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103 - Panoptikum der Geister

103 - Panoptikum der Geister

Titel: 103 - Panoptikum der Geister
Autoren: Larry Brent
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Larry schwer, sich auf das Ganze
einen Reim zu machen. Er suchte weiter und war darauf gefasst, neue Hinweise
auf Mornas Tod zu finden. Hautfetzen ... Haare ... Blutspuren vielleicht...
    Aber nichts
davon entdeckte er. Sein Blick fiel in die tiefliegenden Kellerräume des
Hauses. Die Decken waren abgetragen, die kahlen Gänge und Räume lagen wie bei
einem aufgeschnittenen, überdimensionalen Modell vor seinen Augen. Er blickte
nach oben wie in ein Puppenhaus, bei dem Dach und Zwischenböden fehlten.
Allerlei Gerümpel lag in den Kellerräumen, abgeschlagene Möbel standen herum,
geschlossene Kisten und Stapel von Zeitungen. Zwei Räume enthielten sauber
aufgeschichtetes Kaminholz und Briketts für die Öfen. Edward Higgins wich nicht
von Larrys Seite und beteiligte sich an der Suche. X-RAY-3 wollte die Zentrale
in New York von seinen unheimlichen Entdeckungen in Kenntnis setzen, als er
selbst angerufen wurde. Das leise akustische Signal und das Vibrieren des
Ringes erfolgten in diesem Augenblick. „X-RAY-1 an X-RAY-3. Können Sie mich
hören?“ Die sympathische väterliche Stimme war unverwechselbar. Sie gehörte dem
geheimnisvollen PSA-Leiter, dessen wahre Identität niemand kannte. Larry führte
den Ring an die Lippen und meldete sich. „Ich glaube, Sir, ich weiß, was Sie
mir mitteilen wollen ...“ X-RAY-3 berichtete, was er gefunden hatte.
    „Vor wenigen
Sekunden, X-RAY-3“, erfuhr Larry, „wurde das Todessignal ausgelöst.“ Das
bedeutete, dass der Körpermagnetismus erst vor wenigen Augenblicken
zusammengebrochen sein musste.
    „Dies, Sir,
würde bedeuten, dass Morna Ulbrandson auch eben erst gestorben sein müsste. Wir
sind seit gut dreißig Minuten hier und haben erst einen Teil des Trümmerhaufens
sichten können. Dort, wo sich der Sender befand, ist die Leiche jedoch
unauffindbar.“
    „Suchen Sie
weiter, X-RAY-3! Vielleicht befindet sie sich doch noch in der Nähe ...“ Auch
X-RAY-1 fürchtete, ohne es auszusprechen, dass die Schwedin wie das Haus
möglicherweise zerrissen worden war. Über das Funktelefon in seinem Fahrzeug
forderte Edward Higgins einen Suchtrupp an. Der traf eine Stunde später auch
ein. Per Hubschrauber wurden die Männer eingeflogen. Insgesamt zehn Personen
machten sich an die Arbeit, das Gelände zu sondieren. Auch zwei Spürhunde kamen
zum Einsatz. Sie entdeckten weitere Kleidungsfetzen, aber nach wie vor keine
Spur der offiziell als tot gemeldeten Morna Ulbrandson. Das weckte Hoffnung in Larry ...
    In diesem
Fall war alles so verworren, dass er den Gedanken nicht absurd fand, Morna
Ulbrandson könne unter Umständen an einen anderen, unbekannten Ort versetzt
worden sein. Der Zusammensturz des Hauses, dies ergaben die bisherigen
Untersuchungen, ging auf keinen Fall auf die Explosion von Sprengstoff oder
einer Bombe zurück. Ungeheure geistige Kräfte kamen dafür in Betracht. Wenn
jemand imstande war, durch parapsychische Kraft ein Haus zum Einsturz zu
bringen, war es ihm auch möglich, einen Menschen zu versetzen. Telekinese war
dabei im Spiel. Eine Telekinese, die offenbar keinen anorganischen Stoff,
sondern nur den organischen zu versetzen in der Lage war. Das würde bedeuten,
dass Morna Ulbrandson in diesem Moment irgendwo an einem fernen Ort, oder auch
ganz in der Nähe, nackt, hilflos und ziellos herumirrte, ohne zu wissen, wo sie
sich befand. Wenn sie unverletzt und im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte war,
würde eine Frau wie Morna mit Sicherheit einen Weg finden, auf sich aufmerksam
zu machen oder Hilfe zu erlangen. Aber bis zu dieser Stunde, fast zwölf Stunden
nach dem Ereignis, schien sie eine solche Möglichkeit noch nicht gehabt zu
haben. Unzählige Gedanken, die den Vorfall und die Schwedin betrafen, gingen
Larry Brent durch den Kopf. Während der Suchtrupp mit Sonden, Pickeln und
Schippen zu Werke ging, war X-RAY-3 auch weiterhin nicht untätig. Er nahm sich
die unbeschädigten Kellerräume des Hauses vor.
    „Sie sehen
merkwürdig aus, nicht wahr?“, ließ Edward Higgins sich vernehmen, der nicht von
der Seite des PSA-Agenten wich.
    „Nicht ein
einziger Stein ist bei dem rätselhaften Abbruch hineingefallen“, erwiderte
Larry nickend. „Vielleicht kam die Kraft, die wie eine Druckwelle alles nach
außen trieb, von hier unten her, wer weiß ...“ Die Briketts und das Kaminholz
waren fein säuberlich aufgeschichtet, als wäre überhaupt nichts geschehen. Die
Kisten waren bei der Druckwelle um keinen Millimeter verschoben worden. Die
Kraft, die das
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