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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben. Sie wird es Ihnen sagen können. Sie hat mir nie geglaubt, jetzt muß sie fühlen.«
    Auch Jane fühlte, denn Gilmore stieß sie mit der Mündung an. Unterhalb der Schulterblätter bekam sie den Druck mit. Für einen winzigen Moment geriet Jane ins Schwanken und hatte das Gefühl, sich von sich selbst zu lösen.
    Der Schwindel ging vorbei. Es konnte eine Reaktion auf die schlechte Luft hier unten gewesen sein, die sich bestimmt nicht verbesserte, als Jane die Tür ein Stück weiter aufzog und die Treppe vor sich liegen sah. Gilmore hatte von einem historischen Ort gesprochen. So sah auch die Treppe aus. Sie hielt einen Vergleich zu der, die hinter ihr lag, nicht stand. Zwar bestand sie aus Stein, aber es gab keine glatten Stufen, sondern unebene und bucklige, die in einen düsteren Keller abtauchten, aus dem Jane das Rasseln der Klapperschlangen hörte, vermischt mit dem schrillen, angstvollen Fiepen der Beutetiere, wie Ratten und Mäuse.
    Vor ihr lag das Loch. Dort breitete sich das eigentliche Ziel aus. Da lebte die Vergangenheit weiter. In dieser dumpfen und stinkenden Luft, in der alles so anders war.
    Jane Collins mußte gehen. Ein Zurück gab es für sie nicht. Sie schaute nach vorn auf die Stufen, und sie suchte nach irgendwelchen glatten Stellen oder nach Einkerbungen, die sehr leicht zu Stolperfallen werden konnten.
    Es war einfach zu dunkel. Deshalb fiel es ihr schwer, etwas Normales zu sehen.
    Aber es gab Licht.
    Gilmore schaltete es ein, als sich Jane auf der Treppenmitte befand.
    Die Dunkelheit verschwand, und unterhalb der Decke hingen an Kabeln mehrere Glühbirnen nach unten, die leicht schaukelten, als wären sie von einem Windzug erfaßt worden. So entstand ein Spiel aus zuckenden Lichtreflexen, um die Helligkeit in den Keller hineinzutreiben.
    Jane stöhnte auf.
    Zum erstenmal sah sie Kelly Farlane. Peter Gilmore war auf Nummer Sicher gegangen. Er hatte die Frau an die Wand gekettet…
    ***
    Die Detektivin dachte nicht daran, daß auch sie dieses Schicksal möglicherweise würde erleiden können. Sie stand einfach nur da und starrte in die Tiefe, den Blick auf Kelly Farlane gerichtet, die den Kopf gedreht hatte, um Jane anzuschauen.
    Kelly Farlane war eine hübsche Frau. Ziemlich groß. Lockiges blondes Haar umrahmte das schmale Gesicht, fiel an einer Seite über die Schulter hinweg bis hin zum Rücken und an der rechten Seite reichten die Haarspitzen bis hin zu den beinahe nackten Brüsten, die vom zerrissenen Stoff einer hellen Bluse nur notdürftig bedeckt wurden. Kelly Farlane trug eine enge Hose aus Leder, das an einigen Stellen eingeschnitten war. Helle Haut schimmerte durch die Risse.
    Die Frau sah erschöpft aus. Schweiß bedeckte ihr Gesicht. Mit einer müden Bewegung hatte sie den Kopf gedreht, um zur Treppe schauen zu können. Jane wußte nicht einmal genau, ob sie von Kelly Farlane wahrgenommen wurde oder nicht.
    Sie war nicht das einzige Lebewesen innerhalb des Kellers, der ebenfalls den Schlangen als Heimat diente. Nicht weit von Kelly Farlane entfernt sah Jane die beiden Kobras. Sie hatten sich aufgerichtet, ihre Körper pendelten, und sie waren anscheinend sehr nervös.
    So wie sie aussahen, standen sie dicht vor dem Biß, aber Gilmores zischende Laute sorgten dafür, daß sich die Schlangen wieder zusammenrollten, als wollten sie keine Notiz mehr von den Menschen und ihrer Nahrung nehmen, die sich ebenfalls im Keller befand.
    Mäuse und Ratten!
    Die Tiere liefen nicht frei herum. Gilmore hatte sie in einen Drahtkäfig gesperrt. Für die Masse der Tiere war das Gefängnis eigentlich zu eng. Sie behinderten sich gegenseitig. Zudem waren sie hungrig, was die stärkeren Tiere ausnutzten. So hatten schon einige scharfe Rattenzähne die Körper der schwächeren Mäuse zerfetzt, die nun als blutige Fellklumpen auf dem Boden lagen. Der Drahtkäfig stand auf vier Beinen und war entsprechend hoch.
    »Was sagen Sie?« fragte Gilmore.
    Jane schüttelte, sich. »Warum haben Sie die Frau angekettet?«
    »Es erschien mir sicherer.«
    »Haben Sie Angst vor ihr?«
    »Nein, das denke ich nicht.«
    »Dann lösen Sie die Ketten!« forderte Jane.
    »Das bestimmt nicht. Sie hat mich enttäuscht. Sie hat mich abblitzen lassen. Deshalb wird sie büßen. Sie haben Glück, Jane, ich werde Sie nicht anketten, aber ich werde Sie mit Kelly und den Schlangen allein lassen. Machen Sie sich darauf gefaßt, daß mein Keller zu Ihrer neuen Heimat werden wird. Allerdings bin ich kein Unmensch, da ich hin und

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