm stockte der Atem, denn in diesem Moment wandten sich die von ihm so gefürchteten Kritiker eben dieser Plastik zu.
    „Dieser Schuft!" preßte Merlin hervor. „Das soll er mir büßen. Selbst in einem solchen Zustand darf er so etwas nicht machen."
    Sie war kreidebleich geworden.
    Addison Uptigrove hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben.
    Ihm wollte nicht in den Kopf, daß sein Freund Aglent ein derartiges Attentat auf sein Werk unternommen hatte.
    „Er hat alles verdorben", stammelte er.
    Dann vernahm er erregtes Gemurmel. Er erfaßte Sätze, in denen von „genialer Komposition" und „ausdrucksvoller Versinnbildlichung" die Rede war.
    Irgend jemand erklärte mit erhobener Stimme, nie sei die kraftvolle Dynamik eines Haluters so dramatisch dargestellt worden wie in diesem Kunstwerk.
    Addison Uptigrove glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu dürfen.
    „Mir wird schlecht", flüsterte er. „Ich muß raus."
    Doch da wühlte sich der korpulente Robert Archibald durch die Menge, riß Uptigrove an sich und verkündete strahlend: „Hier ist der Künstler. Liebe Freunde, ich muß euch Addison Uptigrove vorstellen."
    Addison blickte sich hilfesuchend nach Merlin um. Er sah gerade noch, wie sie prustend und mit hochrotem Kopf durch die Tür ins Freie flüchtete.
    Im gleichen Moment fühlte er, wie sich in ihm etwas veränderte. Eben noch war ihm übel gewesen, jetzt stieg Gelächter in ihm auf, und er konnte sich kaum noch beherrschen. Er sah den total betrunkenen Garret Aglent vor sich, wie er den zerbeulten Container in die Halle schleppte, und er glaubte, unter der Macht des in ihm aufsteigenden Lachens platzen zu müssen.
    Die gefürchteten Kunstexperten und Kritiker standen halbkreisförmig vor ihm und klatschten dezent in die Hände.
     
    *
     
    Icho Tolot kämpfte einen ebenso verzweifelten wie aussichtslosen Kampf.
    Während seines Sturmlaufs auf das Ausstellungsgelände klärten sich seine Sinne immer wieder für einige Sekunden. Danach schien jemand einen Schalter zu betätigen und ihn damit wieder zu einer willenlosen Maschine zu machen.
    Je näher er dem Ausstellungsgelände kam, desto stärker schien der Einfluß der fremden Macht zu werden. Icho Tolot glaubte, Zusammenhänge erkennen zu können. Besondere Aufmerksamkeit fanden die künstlerischen Werke, die unter paranormalen Bedingungen entstanden waren.
    Befand sich irgendwo in der Nähe des Ausstellungsgeländes ein bisher unbekannter Mutant, der ihn beeinflußte und ihm seinen Willen aufzwang?
    Immer wieder versuchte er, seinen Sturmlauf abzubrechen oder zumindest seine Richtung zu ändern. Es gelang ihm nicht.
    Er sah, daß

Weitere Kostenlose Bücher