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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergessen.«
    Die Horror-Oma war natürlich neugierig. Sie reckte ihr Kinn vor.
    »Was ist es denn gewesen?«
    »Es geht um eine Mordserie«, erwiderte ich. »Menschen sind durch Schlangenbisse getötet worden.«
    »Wie viele?«
    »Bisher fünf.«
    Beide Frauen erbleichten. Sarah fing sich schneller als Glenda.
    »Und was wollt ihr tun?«
    Ich hob die Schultern. »Das weiß ich leider noch nicht. Uns ist auch nicht bekannt, wer dahinterstecken könnte.«
    »Dann wißt ihr also auch nicht, ob dieser Fall in euer spezielles Gebiet fällt?«
    »Genau!«
    Sarah senkte den Kopf. »Ich will und kann euch auch nicht drängen, aber ich denke schon, daß Jane Priorität hat. Es ist so gut wie nie vorgekommen, daß sie sich nicht gemeldet hat. So etwas kann ich einfach nicht hinnehmen. Wir kennen uns lange genug, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    Ich trat dicht an sie heran und legte meine Hand auf ihre Schulter.
    »Es ist doch klar, Sarah, daß wir uns um Jane kümmern. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wir werden uns in den Wagen setzen und nach Haringey fahren. Alles andere kann warten. Das ist übrigens ein Versprechen.«
    Sie lächelte. Streichelte auch meine Hand. Ich spürte dabei das Zittern ihrer Finger. Lady Sarah war nervös, sie hatte Angst, und sie schluckte einige Male. »Danke…«
    Die Stimmung war bedrückt. Auf einmal hatte auch ich das Gefühl, daß einiges aus dem Lot geraten war. Mir rann sogar ein kalter Schauer über den Rücken.
    Glenda Perkins stand neben ihrem Schreibtisch. Sie atmete heftig durch die Nase. Auch an ihr waren die Worte der Horror-Oma nicht spurlos vorübergegangen.
    Ich stellte noch eine Frage. »Du möchtest nicht, daß wir mit dieser Ada Gilmore sprechen?«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Traust du ihr nicht?«
    Sarah hob den Kopf an, um mich anschauen zu können. »Wenn du es genau wissen willst, John, ich traue ihr nicht mehr. Sie ist zwar eine Bekannte, doch mittlerweile habe ich das Gefühl, von ihr benutzt worden zu sein, wenn du verstehst.«
    »Das kann ich begreifen.«
    »Wir sollten gehen«, schlug Suko vor.
    Im ersten Moment wirkte Sarah so, als wollte sie sich erheben.
    Dann jedoch blieb sie sitzen und flüsterte nur: »Viel Glück. Und holt das Mädchen raus!«
    »Klar doch.«
    Im Flur atmeten wir, beide tief durch. Ich blickte Suko an, und er sah mir ins Gesicht. »Und?« fragte er, »was hast du für ein Feeling?«
    »Ich denke an nichts.«
    »Tatsächlich nicht?«
    »Komm, laß uns fahren.« Diese Antwort allein bewies Suko, daß es auch bei mir brannte…
    ***
    War es draußen schon hell? Oder war es noch dunkel geblieben?
    Jane wußte es nicht. Es gab keinen Kontakt mehr nach draußen.
    Kein Fenster, kein Spalt, nur eben dieses dichte, alte Mauerwerk, in dessen Steinen sich die Erinnerungen der letzten Jahre eingegraben hatten. All die Tränen der Angst und Verzweiflung, die in diesen dicken Mauern geweint worden waren. Sie hatte es überstanden, und sie wußte inzwischen auch, was mit Kelly Farlane geschehen war.
    Peter Gilmore war schon immer hinter der jungen Frau hergewesen. Schon beim ersten Kennenlernen bei seiner Tante hatte er versucht, sie anzumachen, doch Kelly hatte ihm die kalte Schulter gezeigt. Er war einfach nicht ihr Typ gewesen.
    Sie hatte auch nicht ernst genommen, daß er sich rächen wollte. Da war sie cool und selbstbewußt geblieben, denn in ihrem bisherigen Leben hatte sie schon genügend dieser Dinge durchlitten.
    »Irgendwann kriege ich dich!« hatte Peter ihr einmal prophezeit und dieses Versprechen gehalten.
    In der Nacht hatte er ihr aufgelauert. Er war schnell gewesen und hatte sie mit einem rasch wirkenden Gift bewegungsunfähig gemacht. Kelly war auf der Stelle bewußtlos geworden und zusammengesackt. Dann war sie weggeschleppt worden und in diesem verdammten Keller erwacht. Sie hatte mitbekommen, wie Gilmore sie angekettet hatte, das alles war noch frisch in ihr, und sie hatte dann auch die Bewacher gesehen, die alles kontrollierten.
    Schlangen.
    Große, kleine, giftige, auch harmlose. Welche tödlich und welche harmlos waren, konnte sie nicht herausfinden, denn sie war keine Expertin.
    Aber die Schlangen hatten ihr nichts getan. Natürlich war es unmöglich für sie gewesen, sich an sie zu gewöhnen, sie lebte immer mit der Furcht vor dem Giftbiß, zugleich war ihr die andere Seite des Peter Gilmore vor Augen geführt worden.
    Er war der Herr der Schlangen. Die Tiere gehorchten ihm. Er befehligte sie. Wenn er sich mit ihnen

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