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1025 - Ich töte jeden Sinclair!

1025 - Ich töte jeden Sinclair!

Titel: 1025 - Ich töte jeden Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sondern ging ein paar Schritte von den Kreuzen weg. Am Nachbargrab stand ich wieder still und wartete darauf, daß sich das Lachen wiederholte.
    Diesmal war ich darauf gefaßt und würde auch herausfinden, woher es an meine Ohren drang.
    Nichts passierte.
    Es war schon eine Folge der vergehenden Zeit, daß auch die Spannung in mir nachließ. Natürlich glaubte ich an keinen Irrtum, dazu war das Gelächter einfach zu laut gewesen.
    Nach wie vor war keine Bewegung zu entdecken, weder in meiner Nähe noch weiter entfernt und auch nicht hinter oder neben irgendwelchen Grabsteinen.
    Etwas Kaltes kroch an meinen Armen hoch. Sie waren steif geworden. Ich konnte sie kaum bewegen. Dafür drehte ich den Kopf und senkte ihn auch. Nach meiner Schätzung konnten zwei Minuten nach dem Gelächter vergangen sein. Ich hatte dem Unbekannten einen Anblick geboten, er sollte zufrieden sein. Er hatte meinen Schrecken und meine Überraschung miterleben können. Jetzt war ich an der Reihe. Ich wollte den Spieß umdrehen und ihn aus der Reserve locken.
    Nicht mehr auf dem Gelände bleiben, sondern den Friedhof verlassen. Weggehen, so tun, als wäre nichts gewesen.
    Sehr leicht gedacht, nicht so leicht getan. Es kribbelte schon auf dem Körper, als ich dem Doppelgrab meiner Eltern den Rücken zudrehte und mich auf den Weg zum Tor machte.
    Ich ging nicht normal. Jeder Schritt fiel mir schwer, weil meine Füße mit irgendwelchen Gewichten gefüllt zu sein schienen. Ich schleifte auch über den Boden, trat gegen kleine Steine und knickte Grashalme um. Auch das Unkraut wurde plattgetreten.
    Bei jedem Schritt baute sich die Unsicherheit in mir noch stärker auf. Ich wünschte mir, daß sich der Lacher zeigte. Daß er plötzlich aus dem Gebüsch hervorstürmte, bewaffnet mit irgendwelchen Mordinstrumenten, um über mich herzufallen.
    Im Gegensatz zu meinen Namensvettern würde ich mich wehren, aber das wußte der andere wohl auch, denn er hielt sich sicherheitshalber zurück und ließ mich gehen.
    Neben einem Wachholderstrauch blieb ich noch einmal stehen. Es war nicht mehr weit zum Ausgang. Ich war überzeugt, daß der andere den Friedhof noch nicht verlassen hatte.
    Und ich hatte recht.
    Er war noch da.
    Er sprach mich sogar an. Zum erstenmal hörte ich seine Stimme.
    »Hallo, Sinclair!« rief er. »Ich freue mich, daß du den Weg hierher gefunden hast, ja, ich freue mich wirklich. Soll ich dir etwas sagen, du verfluchter Hundesohn?« Er wartete meine Antwort nicht erst ab, sondern sprach schnell weiter. »Du bist so gut wie tot, Sinclair, denn ich habe es versprochen. Ich töte alle Sinclairs…«
    ***
    Suko war noch nicht sofort gefahren. Er hatte zwar den Wagen gestartet, aber schon nach wenigen Metern wieder angehalten, und dies im Schatten der Friedhofsmauer. So konnte er vom Friedhof aus nicht gesehen werden.
    Er stieg aus. Schaute auf die Uhr. Dann ließ er eine Minute verstreichen. Schließlich war er davon überzeugt, daß genug Zeit vergangen war. Beobachtet wurde er nicht. Mit wenigen Schritten hatte er die Mauer erreicht, die relativ hoch war. Er zumindest konnte nicht über sie hinwegschauen und mußte sich recken und zugleich an der Mauer in die Höhe klettern so gut wie möglich.
    Sie war auf der Krone bewachsen und durch einen dünnen Belag aus Pflanzen und Moos feucht geworden.
    Suko gelang der erste Blick auf den Friedhof. Er hatte nur einen Teil des Kopfes und seine Augen über den Mauerrand hinweggeschoben. Auf keinen Fall wollte er von John entdeckt werden.
    Dafür sah er ihn.
    Auch Suko schluckte, als er sah, wie sein Freund über den Friedhof ging. Das war nicht Johns normaler Gang. In seinen Schritten und den Bewegungen malten sich die Gefühle ab, die ihn durchtosten. Es waren die Bewegungen eines trauernden Menschen, und Suko wußte, wie nahe seinem Freund der Tod seiner Eltern ging. Er kam sich beinahe wie ein Schuft vor, daß er ihn beobachtete.
    Einige Sekunden hielt er sich noch in dieser unbequemen Lage, um auch die Umgebung zu beobachten, weil er damit rechnete, daß John beobachtet wurde, aber da tat sich nichts. Er zumindest entdeckte keine fremde Person.
    Dabei hätte er einiges gegeben, den Killer zu Gesicht zu bekommen, doch so leichtsinnig war er nicht. Er lauerte auf seine Chance und schlug erst dann zu.
    Suko zog sich dann zurück. Er wollte auch seinen besten Freund nicht stören, denn im Leben eines Menschen gibt es immer wieder Dinge, die er allein durchleiden muß. Da konnte er keinen anderen

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