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1029 - Die Unbezwingbaren

Titel: 1029 - Die Unbezwingbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
     
    *
     
    Plaquet spürte, wie die künstliche Gravitation plötzlich erlosch. Von einem Schritt zum nächsten verlor er plötzlich den Boden unter den Füßen und trieb haltlos davon. Mit einiger Mühe gelang es ihm, die rotierende Bewegung des Körpers wieder unter Kontrolle zu bringen und zur Oberfläche der Plattform zurückzukehren. Er war ärgerlich. Er hätte damit rechnen müssen, daß in der Nähe der großen Schleuse das künstliche Schwerefeld zu existieren aufhörte. Die Schleuse war ein Ort, an dem Raumschiffe landeten und starteten. Das Manövrieren der Fahrzeuge wäre durch die zusätzliche Gravitation unnötig erschwert worden.
    Er glitt auf Vjuga und Preleddi zu. „Von hier an wird's schwierig", sagte er. „Schließt die Helme. Wir müssen damit rechnen, daß uns die Luft ausgeht."
    Die natürliche Schwerkraft der Raumfestung - mit einem Vektor, der schräg nach hinten zeigte - reichte gerade aus, um den Gleichgewichtssinn funktionieren zu lassen. Die Fortbewegung geschah, indem sie sich von den Aufbauten, die überall auf der Oberfläche der Plattform zu finden waren, abstießen und am nächsten in Marschrichtung gelegenen Hindernis wieder abfingen.
    Der Rand der Plattform zeichnete sich düster gegen den hellen Sternhintergrund ab.
    Aus der Tiefe drang, gestreut von den immer dünner werdenden Resten der Atmosphäre, milchiges Licht. Die Schleusenmündung war deutlich markiert, vermutete Plaquet. Er stellte sich erneut die Frage, ob er diesen Vorstoß verantworten könne. Die HIAKLA lag kilometerweit entfernt. Wenn sie von den Fremden entdeckt wurden, hatten sie so gut wie keine Chance zu entkommen. Er dachte an Maso. Was erwartete er von ihm? Die Frage ließ sich leicht beantworten. Maso erwartete, daß er alles in Erfahrung brachte, was in Erfahrung zu bringen war. Und wenn er dabei einen Fehlschlag erlitt - nun, dann würde Maso einen weiteren Vorstoß unternehmen und ein zweites Beiboot auf der Oberfläche einer der Raumfestungen absetzen.
    Er glitt auf den Rand der Plattform zu, verschaffte sich einen Halt und spähte in die Tiefe. Der Blick aus dieser Perspektive war verwirrend. Er erblickte eine Kette greller Sonnenlampen, die den Umriß der Schleusenöffnung markierten. Das geblendete Auge hatte keine Möglichkeit, die Höhe der Öffnung abzuschätzen. Die Breite betrug sicherlich mehr als zwei Kilometer. Jenseits der Kante kam zunächst eine senkrechte, glatte Metallfläche, die nach Plaquets Ansicht wenigstens vierhundert Meter weit in die Tiefe führte. Darunter lag die große Schleuse. Er konnte nicht erkennen, ob die Metallwand Fenster oder sonstige Öffnungen besaß, aber gewiß befanden sich unmittelbar hinter der Wand die Installationen, die die Manöver ein- und ausfliegender Raumschiffe sicherten.
    Es würde schwierig sein, da unbemerkt vorbeizukommen.
    Er besprach seinen Plan mit Vjuga und Preleddi. Die Helmfunkgeräte waren dabei auf geringste Intensität getrimmt. Der Prodheimer-Fenke wollte zu jammern anfangen, wie es seine Art war. Aber Plaquet schnitt ihm das Wort ab. „Keinen Laut mehr!" zischte er. „Die Lage ist schwierig genug, auch ohne daß du mit deiner Lamentiererei die Fremden aufmerksam machst."
    Er stemmte sich vorsichtig in die Höhe. Der Impuls, den er dabei seinem Körper mitteilte, trug ihn mit geringer Geschwindigkeit über den Rand der Plattform hinaus. Er ließ ein paar Sekunden verstreichen, bis er sicher war, daß kein unerwartetes Hindernis sich mehr in seinem Weg befand. Dann schaltete er den Gravitationsprojektor ein. Wie ein Stein sackte er in die Tiefe.
    Die Kette der Sonnenlampen kam ihm mit beängstigender Geschwindigkeit entgegen. Er schaltete auf Umkehrvektor und kam nur wenige Meter unterhalb der Lampen zur Ruhe.
    Er schwebte zehn Meter vor dem oberen Rand der riesigen Schleusenöffnung, deren Höhe, wie er jetzt erkannte, mehr als einen Kilometer betrug. Jetzt war nicht die Zeit, Beobachtungen anzustellen, aber wie hätte ihm das riesige Kastenschiff entgehen können, das in der Schleusenkammer stand und die mächtige Höhlung fast zur Hälfte ausfüllte!
    Er trimmte auf Vorwärtsantrieb und glitt unter der Kante der Öffnung hindurch in die Kammer hinein. Die Wände der Kammer, das sah er sofort, waren uneben. Es gab vielerlei Rampen, Leisten und Rundgänge, auf denen er mühelos Halt finden konnte. Er suchte sich einen Platz, der ihm sicher erschien, und schaltete den Gravprojektor ab.
    In der großen Schleuse herrschte hektische

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