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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann für nichts mehr garantieren.«
    Jane überlegte. Sollte sie? Sollte sie nicht? Sollte sie die Waffe hervorreißen und auf Gilmore schießen? Eine schnelle Kugel, ein Sprung zur Seite…
    Zu riskant, denn Gilmore hatte es geschafft, seine Schlangen zu beeinflussen. Sie waren so nahe an Jane Collins herangekommen, daß sie bereits von den Körpern berührt wurde. Außerdem waren die Mäuler bißbereit geöffnet.
    »Nun? Einverstanden?«
    »Okay.«
    »Dann nur vorsichtig. Meine Lieblinge sind sehr empfindlich. Bewegen Sie in Ihrem eigenen Interesse auch nicht einen Ihrer Füße. Es könnte tödlich enden. Sicherlich wissen Sie, wie schnell manches Schlangengift wirkt. Das hat auch dieser kleine Drecksack zu spüren bekommen, der bei mir einbrach.«
    »Schon gut, ich werde mich an die Regeln halten«, sagte Jane mit leiser Stimme.
    Sehr vorsichtig holte sie ihre Beretta aus der Halfter an der linken Körperseite. Gilmore fing an zu kichern, als er es sah. »Ich habe es doch gewußt«, kommentierte er flüsternd. »Ja, verdammt noch mal, ich habe alles gewußt.«
    »Wohin?«
    »Werfen Sie das Ding schön neben mich.«
    Es tat Jane in der Seele weh, doch es gab keine andere Möglichkeit für sie. Die Waffe landete dort, wo Gilmore es hatte haben wollen.
    Er bückte sich, hob die Beretta auf und steckte sie weg. Seine Schlangen bewachten Jane nach wie vor.
    Er wartete noch einige Sekunden. Dabei spitzte er den Mund. Aus dieser Öffnung flossen zischelnde und auch flötende Töne, die für die Schlangen bestimmt waren.
    Bisher waren sie nur stumme Wächter gewesen. Das änderte sich blitzartig, denn diejenigen, die hochstanden, sackten zusammen, tauchten ein in das Gras, schlängelten sich von Jane fort und auch die anderen blieben nicht länger zurück. Aber sie hielten sich in einer für sie kontrollierbaren Entfernung auf.
    Gilmore legte seine zynisch-höfliche Platte auf. »Dann darf ich Sie bitten, Mrs. Collins?«
    »Wohin?«
    »Sie waren doch an meinem Haus interessiert. Jetzt können Sie es kennenlernen. Sogar den Keller.« Er lachte und rieb dabei seine Hände. »Er wird Ihnen bestimmt gefallen.«
    »Das ist wohl Ansichtssache.« Während dieser Antwort hatte Jane nach unten geschaut.
    Die Schlangen warteten noch immer. Sie sah ihre bewegungslosen Augen, die so kalt wirkten. Jane hatte ähnliches auch bei Menschen kennengelernt, diese hier aber waren echt.
    Die Schlangen gehorchten, nachdem ihr Herr und Meister wieder die entsprechenden Laute von sich gegeben hatte. Sie wichen schon mit grazilen Bewegungen zur Seite und schufen den nötigen Platz.
    Mit dem beklemmenden Gefühl eines Menschen, der zu seiner eigenen Hinrichtung schreitet, ging Jane Collins auf das Haus des Peter Gilmore zu…
    ***
    Der Mann hatte sich sehr »höflich« gezeigt und Jane die Tür geöffnet. Mit lächelndem Gesicht wartete er ab. Er ließ die Detektivin auch in die Mündung der Beretta schauen. Die Frau wunderte sich darüber, daß Gilmore keine weiteren Fragen gestellt hatte, was sie persönlich anging. Nicht über ihren Beruf, und nicht darüber, ob andere Personen informiert waren, wohin sie sich gewandt hatte. Er hatte sie einfach nur hingenommen.
    Die Schlangen waren dicht in ihrer Nähe geblieben. Sehr dicht sogar. An den Füßen schlängelten sie sich entlang und drückten ihre Körper über die Schwelle, auf der Jane Collins für einen Moment stehengeblieben war.
    Sie gehörte nicht zu den Menschen, die besonders empfindlich waren, aber dieser Geruch wäre auch einer Person aufgefallen, die unter einer Erkältung litt. Jane war er fremd. Es roch etwas streng, aber es war auch feucht geworden. Die Luft schien zu kleben, und sie lag innerhalb des Bungalows wie eine Wand. So rochen auch Häuser, in denen lange nicht mehr gelüftet worden war. Stickig und warm, so daß Jane irritiert den Kopf schüttelte.
    »Was haben Sie?«
    Jane hob die Schultern. »Ich muß mich erst an den neuen Geruch gewöhnen«, gab sie zu.
    Gilmore amüsierte sich. »Er gehört dazu, Jane. Sie müssen wissen, daß ich es liebe, wenn es meinen kleinen Lieblingen gutgeht. Sie sind die einzigen, auf die ich mich verlassen kann. Menschen verachte ich, doch meine Schlangen stehen zu mir. Selbst wenn es mir schlecht geht. Irgendwie kann man sie mit Hunden vergleichen. Aber was rede ich da. Sie werden meine Freunde immer besser kennenlernen. Seien Sie froh, Jane. Dieser dreckige Dieb hat es versucht und nicht viel davon gehabt. Sie können es noch

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