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1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

Titel: 1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammengebrochen wären, nicht so Johnny. Er wurde nicht bewußtlos, er war nur steif, aber seine Sinne arbeiteten doppelt so intensiv, und er nahm diesen Anblick auch zweimal so stark auf.
    Die blanke Fratze. Die Augenhöhlen. Das breite Maul. Das Monster allgemein. Der kalte, aschige Geruch, auch die Düsternis, die in den Augenhöhlen lauerte. Sie berichtete von einer anderen, von einer sehr unheimlichen Welt, die längst versunken war. Die schreckliche Seite des atlantischen Kontinents.
    Der Schwarze Tod!
    Eine Sage, eine Legende. Eine Gestalt, die durch die Geschichte getobt war. Einer, der die absolute Macht hatte haben wollen und zugleich ein grauenvolles Geschöpf war. Der eigentlich hätte tot sein müssen, es aber nicht war und Johnny jetzt fest im Griff seiner gekrümmten Skelettklauen hielt.
    Der Junge hatte keine Chance. Er versuchte zwar, sich gegen den Griff anzustemmen, aber der Schwarze Tod zerrte ihn mit einer spielerisch anmutenden Leichtigkeit zurück. Begleitet vom Lachen des Simon Rogers, der als Zuschauer innerhalb der Sonne stand und sich freute, einen weiteren Gast zu bekommen.
    »Atlantis wartet!« sagte er. »Du kommst her. Wir freuen uns sehr darüber…«
    Johnny kämpfte. Er hatte den ersten Schock überwunden. Er stemmte seine Hacken gegen den Boden. Er wollte sich nicht ohne Widerstand ins Verderben zerren lassen, aus dem es möglicherweise kein Zurück mehr gab. Leider konnte er nur seine Füße bewegen, die Arme waren ihm durch die Griffe eingeklemmt worden.
    Dann spürte er die Kraft der Sonne in seinem Rücken. Sie war anders als er sie kannte. Keine Hitze, keine Strahlen, denn sie wirkte mehr wie ein Magnet, dessen Anziehungskraft unwahrscheinlich stark war. Johnny konnte sich dagegen nicht wehren. Man holte ihn heran, und der Schwarze Tod drückte die Spitzen seiner Skeletthände noch tiefer in das Fleisch der Schultern.
    »Gleich bist du bei mir, Johnny. Atlantis nimmt dich auf. Es wartet sehr auf dich…«
    In diesem Augenblick flog die Tür auf. Ein wuchtiger Stoß hatte sie nach innen getrieben.
    Johnny, der noch immer nach vorn starrte, sah plötzlich die Gestalt auf der Schwelle stehen.
    Es war Kathy.
    Mit einem Blick erfaßte sie die Lage. Sie hatte noch nie etwas so schreckliches in ihrem Leben gesehen. Ihr Gesicht schien zu zerfließen.
    Sie schrie, schrie und schrie…
    ***
    Johnny war weg, und er kam nicht wieder!
    Kathy Tarling, die im Vorgarten auf ihn wartete, kam damit nicht mehr zurecht. Sie fürchtete sich vor der Dunkelheit und auch vor der Umgebung und dem Haus selbst. Hinzu kam die Sorge um ihre Eltern, die sich einfach nicht blicken ließen, und auch die Angst um ihren kleinen Bruder, der durchdrehen würde, wenn er erwachte und feststellte, daß niemand bei ihm war. So etwas wie in dieser Nacht hatte Kathy noch nie in ihrem sechzehnjährigen Leben durchlitten. Zum erstenmal merkte sie, daß es neben den körperlichen auch seelische Schmerzen gab, die sie peinigten.
    Jede vergehende Sekunde zog sich in die Länge.
    Sie wußte nicht, was sie noch unternehmen konnte, um Johnny zu helfen. Er hatte ihr verboten, in das Haus hineinzugehen, und daran wollte sie sich auch halten. Je mehr Zeit verfloß, um so stärker reduzierte sich dieser Vorsatz. Andere Dinge waren jetzt wichtiger für sie. Die Besorgnis stieg. Johnny war in dieses Haus hineingegangen.
    Er wollte die Eltern suchen, er würde vielleicht auch wieder hervorkommen, aber sollte sie wirklich so lange warten?
    Tränen drückten gegen ihre Augen. Sie hatte auch einige Male geweint, sich dann zusammengerissen, denn sie wußte, daß es keinen Sinn hatte, wenn sie die Nerven verlor und sich gehen ließ. So bekam sie weder Johnny noch ihre Eltern frei.
    Der Volvo parkte in einer gewissen Entfernung von der Hauswand. An den Bau selbst hatte sich Kathy nicht näher herangetraut.
    Er war für sie ein Feind. Zwischen ihm und ihr existierte eine unsichtbare Grenze, die erst überschritten werden mußte, was Kathy natürlich Überwindung kostete.
    Es war möglicherweise auch besser, wenn sie in der direkten Nähe stand. Weiter entfernt konnte sie kaum etwas hören, sollte innerhalb des Hauses etwas passieren.
    Kathy schlich durch den Vorgarten. Sie ging geduckt. Sie schaute sich nicht um, nur die Haustür war wichtig für sie. Die Fenster blieben dunkel, auch Johnny hatte kein Licht gemacht.
    Irrtum.
    Sie sah einen Schein. Er stammte von einer Taschenlampe, und sie erinnerte sich daran, daß Johnny eine solche bei

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